Donnerstag, 30. April 2020

Schreib-Challenge #2.2020 (Sonja): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen?



Ein Bärenleben in 3 Akten


1. Akt: Das Bärenkind

Als Kind war die Welt für den Bären noch in Ordnung. Es wurde viel gespielt und mit seinen Eltern gelacht. Sie haben zusammengehalten wie die 3 Musketiere, ganz nach dem Motto: Einer für alle und alle für Einen. Je älter der junge Bär wurde, desto häufiger war der Bärenvater abwesend. Nur die Bärenmutter war immer für ihren Sohn da und unterstützte ihn bedingungslos. Der Vater hingegen war so oft nicht zu Hause, dass er gar nicht mehr wahrnahm, wer sein Sohn eigentlich war und für welche Dinge er sich interessierte. Für ihn war es nur wichtig, dass er einen Erben für seine Firma hatte. Denn für den Bärenvater stand fest, dass sein Sohn die Firma eines Tages übernehmen würde, genauso wie er sie von seinem Vater übernommen hatte. So war es vorgesehen und so würde es kommen. Der junge Bär allerdings wollte nicht in der Firma arbeiten, er interessierte sich einfach nicht dafür. Immer wieder stritten die Beiden. Der junge Bär wollte sein Leben selbst gestalten, doch der Bärenvater machte es ihm schwer, indem er sich immer wieder einmischte und die Entscheidungen für ihn traf. Handelte und funktionierte der junge Bär nicht so wie der Vater es wollte, gab es Konsequenzen. Die Palette war groß und reichte von Taschengeldkürzungen und Ausgehverboten bis hin zu einer Tracht Prügel. Die Bärenmutter war in diesen Situationen meist machtlos, hatte sie zu große Angst, wenn die dunkle Seite des Bärenvaters zum Vorschein kam. Sie konnte sich nicht trennen, da sie nicht nur von ihm abhängig war, sondern trotz allem immer noch den liebevollen Bären in ihm sah, in den sie sich vor langer Zeit verliebt hatte. Sie versuchte ihren Sohn zu unterstützen und zu trösten, wenn es wieder zu Streit mit dem Vater kam, mehr konnte sie nicht tun. Die Zeit verging und der junge Bär begann einen Plan zu schmieden, um sich und seine Mutter zu retten. Er nahm mit dem Einverständnis seiner Mutter neben der Schule eine Arbeit an und sparte sein gesamtes Geld. Damit verschaffte er ihnen finanzielle Sicherheit. In seiner knappen Freizeit suchte er nach einer neuen Unterkunft für sich und seine Mutter. Als das geschafft und seine Mutter in den Plan eingeweiht war, warteten die Beiden auf den richtigen Augenblick für ihre Flucht. Einige Zeit später fuhr der Bärenvater auf Geschäftsreise. Mutter und Sohn packten ihre Sachen und zogen aus. Sie ließen einen Brief zurück, in dem sie ihre Entscheidung mitteilten und den Bärenvater wissen ließen, dass sie seine Ignoranz, Gewalttätigkeit und Tyrannei keinen Tag länger aushielten und deswegen gingen. Der junge Bär blickte noch einmal auf den Ort seiner Kindheit zurück und schwor sich, sollte er jemals eine eigene Familie haben, vieles anders zu machen.


2. Akt: Der erwachsene Bär

Inzwischen sind einige Jahre ins Land gezogen, seit der junge Bär weg gezogen war. Das Verhältnis zu seiner Mutter war nach wie vor hervorragend. Seinen Vater hingegen sah er nur selten. Und wenn dann nur damit er seine Enkel sehen konnte, da der junge Bär mittlerweile eine eigene Familie gegründet hatte. Gemeinsam mit seiner Bärin hatte er zwei wundervolle Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Er liebte seine kleine Familie abgöttisch. Er war mit seiner Arbeit zufrieden und konnte sich nicht vorstellen was dieses Glück zerstören können sollte, bis das Telefon klingelte. Eigentlich war es ein positives Gespräch, er sollte befördert werden und eine ordentliche Gehaltserhöhung bekommen. Er war sich sicher, dass er die neue Position gut ausfüllen könnte. Aber er war auch unsicher, da sie wesentlich mehr Arbeit bedeutete und damit weniger Zeit für die Familie. Er suchte bei seiner Mutter Rat, die ihren Sohn immer noch bedingungslos unterstützte. Sie war sicher, dass er auch selbst die richtige Entscheidung treffen würde und erinnerte ihn daran, was geschah als der Bärenvater anfing mehr zu arbeiten und weniger Zeit für die Familie hatte. Nachdem er das Angebot auch mit seiner Bärin besprochen hatte, nahm er es schließlich an. Bald arbeitete er Tag und Nacht, schlief wenig und war dadurch schnell gereizt. Er überschüttete seine kleine Familie mit Geschenken, um die fehlende Familienzeit wettzumachen. Die alte Bärenmutter beobachtete besorgt die Entwicklung, beschloss aber sich vorerst nicht einzumischen. Auch die Bärin war besorgt und wandte sich schließlich an die alte Bärenmutter. Die beiden Kinder wurden unbemerkt von ihrem Vater immer unglücklicher und ließen in der Schule stark nach. Sehnsüchtig warteten sie jeden Abend auf ihren Vater, der aber immer seltener zu ihrer Schlafenszeit zu Hause war. Um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen, fingen sie in den seltenen Tagen wo er zu Hause war Streit an. Sie warfen ihm vor, dass er sich nicht für sie interessiere und ihm egal war, wie es ihnen geht. Nach einem besonders großen Streit brachte ihre Kinder zu der alten Bärenmutter und konfrontierte den jungen Bären. Er müsse sich entscheiden, da sie das nicht länger mitmachen würde. Entweder die Arbeit oder die Familie, beides würde so nicht funktionieren. Als der junge Bär seiner ständigen Gereiztheit freien Lauf ließ, verließ die Bärin wortlos die Wohnung. Der junge Bär blieb zurück und zerschmetterte in seiner Wut das Mobiliar. Als er sich beruhigt hatte, fing er an sein Verhalten in Frage zu stellen. Er begriff, dass er sich durch seine Arbeit verändert hatte und von ihm selbst unbemerkt zu seinem eigenen Vater geworden war. Dabei sollten seine Kinder es doch mal besser haben als er selbst. Er beschloss die Reißleine zu ziehen und wieder zu einem anständigen Bären zu werden. Er suchte eine neue Arbeit und kündigte die Alte. Mit professioneller Hilfe bekam er seine Gereiztheit unter Kontrolle und schloss schließlich auch mit seinem Vater Frieden, der mit seinem Verhalten unbewusst den Grundstein gelegt hatte. Der junge Bär hoffe, dass es noch nicht zu spät war und er seine Familie noch retten konnte, aber es würde nicht einfach werden.


