Mein
Jahresglückblick
Mario
Bratfisch
2020
ging los, sie lag in meinem Arm.
Ihre
Bindungsangst? Pf, alberner Kram!
Ich
war nun ihr Zuhause, doch sie kann’s
nicht
ertragen. Distanz.
Sternschnuppe
mit ihr und das Glück schien nah
und
dennoch immer nur Jein, nie klar Nein oder Ja.
Beruflich
beim WDR, vorm Gebäude viel Stau,
was
wollten die Nazis denn hier? Ach ja, Umweltsau.
Aus
China kamen News von Viren und Fledermäusen
und
Dick & Doof Boris Johnson konnte den Brexit durchschleusen.
Femme
Fatale hat mich in Hochphasen echt ziemlich verzückt.
Oh
ja, Glück.
Der
harte Bruch drohte nicht nur zwischen UK und EU,
auch
bei mir gab’s selten ein „wir“, geschweige denn Ruh‘.
Kaum
50 Tage rum, aber das Jahr schon gelaufen,
Karneval
allein daheim, Madame ging ohne mich saufen.
Mit
dem März kam der Ernst, kein Fußball aber nun Lockdown,
Femme
Fatale ging jetzt ganz und so blieb dann auch mein cock down.
Kleiner
Scherz, doch der Reim, der lag ja irgendwie nah,
auch
wenn mir damals echt nicht allzu oft zum Scherzen war.
Hab
mich und alles an mir und jede Wahl hinterfragt,
mich
zum ersten Mal überhaupt an ‘ne Therapie gewagt
und
im Land wurden Spazieren gehen und Home-Office chic.
Applaus
statt Geld für die Helfer – man haben die echt ein Glück.
Ostern
bei Skype, fuck, was für ein seltsamer Mist,
dafür
permanent Sonnenschein, doch ich wurd‘ Nihilist.
Statt
Selbstkontrolle hatte ich fortan zumindest ein Fahrrad,
plötzlich
neuer Job, Maske, es lief nun nicht mehr nur bergab.
Mai
und Juni, das Wetter blieb zumindest immer noch geil,
Radtouren
und Wandern wurden zu meinem neuen Heil.
Neue
Dates, eine war über Pauschalisierungen empört,
aber
mal ehrlich, Ladys… ihr seid doch (fast) alle gestört!
In
den USA tobt der Virus und hier rollt wieder der Ball,
Lockerungen
für fast alle, ich blieb verspannt - wieder mal.
Femme
Fatale brachte mir Sachen und sogar Geschenke zurück,
Geschenke
zurück? Fieses St Glück!
Juli,
Hochsommer, Corona, war da mal was?
Party
Hard, Kinos auf, Leben macht wieder Spaß!
Teneriffa,
Wein, Wandern, Rad fahren, ein Hauch Todesangst,
in
tausend Metern Höhe kein Schatten, dafür ein kleiner Heulkrampf.
Thema
Krampf, liebe Amis, was war bei euch eigentlich los?
Zwei
Greise, August, einer stellte sich selbst ständig bloß.
September,
Geburtstag, „Can’t Help Falling in Love“,
neue
Beziehung die startet, unverhofft kommt halt oft.
Corona-Comeback
in Deutschland, die Politik noch im Tran
und
der Wahlkampf der Amis, schöner ist nur Rinderwahn.
TV-Debatte
als Schreikrampf, Tinnitus nur knapp unterdrückt.
„Shut
up, man!“ – Fernsehglück.
Oktober
startet mit Trennung, hey vier Wochen Liaison,
so
lächerlich kurz, das reicht nicht mal für ‘nen Song.
Der
neue Job wieder weg, hielt aber länger als die Liebe,
die
noch gar keine war, aber reicht, dass ich Frust schiebe.
Der
Herbst angekommen und in mir fallen die Blätter,
was
für ein sau schönes Jahr, doch früher war mehr Lametta.
2020,
was werden deine letzten Tage noch bringen?
Wie
oft wirst du Koryphäe mich wohl noch in die Knie zwingen?
US-Wahl,
Winter, Weihnachten, noch eine Dating-App-Shitshow?
Harter
Brexit, Corona, Masked Singer mit Sonja Zietlow.
Sänger
die durchdrehten, ein Koch gar völlig verrückt,
dieses
Gaumengrausjahr fast geschafft – welch ein Glück.