Montag, 13. November 2017

Karma - Blog-Challenge Numero Tres

Ich freue mich sehr darüber, dass die Idee der "Blog-Challenge" so wunderbar angenommen und weiterhin fortgeführt wird. Im gegenseitigen Einverständnis versteht sich, Karol ist bestimmt genau so begeistert, wie ich es bin. Hier kommt also Teil 3, nach dem etwas durchwachsenen Thema beim letzten Mal...jetzt gehts ganz locker und flockig an das kaum umfangreiche Thema Karma. Ick freu mir, wa?!

Um mal ein bisschen anders zu starten, als sonst, liste ich einfach mal auf, was mir in den letzten Tagen, bzw. seit dem dieses Thema erwählt wurde, durch den Kopf geht. (Auf diesem Wege soll noch erwähnt werden, dass das Thema wieder im 1 Live Freundeskreis erfragt und ausgewählt wurde.) Die Auflistung beinhaltet Redewendungen, Musik, Phrasen, Wortspiele und andere Assoziationen.

Gedanken in Bezug auf das Thema Karma:

Karma ist ne Bitch!
Tue Gutes und dir wird Gutes wiederfahren
Ny Name is Earl
Sevendust - Karma
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus
Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen
Karma, Baby!
Karma Sutra
Radiohead - Karma Police
Glaube an das Gute in Allem
Buddhismus
Postitiv
Negativ
Karma, Karma, Karma, Karma Karma Chamaleon
Spooks - Karma Hotel
Igor de Karmargo
Wie du mir, so ich dir
Eine Hand wäscht die Andere

*
Selig - Kashmir Karma
Karmaraführung
Chevrolet Karmaro
Harry Potter und das Karma des Schreckens
Man sollte nicht alle Hunde über ein Karma scheren
Karmat der Frosch
"Da karma umme Ecke und zack, weg!"
Karmana Burana
Karmanama Ba Di Di Di Dip
.
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Ein bisschen was an Assoziationen kommt da auf jeden Fall zusammen und nun ja, wo soll man denn nun ansetzen? Natürlich da, wo es am interessantesten ist. Eine Mischung aus Allem, mit einem leichten Hang in Bezug auf gesellschaftliches und wirtschaftliches Karma, denke ich...aber wie irgendwann mal erwähnt, während des Schreibens könnte ich Sachen machen oder abschweifen. Also, ich bin auch gespannt!

Karma als Wort finde ich persönlich ja ziemlich großartig. Es ist ein warmes Wort, hat einen positiven Klang. Es mutet orientalisch an, ist ein Fremdwort, es ist relativ rar, obwohl viel öfter benutzt, als gedacht. Karma hat etwas Mystisches. Es könnte auch einfach nur der Begriff für einen Aberglauben sein. Oder ein Begriff für Glauben insgesamt?! Ich distanziere mich auf jeden Fall persönlich von der Grundidee, dass Karma ne Bitch ist. Auch wenn ich das gut verstehen kann, wenn man das so sieht. Karma ist in der heutigen Welt auf jeden Fall kein modernes Modell mehr, leider. Zu viel Negatives, was man dem Karma zu schieben könnte, hat seinen Ruf drastisch negativisiert. Da ich ja auch ein geborener Pessimist bin, sehe ich die Negativität im Umgang mit Karma heutzutage natürlich auch, versuche mich aber weiterhin auf der Optimismus-Schiene, da sie mir in letzter Zeit sehr viel besser getan hat, als ich je dachte, bzw. ich mich darin geübt habe. Es ist zum Glück bei mir wieder möglich, dass ich mich darin üben kann und das möchte ich auch umsetzen. Die Arbeit an sich selbst, Ihr kennt das?!

Auf jeden Fall Karma: Tue Gutes und dir wird Gutes wiederfahren. Eine echt tolle Idee. Klappt nur nicht so richtig. Reiße dir in der Firma den Arsch auf, tue Alles, was möglich ist, setze dich voll ein. Wird es honoriert? Fällt es jemandem auf? Leider viel zu selten. Der persönliche Einsatz wird zu oft nicht gewürdigt. Auf jeden Fall nicht in dem Umfang, wie man ihn selber aufgebracht hat. Das ist traurig, aber wirtschaftlich. Arbeit, Arbeit. Wir sind für die meisten doch eh nur irgendwelche Nummern auf einem Papier. Aber dennoch, es gibt eben auch die Ausnahmen, wo das Karma-Modell auch wirtschaftlich funktioniert, bis zu einem gewissen Grad aber nur. Sobald man wirtschaftlichen Erfolg hat und im großen Becken mitschwimmen würde, wäre das auch alles hinfällig. Denn in den großen Unternehmen haben sie einen anderen Begriff für Karma. Sie nennen es Profit. Machst du Profit, sind sie gütig zu dir. Nun ja...Wirtschaft, System, ein leidiges Thema, aber ersteinmal nicht zu ändern und völlig normal. Damit muss man sich ein Stück weit abfinden und es hinnehmen, sonst geht man auf Dauer auch einfach vor die Hunde, je nach dem, wie gefestigt oder unsicher ein Individuum ist.