3. Akt: Der alte Bär

Mittlerweile ist der junge Bär alt geworden und blickt zufrieden auf sein Leben zurück. Es war damals nicht einfach gewesen, seine Bärin davon zu überzeugen zu ihm zurückzukehren und ihm noch eine Chance zu geben. Aber er war ausdauernd gewesen und hatte es schließlich geschafft. Seitdem stand seine Familie immer an erster Stelle. Selbst als seine Kinder auszogen hielt er sich zurück, auch wenn es ihm schwer fiel, sie gehen zu lassen. Anders als er sollten sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und aus ihren Fehlern lernen. Sie sollten ihren Interessen folgen und tun was sie liebten, auch wenn er nicht immer damit einverstanden war. Er war glücklich. Seine Eltern hatte er vor langer Zeit verloren und vor noch nicht langer Zeit wurde ihm auch seine Bärin genommen. Während er im Sessel saß und alte Fotos anschaute wartete er auf seinen Sohn, bei dem er seit kurzem einige Veränderungen wahrgenommen hatte. So machte sein Sohn in der letzten Zeit viele Überstunden, ignorierte die Wünsche seiner Bärin und verbrachte praktisch keine Zeit mehr mit seinem Kind. Sein Enkel kam den alten Bären häufig besuchen und wirkte seit einigen Wochen zunehmend angespannt. Als der alte Bär sich erkundigte was los sei, teilte sein Enkel ihm zögerlich mit, dass sein Vater zwar nie da war, ihm aber trotzdem großen Druck machte was die Schule anging. Er schien nie zufrieden mit den Noten seines Sohnes zu sein und gab sich mit Mittelmaß nicht zufrieden. Das war der Moment in dem der alte Bär beschloss sich, anders seine eigene Mutter damals, einzumischen und mit seinem Sohn darüber zu sprechen. Er war besorgt, dass sich die Geschichte wiederholt und wollte dies verhindern. Als der Sohn schließlich eintraf, unterhielten sie sich eine Weile, bis der alte Bär schließlich seine Besorgnis offenbarte. Sein Sohn sollte sich daran erinnern, wie er sich in seiner eigenen Kindheit fühlte, als sein Vater oft abwesend war und wie die Situation schließlich eskaliert war. Sein Sohn wollte erst nicht einsehen, dass sich sein Verhalten seiner Familie gegenüber verändert hatte. Der alte Bär redete ihm ins Gewissen, dass er dringend etwas an seinem Verhalten ändern musste, da er sonst Gefahr lief seine Familie zu verlieren, genauso wie es für einige Zeit dem alten Bären und auch dessen Vater geschehen war. Er sollte aus den Fehlern seines Vaters und Großvaters lernen und es besser machen. Für ihn war es noch nicht zu spät das Ruder wieder herumzureißen. Schlagartig wurde dem Sohn des alten Sohn bewusst, dass er, obwohl er sich geschworen hatte seine Familie niemals zu vernachlässigen, genau das getan hatte und damit in die Fußstapfen seinen Vaters getreten war und seine Fehler wiederholte. Er dankte seinem Vater, dass er sich eingemischt und ihm ins Gewissen geredet hat. Als sein Sohn schließlich ging, gab der alte Bär ihm noch mit auf den Weg, dass er niemals vergessen sollte, dass die Familie immer an erster Stelle kommt und dass man gemeinsam alles schaffen kann.

Schreib-Challenge #2.2020 (Jenny): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen?



Es gibt verschiedene Situationen, in denen die Redewendung „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“ gebraucht wird, und so hat sie in den einzelnen Situationen oft völlig verschiedene Bedeutungen. Sie kann sowohl wohlwollend als auch abwertend gemeint sein. Je nachdem, welche Eigenschaft oder welcher Charakterzug des Elternteils gerade angesprochen wird.

Ich gebe euch zwei Beispiele:

1. Die Tochter eines Konzertpianisten hat seine Musikalität “geerbt“ und die Leute sagen
wohlwollend und anerkennend „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“.
2. Der Sohn eines Alkoholikers sitzt jeden Abend betrunken in einer Bar und die Leute sprechen abwertend darüber, dass „der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen“ ist.

Wenn wir weiter darüber nachdenken, stellt sich zwangsläufig die Frage, wovon es eigentlich abhängig ist, welche Eigenschaften und Charakterzüge wir von unseren Eltern übernehmen. Werden die Eigenschaften genetisch vererbt? Spielen sie sich bei uns im Bewusstsein ein, weil wir sie von den Eltern verinnerlichen? Oder haben wir die Möglichkeit, uns bewusst für bzw. gegen die Übernahme bestimmter Charakterzüge/Eigenschaften unserer Eltern zu entscheiden?
Diese Fragen kann man auf verschiedenen Ebenen beleuchten. Sie tangieren sowohl den Bereich der Genetik als auch die Bereiche Philosophie und Psychologie.

In Genetik war ich noch nie gut (Ob ich das von meinen Eltern habe?), aber ich möchte versuchen, die gestellten Fragen auf philosophisch-psychologischer Ebene zu betrachten. Dazu bietet sich an, die negative Assoziation der Redewendung herzunehmen. Ich erzähle euch nun eine kleine Geschichte.


Lia und Dina sind eineiige Zwillinge. Sie wachsen in schwierigen Verhältnissen bei ihrer Mutter auf, nachdem der Vater früh aus ihrem Leben verschwunden ist. Ihre Mutter kümmert sich nicht um die beiden, nimmt regelmäßig harte Drogen vor ihren Kindern oder ist auch mal tagelang nicht zu Hause. Natürlich bekommen Lias und Dinas Mitschüler mit, dass die zwei oft ungepflegt sind. Das nehmen sich einige Mitschüler zum Anlass, die zwei zu mobben. Das geht so lange bis Dina mit 15 ohne Abschluss von der Schule abgeht. Lia beißt sich durch und schafft trotz der Angriffe ihren Abschluss. Während Lia alles daran setzt, für ein Studium zugelassen zu werden, rutscht Dina immer mehr ab. Ohne Schulabschluss und Perspektiven verfällt Dina in eine tiefe Depression. Sie fängt an, Drogen zu nehmen – zuerst nur mal eine Line Koks, später greift sie zu stärkeren Drogen.
Lia versucht neben ihrem Studium alles, um ihrer Schwester aus diesem tiefen Loch raus zu helfen. Sie ermutigt sie zu einem Entzug, doch Dina hält es dort nicht lange aus. Die beiden verlieren sich schließlich aus den Augen. Trotz der ganzen Rückschläge und der Sorge um ihre Schwester, schafft Lia es, ihr Jura-Studium zu beenden.

Ein paar Jahre später geht Lia mit ein paar Anwaltskolleginnen aus, um den Abschluss in einem großen Fall zu feiern. Als sie aus dem Club kommen, fällt Lia eine reglose Gestalt in einer Seitenstraße auf. Sofort geht sie hin, um zu helfen, und findet Dina mit einer Spritze im Arm neben einer Mülltonne liegend. Lia schüttelt ihre Schwester und versucht, sie aufzuwecken. Als Dina zu sich kommt und ihre Schwester erkennt, sagt sie nur „Guck nicht so! Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm, oder?“…

Meiner Meinung nach, gibt es für uns zwei Möglichkeiten. Wir können uns von der Vergangenheit beeinflussen lassen, uns ihr ergeben und auf die einzige Art und Weise leben, die wir gelernt und vorgelebt bekommen haben – so wie Dina.
Oder wir versuchen, uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, uns nicht von der Vergangenheit leiten zu lassen, an uns zu arbeiten und unsere eigene Zukunft zu erschaffen – so wie Lia.

Natürlich habe ich das Ganze sehr vereinfacht dargestellt. Die Genetik kann man nie ganz außen vor lassen. Aber ich glaube fest daran, dass es uns möglich ist, unser Leben selbst zu gestalten. Unabhängig davon, was uns unsere Eltern vorgelebt haben. Ich glaube daran, dass ich mich entscheiden kann, welche Eigenschaften meiner Eltern ich übernehmen möchte und welche nicht. Dass ich darüber bestimmen kann, was ich anders oder besser machen möchte und es auch durchziehen kann. Ich hatte nicht so eine schwere Kindheit wie Lia und Dina, aber auch ich habe mein Paket zu tragen, wie sicher die meisten von uns. Ich finde es wichtig, dass man sich verinnerlicht, dass man ein eigenständiger Mensch ist und auch wenn unsere Eltern uns sicherlich prägen, sind wir mehr als ein Apfel, der mehr oder weniger weit vom Stamm gefallen ist.


„Wenn wir uns nur auf Ursachen in der Vergangenheit konzentrieren und versuchen, die Dinge lediglich durch das Prinzip von Ursache und Wirkung zu erklären, landen wir beim «Determinismus». Denn das würde ja bedeuten, dass unsere Gegenwart und unsere Zukunft bereits durch vergangene Ereignisse entschieden wurden und unveränderbar sind.“

(Aus „Du musst nicht von allen gemocht werden: Vom Mut, sich nicht zu verbiegen“, geschrieben von Fumitake Koga und Ichiro Kishimi)

Schreib-Challenge #2.2020 (Lena): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ (by the way, der dämlichste Satz den ich je gehört habe.) Wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen. Von Lena.



Was macht so ein Satz eigentlich mit einem. Ich hab mir das jetzt 101 Mal durch gelesen und irgendwie weiß ich immer noch nicht richtig was ich dazu schreiben soll. Was ich für eine Meinung dazu habe oder überhaupt was es mit mir macht.

Ich hab meine Eltern sehr gerne, mal mehr Mal weniger wie das eben so ist. Vieles kann ich verstehen was sie sagen und machen, heißt aber nicht das ich mich damit identifizieren kann. Bei vielen Dingen kann man nicht mit sprechen, was man „übernimmt“ ähnliche Gesichtszüge, Charaktereigenschaften. Wie oft hört man du bist wie deine Mama oder deinem Papa wie aus dem Gesicht geschnitten. Solche Sätze hört man mal gerne und mal weniger gerne. Liegt wahrscheinlich auch daran, in welchem Verhältnis man zueinander steht. Aber trotzdem lässt so ein Satz einen, im besten Fall, immer Reflektieren. Man macht sich Gedanken und setzt sich intensiver damit auseinander. Ist man wirklich wie seine Eltern, will man überhaupt so sein, hat man überhaupt eine Wahl anders zu sein oder liegt es in unseren Genen das wir nur genauso sein können.

Ich halte das für Schwachsinn, auch wenn es unsere Eltern sind, wir sind trotzdem frei unsere Entscheidungen zu treffen uns von Menschen und unserer Umwelt prägen zu lassen. Die Entscheidung wie wir es machen wollen liegt allein bei uns. Auch wenn der Apfel nicht weit vom Stamm fällt können wir immer noch Entscheiden wie wir damit umgehen wollen. Wenn es oft auch leichter ist, wenn etwas nicht so läuft wie es vielleicht soll, die Schuld bei anderen, explizit bei den Eltern, zu suchen. Letztendlich sind Eltern aber auch nur Menschen die Entscheidungen treffen, mir hat diese Sicht der Dinge geholfen.

Ich hab gelernt, meine Eltern eben nicht nur als Eltern zu sehen. Irgendwann hab ich damit anfangen, Eltern als Menschen zu sehen. Menschen die Dinge auch nicht perfekt können oder wissen. Menschen die Dinge auch erst zum ersten Mal machen. Mensch mit Unsicherheit, Fehlern und eigenen Macken.

Ich hab angefangen meine Eltern nicht nur als Eltern zu sehen als meine Freunde Eltern geworden sind. Die Menschen mit denen ich Nächte lang getanzt, gefeiert, gesoffen, gelacht und geweint habe. Meine Freunde, mit denen ich gestritten habe, mit denen ich diskutiert habe, mit denen ich Fehler gemacht habe und mit denen ich gelernt habe. Mit denen man Pläne gemacht hat, mit denen man herausgefunden hat wer man irgendwann mal sein will. Schwer vorzustellen das meine Eltern auch mal solche Menschen waren, aber tatsächlich waren sie das, junge Menschen mit Wünschen und Träumen.