Wenn man also Menschen etwas Gutes tun will, wenn man auf Menschen zu geht, sich mit Ihnen auseinander setzt, Ihnen Gefallen tut, sich zuvorkommen oder sozial verhält, müsste man ja eigentlich annehmen, dass diese Menschen einem auch so entgegentreten würden. Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen. Ja...das gebietet an sich ja schon, zu einem oberflächlichen Teil, die Etikette der Gesellschaft, Knigge und so. Wenn man nach den klassischen Grundwerten im Umgang miteinander geht, sollte man das eigentlich erwarten können. Aber ich habe die leise Befürchtung, nein ich bin mir sehr sicher, dass ab einer bestimmten Generation und auch darüber hinaus, die Etikette im Internet abhanden gegangen ist, bzw. auf der Strecke blieb. Die Gesellschaft hat also das Karma selbst auf dem Gewissen...indirekt und eher unbewusst. Aber der vernünftige, gewissenhafte Umgang miteinander ist durch die heutige Art der Kommunikation einfach völlig kaputt, entfremdet und leider, leider schon ganz normal. Deshalb funktioniert das auch so schlecht mit Karma und Etikette. Der um sich greifende Egoismus, geschürt durch die Bestätigung der Profilierungen, die heutzutage einfach völliger Usus sind, macht die Menschen merkbar Ich-bezogener und weniger um-, weit- oder rücksichtig. Wenn man als "altmodischer Mensch" nun die Vorstellung teilt, dass eine Hand die Andere wäscht oder, dass es tatsächlich aus dem Wald herausschallt, wie man hineingerufen hat, stößt man leider viel zu selten auf Hände, die man waschen kann oder will und auf viel zu wenig Wälder, die noch ein Echo erzeugen können. Die Hände, die zurück waschen sollten, sind unansehnlich, kalt und abweisend. Die Wälder werden immer kahler und karger. Verdorrt, nicht mehr in der Lage ein Echo hervorzubringen...

...Karma ist in dem Fall einfach ne billige Bitch, die irgendwie nicht das bringt, was sie soll. Also nicht nur ne billige, sondern auch ne schlechte Bitch. Man bekommt nicht das, was man erwartet. Zu oft. Klar, dass Karma dann ihren Job verfehlt und besser umsatteln sollte. (Man bekommt nicht das, was man hineingesteckt hat...in dem Zusammenhang vielleicht etwas spooky...aber das Kopfkino darf nie ungefüttert bleiben.) In Vielen Vorstellungen ist das alles tatsächlich durch die persönlichen Erfahrungen und Enttäuschungen geprägt, die Einjeder mit den Menschen gemacht hat, denen man positiv entgegen getreten ist und dann enttäuscht wurde. Der Gedanke, dass Karma einfach nur ne billige bitch ist, die ihren Job nicht mal richtig macht, ist daher durchaus nachvollziehbar.
Wenn man im Grunde ein Guter Mensch ist, dann tendiert man, etwas resigniert oder vielleicht trotzig, zu dieser Aussage. Das mag ich niemandem verdenken, der sich damit aktiv auseinandersetzt. Die Tatsache, dass wir guten Menschen uns damit auseinandersetzen und viel mehr gedankliche Probleme damit haben, dass man nicht so empfangen wird, wie man es erwartet - zumal man ein zweckdienlicher und empathischer Mensch ist - stößt natürlich immer wieder auf und man sollte sich zu Recht fragen bzw. in Erwägung ziehen, das Karma ganz bewusst und viel dosierter einzusetzen.
Viele Menschen sind es einfach nicht wert, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Klar ist das auch egoistisch, aber ganz bewusst und natürlich selektierend. Da sehe ich einen Unterschied, zu Denjenigen, die es gar nicht erst mitbekommen oder aktiv selektieren können.
Ich habe ja auch nie behauptet, ich würde alle Menschen toll finden. Aber bei Diesen, bei denen es einfach definitiv nicht der Fall ist, habe ich einen guten Umgang gefunden, eine gewisse Distanz zu wahren, um nicht zu viel zu investieren, was ich eventuell bereuen würde. Aber das muss auch jeder für sich selbst wissen oder mit seiner Menschenkenntnis ausmachen. Ich meine da mittlerweile einen ganz guten Überblick bekommen zu haben.