Komisch das diese Menschen jetzt Eltern sind, Eltern wie meine Eltern es auch sind. Die kleine Kinderhände halten und für diese kleinen Menschen das Größte sind.

Also lese ich die Storyline zum 102ten Mal und versuche wieder drüber nach zu denken. Ist man wie seine Eltern, und wenn ja welche Eigenschaften schätze ich besonders und auf welche könnte ich verzichten oder was möchte ich auf keinen Fall genauso machen.

Letztendlich bin ich der Meinung, wenn man in den Spiegel schauen kann und ehrlich zu sich sagen kann du bist ein guter Mensch und mit dir im reinen, ist es egal ob man vielleicht auch ein kleines bisschen oder ganz viel seiner Eltern in einem erkennt. Man ist selber frei auf Eltern zu hören, sich besonderen Charakterzügen hin zugeben oder Dinge gut oder schlecht zu finden die in der eigenen Kindheit passiert sind.

Ich persönlich finde ich bin weit vom Stamm gefallen, aber irgendwie auch ganz nah. Ich erkenne immer wieder Charakterzüge oder Merkmale meiner Eltern an mir, aber am aller meisten erkenne ich mich. Ein Mensch wie meine Eltern mit Fehlern, Macken und Erfahrungen die ich gemacht habe und die ich noch machen werde. Eine wirklich Antwort kann ich also nicht auf diese Frage geben, liegt aber einfach daran das ich mich mit der Aussage aber auch überhaupt nicht anfreunden kann.

Macht euer Ding und fühlt euch frei zu sein was auch immer ihr wollt und wenn Ihr wie eure Eltern sein wollt, warum nicht.

Schreib-Challenge #2.2020 (David): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen?

 

„Du bist wie dein Vater.“

Innerlich verdrehe ich die Augen und vermeide eine Antwort. Obwohl oder gerade weil ich weiß, dass meine Mutter Recht damit hat.

Einige werden sich nun fragen, warum ein erwachsener Mann diesen Vergleich wie ein sechzehnjähriger Pubertätstrotzki ablehnt. Das ist ganz einfach: als ich etwa 18 war, verließ mein Vater die Familie. Das Vermögen nahm er mit. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört.
Auf der Suche nach einer Alliteration, die diesen egoistischen Bummskopf gut beschreibt, kam mir erst „verantwortungsloser Vater“ in den Sinn. Verkackter Vater trifft es aber eher. Oder stinkender Stumpfkopf. Oder hirnverbrannter Heini. Oder ekliger Egomane.
Hach, ich könnte noch Stunden so weiter machen. Fakt ist nämlich leider: warum meine Mutter, meine Schwester und ich teilweise bis heute in der Scheiße sitzen, hat mit seinem Weggang zu tun. Die Gerichtsverhandlung wegen unserer alten Wohnung musste meine Mutter führen und bezahlen. Unsere Tiere mussten wir abgeben. Eine kleinere Wohnung suchen. Ein ganzes Leben in den Ausguss spülen. Und alles nur, weil Mr. Midlifecrisis keinen Bock mehr auf sein gewähltes Lebensmodell hatte. Fun Fact: im Gegensatz zu anderen konnte er sich das wirklich selbst aussuchen.

Und genau deswegen will ich nicht mit dem verglichen werden.

Nicht mal, wenn es nur um Kleinigkeiten geht. Die Art, wie ich rede, wie ich Witze mache, wie ich mich bewege. Fuck off, ich will nicht wie der sein.

Ich gebe es ja zu: wer bei der Familie meines Vaters aufgewachsen ist, konnte wahrscheinlich nur ein Arschloch werden. Als letzte Vertreter der kackigen Kalvinisten waren Geiz („Sparsamkeit“) und Fleiß („Workahollic als Fluchtmöglichkeit vor der Familie“) bei denen Sozialisationstopmodell No. 1. Die Mutter war eine verbitterte alte Frau, deren herunterhängende Mundwinkel von einem Leben kündeten, in dem Freude wahrscheinlich polizeilich verfolgt wurde.
Die Geschwister sind knauserige Geizknochen. Überhaupt ging es in dieser Familie immer nur ums Geld. Und um die Arbeit. Andere Gesprächsthemen kannte man dort nicht. Ich erinnere mich noch, wie wir alle paar Monate diese Familie besuchen mussten. Schön brav am Tisch sitzen, nicht reden, nicht spielen, nicht lachen, nicht freuen, nicht Kind sein.

Ok, eigentlich sollte ich jetzt empathisch nachvollziehen, warum mein Vater so verkorkst ist. Aber es geht nicht.

Ich erinnere mich daran, wie er mir als Kind vemurkste Ansichten von Männlichkeit einzutrichtern versuchte. Männer weinen nicht, Männer sind Handwerker, Männer sind sportlich (der Lauch, haha!), Männer sind nicht krank.

Zum Glück war ich als Kind schon kritisch. Was sicher anstrengend war.
Ich erinnere mich, wie er nicht akzeptieren wollte, dass ich einfach, verfickte Scheiße nochmal, nicht gut in Sport war. Wie ich an einer Stange im Garten Klimmzüge trainieren sollte.
Zum Glück rief immer irgendwann wieder seine Arbeit. Und er verlor das Interesse.
Überhaupt glaube ich, dass es eigentlich ein Segen war, dass der Typ sich die meiste Zeit in seinem Büro verschanzte und sich um nichts kümmerte, als zu arbeiten.

Warum konntest du Penner mir nicht wenigstes etwas dieser Eigenschaft übertragen? Manchmal bin ich so faul, dass ich sogar zum faul sein zu faul bin! Ich will nicht wie du reden, will nicht wie du Witze machen, aber eine gesunde Variante deines Arbeitshabitus, die wäre schon nice gewesen.
Ich zweifle allerdings daran, dass du irgendwas Gesundes in deinem Leben zustande bekommen hast, also sollte ich vermutlich froh sein.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Nur, dass du Lauch kein Stamm warst. Sondern ein sich windender Grashalm, der sich immer zur Seite bog, wenn es schwierig wurde. Der sich immer nur zurückzog, erst an seine Schreibmaschine, später an seinen PC, oder in sein Auto um hierhin und dorthin zu fahren.

Aber vielleicht ist das auch gut so. Vielleicht ist es gut, dass ich nicht vom letzten Kalvinisten der Welt erzogen wurde, dass ich keinen selbstzerstörerischen Leistungshabitus habe, dass Geld für mich nicht alles ist. Wahrscheinlich wäre ich ein klassischer, unreflektierter Vertreter der Generation Y geworden, irgendein Mittelschichtjob, den ich eigentlich hasse, der aber vor der Familie, auf die ich eigentlich keinen Bock habe, die einzige Fluchtmöglichkeit darstellt. Irgendeine absurde Lebenseinstellung dazu, die nichts mit der Realität zu tun hat, stetig alle belehrend, dass mein Bauchgefühl über die Welt auch die Welt sein muss, ja, das wäre ich wahrscheinlich geworden.
Ich hätte niemals Marx gelesen, hätte mich nie für Kant interessiert, wüsste heute nichts über Bourdieu, wäre wahrscheinlich unreflektierter Alltagsrassist und Alltagssexist, würde meine Intelligenz nur bei der Arbeit ausbreiten...

Also muss ich wahrscheinlich „Danke“ sagen. Danke, dass du dich kaum an meiner Erziehung beteiligt hast.

Schreib-Challenge #2.2020 (Übersicht): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen?

Das neue Thema zu dieser Runde meiner kleinen Schreibaufgabe. In der Übersicht findet ihr die einzelnen Links zu den Beiträgen von meinen lieben Mitschreiberinnen und -schreibern. Dieses Mal mit von der Partie sind: David, Jenny, Lena, Sonja und ich. Also wieder eine satte Anzahl an verschiedenen Köpfen, Ideen und Herangehensweisen zu diesem neuen Thema. Ich würde meinen die insgesamte Länge ist bei diesem Thema etwas überschaubarer als zu letzt. Das tut dem ganzen aber natürlich keinen Abbruch und wir wünschen euch viel Spaß und Freude beim Lesen!

Hier die Links zu den einzelnen Beiträgen:

➽ David's Beitrag

➽ Jenny's Beitrag

➽ Joe's Beitrag

➽ Lena's Beitrag

➽ Sonja's Beitrag

Es ist die insgesamt fünfte Schreibaufgabe innerhalb des letzten Jahres. Ich bin immer wieder begeistert, dass sich so viele Schreiber/innen finden, die diese kleine Kreativ-Herausforderung und Schreib-Challenge mit mir bestreiten. Auf dass noch viele Themen und Aufgaben auf uns warten werden! Habt Dankt, ihr tapferen Schreiberlein!

Auf Bald - Joe

Mittwoch, 29. April 2020

Schreib-Challenge #2.2020 (Joe): Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - wie ähnlich ist man den Eltern, was übernimmt man gerne und was soll mal ganz anders laufen?

 

(Wenn ihr diesen Beitrag über die Handy-/Mobil-Ansicht anschaut: Bitte einmal das Telefon querlegen, weil wegen der Spaltenbreite und der optimalen Darstellung!!)



Du bist
so schön grün.
Das bin ich ja auch schon,
sagte der kleine Spross und
blickte an dem dicken Stamm seines
Ursprungsträgers empor. So groß werde
ich auch einmal, freute sich der Ästling.
Gerade mal 20 cm aus der Erde empor,
wusste er schon ganz genau, was er wollte.
Und was er nicht wollte. Groß, grün, standhaft?
Unbedingt! Nur 3 Meter vom Ursprung entfernt zu sein?
...naajaa...dabei sah er ein großes Potential für Wünsche.
Wie sollte er denn etwas von der Welt sehen, würde
er ein ganzes Leben auf einer Stelle sein. Fest verankert.
Zwar völlig sicher und etabliert, aber dabei total unfrei und
in einem zu hohen Maße eingeschränkt. Gefangen
im Ursprung...war das der Weg? Der Spross wusste,
eigentlich wollte er weg...aber auch wachsen.
Es war eine merkwürdige Situation, so nah
und dennoch so fern zu sein. Fern von
                       den Möglichkeiten des Lebens,                  xx
der Veränderung und
des Potentials.
xx xy xx
Stamm-
Attri-
bute:
Fixie
rung.
Gefa
ngens
chaft.
Eins
chrän
kung.
Groß.
Fülle.
                            Zeit-                        xy
bestä
ndig.
Genü
gsam.
Leben
sraum.
Spender.
Wäre ich doch mal weiter
xy                        vom Stamm und aus den Ästen gefallen.                           xx
Hätte mich doch lieber der Wind verstreut oder ein Vogel mich getragen. Sähe ich nun nicht
die stet'ge Erinnerung, dass es anders sein sollte. Bin ich anders oder ist es das Leben?

Montag, 27. April 2020

Ein Wind, ein Sturm, ein Massenpanikum

Ein Wind, ein Sturm, ein Massenpanikum

Ein Sturm zieht auf und er ist so schwer wie der bittere Geschmack von Blei im Mund. So tief wie die Wolken nun hängen, müssten sie längst die Oberfläche der Welt berühren. Und ja, das tun sie. Die wabernden, dichten Schwaden küssen die dunklen Hügel und Straßen. Bahnen sich ihren Weg das Tal hinab. Unaufhaltsam, stetig. Über ihnen und ringsherim wütet der Sturm, der sie immer mehr vorantreibt und dabei anpeitscht. Wie ein Gladiatior thront der Sturm auf den Wolken, wie auf einem alten Streitwagen...befeuert das kolossale Gespann, welches die Erde unter seinen Hufen zum Erbeben bringen lässt.

Alles, was sich dieser großen dunklen Wand in den Weg stellte oder gar schon immer an diesem Platze war - somit sich gar nicht in den Weg stellen konnte - wurde einfach überrollt. Verschluckt. In sich aufgenommen. Wenn man versuchte an dem Sturm und seinen Wolken vorbei zu sehen, musste man entsetzt feststellen, dass es dort kein Ende gab, welches man hätte sehen können. Somit wurden Felder, Häuser, Zäune und Straßen einfach in die Dunkelheit versetzt. Die tiefliegenden, sich unaufhörbar nach vorne schiebenden Wolken glitten über die Ebenen hinweg, wie das sprichwörtliche Messer durch die Butter und nahmen alles in sich auf, was vor ihnen lag. Leider gab es keine Berichte, wie es in der Dunkelheit des Sturmes ausgesehen haben mag. Niemand hatte eine solche Lawine aus Getöse und Blitzen, Donner und Dunkelheit jemals zuvor gesehen. Erschwert wurde dies zusätzlich durch die Tatsache, dass das Ende des Sturmes eh nicht zu sehen war.