Wenn ich also an Karma glaube - und das möchte ich wirklich - dann setze ich es auch so ein, wie ich es empfinde. Ein bisschen angepasst an die heutige Umgebung, keine Frage, etwas dosierter. Oberflächlich mache ich das eh meistens, ich bin ja ein netter und höflicher Mensch. Weniger oberflächlich, tiefgreifender und auf einer persönlichen Ebene kommt es definitiv voll zur Geltung. Und die Menschen, die es wahrnehmen, dass ich das ehrlich meine mit dem Karma, lassen es mich meistens auch merken, dass sie es verstanden haben und es annehmen.
Bei Denjenigen, wo man etwas dosiertes Karma investiert hat und dann, nach einer geraumen Zeit, keine Bestätigung, Akzeptanz oder etwas Karma-ähnliches zurück erhalten hat, kann man immer noch die Dosierung reduzieren und etwas Geduld walten lassen, Karma ist nicht immer instant. Karma kann auch Zeit benötigen...und dann umso unvermittelter und härter zurückschlagen. (Gut, dass ich mir so Weniges merke und kein bisschen nachtragend bin.)
Da muss man aber tatsächlich relativ feinfühlig und abwägend herangehen, um herauszufinden, wie die richtige Dosierung passieren soll. Braucht Zeit, braucht Erfahrung, braucht Bestätigung, aber auch Rückschläge. Deshalb auch: investieren, um herauszufinden. Learning by doing. Die Umgebung wahrnehmen, das Wesen analysieren, in Gedanken lesen, im Bestfall. Aber macht das erstmal, gar nicht so einfach, mitunter. Aber hey, jeder Kopf ist vielleicht eine Herausforderung. In dem Falle würde Karma tatsächlich "regeln". Es regelt für mich die Gewichtigkeit von Entscheidungen und die Intensität meines Umgangs. Ich lasse mich definitiv nicht mehr ausnutzen oder so schnell das gute Karma vergeuden, ich habe ja auch meine Schlüsse aus dem großen Zirkus gezogen...wer meint, es dennoch ausnutzen zu müssen, der wird entweder Ignoranz erfahren, oder merken, wie es ist, wenn mein persönliches Karma mal zurück sticht.

Man sollte also dem Karma, durch die überlegtere Verwendung, einen neuen Wert verleihen, es wieder zu etwas Besonderem machen, Etwas, an das man glauben möchte, glauben kann und glauben sollte. Würde nämlich jeder mit dem Gedanken des positiven Karmas leben, wirklich aus Überzeugung, würden viel mehr Menschen anderen Menschen etwas Gutes tun. Jeder würde dadurch etwas Gutes erfahren, weil mehr Gutes getan werden würde. Man müsste auch viel weniger selbst für das Gute in sich sorgen, da man viel mehr Gutes von außen erfahren würde und könnte somit natürlich auch wieder mehr Zeit und Energie investieren, um Anderen wiederum etwas Gutes zu tun.

Karma ist schon ein ganz wunderbarer Gedanke, der aber nicht funktioniert, wenn die Aufmerksamkeitsspanne der Beteiligten nur so umfangreich ist, wie ein Meter Feldweg. Es funktioniert auch nicht, wenn der Mensch kein Interesse an einem anderen Menschen hat. Es funktioniert nicht, wenn man immer nur fordert oder nimmt. Wie das Leben selbst, sollte Alles aus Geben und Nehmen bestehen. Mehr Gleichgewicht, mehr Ausgewogenheit, mehr Mittelweg. Dann hätte auch das Karma wieder bessere Chancen sich durchzusetzen...brave new world! 

*
Nachtrag, Beiwerk, Ausschmückungen:
Um die Zeit, in der Karol noch schreibt, sinnvoll zu nutzen, habe ich schon mal andere Beiträge angefangen und etwas vorbereitet, zudem habe ich die "Liste" in diesem Beitrag noch spontan ergänzt. Es sollte auch nicht verschwiegen werden, dass man unter karolkalevra.blogspot.de den passenden Parallelpost zum Thema Karma finden wird. 
Ich höre mittlerweile den Justice League Soundtrack (gefällt mir sehr!), passender Weise ist Gerechtigkeit ja durchaus auch mit Karma zu verbinden. Aber Karma ist eben nicht immer so gerecht, wie es sein sollte. Es gibt Gerechtigkeit, ohne Karma. Gäbe es auch Karma, wenn es keine Gerechtigkeit geben würde? Definitiv, es sollte immer Karma geben!
Ich habe in der Zeit der Überbrückung tatsächlich viel Zeit in den nächsten Beitrag über die Zeit investiert, es wurde auch ein bisschen wissenschaftlich.
 

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