Gut fünfundzwanzig Kilometer weiter weg, auf einem von Wind und Wetter geformten großen Felsen, mitten auf einem Hügel, der mitten auf einem Acker zugegen war, stand Xxx und sah aus sicherer Entfernung, wie ein ganzes Dorf, inklusive der Vorortschaften, einfach verschwand. Aus dieser Entfernung, mit diesem Abstand zu diesem Monster von Wetter, konnte Xxx auch das Ende des Sturmes sehen...und ja...es war enorm weit weg. Extrem. Eigentlich nicht zu glauben...wenn man es nicht selbst gesehen hatte. Kilometer über Kilometer zog sich der dicht-diesige Dunst auseinander. Im Ganzen betrachtet, sah es ein bisschen so aus wie ein enorm großer, schwarzer Stein einer dänischen Kunststoffklötzchenfabrik. Ziemlich rechteckig, dachte sich Xxx. Zudem war es das Verstörendste und zugleich Beeindruckendste, was er je gesehen hatte.
Passender Weise lief gerade Tribute von Tenacious D in seiner Playlist, was die Stimmung in diesem Moment noch sehr viel surrealer machte.

Xxx blickte sich um und sah sorgenvoll sein Heimatdorf in einem (noch) sicheren Abstand in etwas über fünfundzwanzig Kilometern Entfernung und fragte sich, was passieren würde. Xxx sprach sich selbst zwar des Öfteren sehr gute Augen zu, aber in Wirklichkeit war das Land um ihn herum einfach nur unglaublich flach und eben. Der Felsen, auf dem Hügel, auf der Ebene, auf dem er stand, war im Radius von ungefähr fünundzwanzig Kilometern die höchste Erhebung weit und breit. Man hatte also sehr leicht einen sehr guten Überblick und eine Aussicht...ein Träumchen...nur Holland war schöner.

Er nahm wieder dieses Ungetüm von Wolkenwand und Windespracht ins Auge und sah, scheinbar Unglaubliches. Kaum hatte der Sturm Das Dorf bis zu dessen Grenzen eingenommen und in sich begraben - Man stelle sich eine Kuppel aus tiefschwarzen Wolken vor, die nun förmlich auf dem gesamten Dorfgebiet zum Stillstand kam. Aus der langgezogenen Schar des Sturmes wurd eine Kuppel, bestehend aus Wetter (sehr schlechtem Wetter), die das komplette Dorf einmal überstülpte, um dann, Augenblicke später, zuerst mit einem ohrenbetäubend lauten Surren, das immer hochfrequenter und schneller wurde und dann mit einem Zischen, welches seines Gleichen suchte, in einer Art schwarzem Loch zu verschwinden.

Der Sturm war weg. Das Dorf leider auch. Wohl gemerkt...es blieben schon noch so ein paar Ruinen und Trümmer übrig, aber die waren kaum der Rede wert. Der Himmel zeigte sich auch wieder in einem neutralen, farblosen Blau und eigentlich war alles wie immer...nur deutlich leerer. Und sehr viel leiser, mutmaßte Xxx, der mit weitaugerissenen Augen dastand und nicht wirklich wusste, wie er das Passierte einzuordnen hatte.

"Ob diese Welt hier nun zu Ende geht..." murmelte Xxx vor sich hin, als er sich dann rasch umdrehte, den Felsen in zwei gekonnten Sätzen hinter sich ließ, um dann geschmeidig den Hügel hinunter zu sliden. Unten angekommen ging er unmittelbar - wie aus einem Guss - weiter. Die Hände in den Taschen des staubigen Mantels vergraben, den Kragen hoch aufgestellt, den Kopf gesenkt. Er hielt kurz inne und schaute sich noch einmal blinzelnd um, bevor er zu seinem Strand-Buggy ging, einstieg und erstmal tief durchatmete.

Was war jetzt der Plan? Xxx war noch nicht lange für das Wetter verantwortlich und so Etwas - beim besten Willen - hatte eh noch nie jemand vorher gesehen oder?! Was sollte man da machen?
Blitze, Donner, Gewitter im Allgemeinen, Hagel, Sturm und Regen...alles gut, das kannte man, da wusste man, was passiert. Aber ein kaum zu überblickender, offenbar sehr zielgerichteter Monster-Sturm, der zudem sein Form ändern konnte und - was wirklich erstaunlich war, für ein Wetter solcher Größe - einfach im Nichts verschwand...da sollte erstmal einer eine plausible Erklärung für haben. Fragen über Fragen ploppten, wie säurehaltige Blasen vor seinem inneren Auge auf und verpufften mit einem leisen Zischen, sobald die nächste Frage sich in seinem Kopf bereit machte.

Wo kommt es her? Was will es? Ist es überhaupt ein Es? Warum das Nachbardorf? Würde das Wetter auch bei Ihnen zu Hause wütend werden? Wenn ja, was konnte er tun? Xxx viel spontan nichts ein, was die Fragen auch nur ansatzweise beantwortet hätte.

Er beließ es erst einmal bei dem Chaos im Kopf, startete den Motor und mit rock you like a hurricane auf den Ohren machte er sich bleißüßig auf den Weg nach Hause. Im Rückspiegel war immer noch deutlich die Schneise der Verwüstung zu sehen, die der Monster-Sturm nach seinem verschlingenden Wüten zurückgelassen hatte. Ein Dorf...zack...einfach weg. Und er war dabei gewesen. Zu schade, dass das alles vor der Erfindung der allseits bereiten Handykamera passierte, dachte sich Xxx...aber nun gut...es hat sich eh in sein Hirn eingebrannt, wie heiße Eisen in Holz. Die Bilder wurde er so schnell nicht mehr los. Ackerboden wirbelte herum, als Xxx den Buggy trat und über die Ebenen heizte...

Ein Wind, ein Sturm, Ein Massenpanikum. Was wäre, wenn jemand diesen Sturm bewusst eingesetzt hatte? War dieses Monstrum eventuell ein Instrument? Ein reines Werkzeug des Chaos und der Verwüstung? Oder war es einfach eine noch nie dagewesene Abnormalität der Natur? War es die Essenz dieser Welt, die sich dazu entschied, aufzubegehren und sich das zurückzuholen, was ihr einst genommen?

Die Menschen nannten es Chaos, Verwüstung und Ungerechtigkeit. Alles, was sie sich so lange aufgebaut und erwirtschaftet hatten, wurde mit einem Mal zerstört und zu Nichte gemacht. Sähe die Natur es genau so? Oder wäre es die ausgleichende Gerechtigkeit, die mit der Zeit kommt? Die natürliche Selektion des Lebens? Der Ausgleich eines Universums? Gab es vielleicht nur indirekt etwas, dass dieses Massenpanikum begründete oder erklären konnte?

Xxx war sich sicher, dass dies nicht der einzige Sturm seiner Art gewesen sein sollte. Irgendetwas in seiner Magengegend klopfte vehement an seinen Geist und bescherte ihm das ungute Gefühl, dass es bald noch viel mehr solcher Erscheinungen geben würde. Die Frage, warum dieses Spektakel passierte war mittlerweile zu Nebensache geworden. Xxx machte sich nun mehr Gedanken und Sorgen darüber, wie er seinen Mitmenschen in seinem Heimatdorf erklären sollte, dass sie höchstwahrscheinlich bald nichts mehr von ihrem Dorf haben würden. Er legte sich die Worte immer wieder zu Recht, die er an die Dorfgemeinschaft wenden wollte. Und er hoffte inständig, dass sie ihm glauben würden. Ihn beschlich aber zeitgleich auch das Gefühl, dass er wieder mal als Spinner und Fantast bezeichnet werden würde. Wie solle es auch einen Sturm geben, ein Monster, etwas Nie-Dagewesenes, was im Stande wäre ein Dorf zu verschlucken? Wohlmöglich sagte die Menschen über das zerstörte Nachbardorf: "Die haben doch bestimmt wieder mit Feuer gespielt und haben ihr eigenen Dorf versehentlich in Brand gesteckt.", oder "Ach, Die schon wieder, hinterwäldlerische Bauern." Selbst wenn sie die Verwüstung mit eigenen Augen sehen würde, so war sich Xxx sicher, würden immer noch Einige sagen, dass die Anderen es selbst waren oder selber, aus irgendeinem fadenscheinigen Grund, dafür verwantwortlich waren.

Xxx fühlte sich in seiner Position oft machtlos und ungeschätzt. Lag es daran, dass er ein ganz anderes Verständnis für die Dinge hatte? Lag es daran, dass er nicht in einer konservativ-zusammengeschweißten Denkweise verharrte, wie der Großteil der Gemeinschaft?! Tief im Inneren wusste er schon lange, dass er anders war. Und ganz offensichtlich entgegnete ihm die Gesellschaft, in der er sich aufhielt, genauso. Er war ein Einzelgänger. Er hatte die Position seines Vaters ohne Frage und Zweifel einfach übernommen, als dieser starb. Seine Mutter war schon längst von dieser Erde gegangen und seine Schwester...naja...sie war so etwas wie das Fähnchen im Wind. Sie schlug sich schon früh auf die einfache Seite des Systemes. Sie wusste dabei ganz genau, wie sie die Mechanismen und Modelle, die in dieser Gesellschaft vorgegeben wurde, zu ihren Gunsten nutzen konnte und tat dies! Hätten sie in einer Monarchie gelebt, wäre sie wohl die unangefochtene Königin gewesen. Eine Königin, die voller Egoismus, Verschwendung und Eitelkeit war. Was genau bei Ihr in die andere Richtung lief, war für Xxx zwar erklärbar, aber nicht nachvollziehbar. Wie konnten die gleichen Gene so sehr in verschiedene Richtungen ausufern? Der Tod ihrer Eltern, besonders der ihrer Mutter, war daran maßgeblich beteiligt.


So stand Xxx nun vor dem geparkten Buggy, den er neben seiner Hütte abgestellt hatte, blickte erneut zurück über die Ebenen und wusste immer noch nicht so richtig, was seine Bemühungen und die Berichterstattung auslösen würde. Er ging hinüber zu der kleinen Veranda, seines nicht weniger kleinen Domizils, trat sich die staubigen Stiefel an der Stufe ab, setze sich auf die einfache Holzbank, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und atmete erstmal kräftig durch.

Freitag, 24. April 2020

DIADN #18 - David, Dortmund

Halli, Hallo, Hallöchen,

hier ist wieder der sympathische Podcast von Nebenan. Das Interview aus der Nachbarschaft Folge 18. Heute am Mikro, David Hinder, Schreiber, Podcaster und Poetry Slammer. Es war ein sehr sehr angenehmes Gespräch mit viel Variation und interessanten Themen. Vom Internet über seinen eigenen Podcast bis hin zum Computergame Rimworld. David hat Einiges zu sagen! Ihr findet ihn auch über die Linkliste auf meiner Blogseite oder hier: David Hinder.

Ich bedanke mich recht herzlich für dieses Gespräch und wünsche viel Spaß beim Hören!



Dieses Gespräch wurde am 22.04.2020 aufgezeichnet.
Musik von Tom le Mot.

Donnerstag, 23. April 2020

Dunkelste Stunden

Wann ist man ganz unten angekommen? Wann ist der Zeitpunkt, der der Dunkelste in einem Leben sein kann? Himmelhoch jauchzend und im wahrsten Sinne zu Tode betrübt.

Es gab eine Zeit, die ich mit Abstand zu der dunkelsten aller Zeiten zähle. Eine Zeit voller Zweifel, Unsicherheit und Un-Selbstbewusstsein. Eine Zeit, in der es nicht anders möglich gewesen ist, als diesen triefend-schweren Mantel der Depression mit sich herumzutragen. Der Mantel war dabei leider weder optisch ein tolles Kleidungsstück, noch hat er mich warm gehalten. Er zog einfach immer mehr und immer weiter herunter, wurde schwerer und schwerer, dunkler und dunkler.

Der Moment, wenn sich in deinem Kopf alles nur noch um eine Option im noch vorhandenen Leben dreht: die Selbstaufgabe. Die letzte Möglichkeit, um dem lähmenden Griff zu entfliehen. Entkommen, Erlösung, Aufgabe. Wenn man soweit in sich gefangen ist, dass man nichts mehr zu Stande bekommt. Der Moment, wenn Zeit egal ist. Der Moment, wenn man die Augen einfach nur zu machen und nie wieder öffnen möchte. Ganz unten ankommen: emotional und gesellschaftlich betrachtet.

Die Depression ist im Stande, dich komplett aus einem regulären Ablauf und aus gängigen Strukturen herauszureißen. Du veränderst dich, schottest dich ab. Du gehst nicht mehr vor die Türe und dein Körper lässt dich im Stich. Du bekommst Angst. Du schürst deine eigenen Zweifel immer mehr. Irgendwann kämpst du nicht mehr. Irgendwann ergibt das Alles keinen Sinn mehr für dich. Du vergisst, dass dort draußen immer noch Menschen sind, die dich lieben. Menschen, die zu dir stehen und dich auffangen können. Aber du verschließt dich immer mehr. Du erzählst niemandem von den inneren Problemen. Du traust dich nicht zuzugegeben, dass du nicht mehr Leben möchtest. Am liebsten würdest du einfach davon schweben und alles hinter dir lassen.

Du willst nur noch in die friedliche Ruhe eintauchen, die dir der Tod suggeriert. Nichts macht mehr glücklich. Nichts kann dich motivieren, deine Teufelskreise eigenständig zu verlassen. Du weißt ganz genau, etwas stimmt schon lange nicht mehr, aber wirklich eingestehen kannst du es dir nur zum Teil. Einsamkeit, Traurigkeit und Sinnlosigkeit erobern deinen beschränkten Horizont und du liegst nur noch da. Wartest, versuchst zu schlafen, denkst darüber nach, wie du es beenden kannst. Liegst da und versuchst immer wieder die Stimmen in deinem Kopf auszuschalten. Du betäubst dich immer mehr, willst immer weniger mitbekommen. Du manövrierst dich immer mehr selbst in eine Welt, die als dunkelste Aller bezeichnet werden kann.

Die Depression nimmt dir alle deine Grundlagen. Sie nimmt dir jegliche soziale Kompetenz. Sie zieht dir den Boden unter den Füße weg und lässt dich endlos fallen. Fallen ohne aufgefangen zu werden. Fallen in ein nie enden wollendes schwarzes Loch, aus dem es nur noch einen Ausweg zu geben scheint...Flügel werden dir nicht einfach so wachsen. Du wirst nicht einfach so wieder empor fliegen können...

...irgendwann - im Bestfall - schlägst du auf dem teerigen Boden der Realität auf und spürst endlich wieder etwas anderes als Leere! So widrig dieser Boden auch ist, an dem du dich jetzt befindest, es ist das Beste, was dir in dieser Situation passieren konnte. Fange an nach dem Boden zu greifen. Fange wieder an, wahrzunehmen. Fange wieder an, auf die Beine zu gelangen und aufrecht zu stehen. Fange wieder an, deinen Blick schweifen zu lassen. Und fange an, dich zu öffnen. Nimm die ganze Leere und Traurigkeit und erkläre sie deinen Lieben. Fange an, dir einzugestehen, dass du es alleine nicht schaffst. Fange an, wieder zu laufen und lass dir helfen.

Wie gerne du einfach in den Arm genommen werden wolltest, aber es nie jemandem gesagt hast. Wie sehr du die menschliche Nähe vermisst hast, die so unglaublich wichtig ist. Wie sehr du die Leichtigkeit vermisst, die einst gewesen ist.

Aber jetzt ist alles anders. Es liegt ein unfassbar demütiger Weg hinter dir. Und ein sehr sehr Müßiger vor dir. Das Wichtigste: die Erkenntnis, dass du nicht alleine bist. Die Erkenntnis, die mit der Erkenntnis kommt, doch wieder einen Sinn hinter deinem Leben zu erkennen. Nimm das Licht wahr. Sieh nach vorne. Wisse um den harten Aufprall und sei dankbar, dass du dadurch nicht gänzlich zerbrochen bist. Sei dankbar, dass du Familie hast. Sei dankbar, dass du durch die Hölle gegangen bist. Sei stolz, dass du dich geöffnet hast. Sei froh, dass deine Ängste wieder weniger werden und gehe einen neuen, anderen Weg.

Dieser Weg wird dich und dein Sein neu definieren. Er wird dir zeigen, dass das Leben ganz neue Dinge bereit hält. Du wirst die Kleinigkeiten so viel mehr zu schätzen wissen. Du wirst dankbar sein, dass es dir ein Leben lang gut gegangen ist. Du wirst den Weg gehen müssen, so lange er auch dauern mag. Dein Leben wird dich verändert haben, aber das ist gut so. Du lernst wieder dazu. Du reflektierst und merkst, dass du so etwas nie wieder haben willst. Du willst wieder gut und stark und voller Selbstbewusstem sein. Und du wirst mit jedem Schritt wieder leichter. Der Kopf wird freier. Die Wolken lichten sich nach und nach und irgendwann streifst du den dunklen Mantel auf den Schultern ab und fühlst dich, wie neugeboren.

Ein neues Leben wartet. Ein besseres, ein intensiveres, ein schöneres aber auch ein anderes Leben. Nimm es an und mache daraus das, was es für dich sein soll. Du hast den Abrgrund gefühlt, du bist am Boden aufgeschlagen und du bist trotzdem noch da. Vergib dir für alles, was du dir selbst antun wolltest und sei (ganz einfach) einfach wieder glücklich. Wertschätze das Wissen, das du nun hast und nimm diese immense Veränderung und gestalte dein Leben neu. Habe Geduld und Zuversicht. Sei offen und positiv und dir selbst nicht zu schade, über Unzulänglichkeiten zu berichten. Bade nicht mehr im Selbstmitleid, sondern nimm das an, was das Leben dir gibt: nämlich das Leben! Mit allen Facetten und Möglichkeiten. Es ist ein tolles Leben. Es lohnt sich immer. Gib niemals auf, niemals!

Auch wenn es Jahre dauert, wieder Fuß zu fassen, es geht. Es funktioniert. Es ist möglich, aus jedem noch so ausweglosen Teufelskreis, aus jedem noch so tiefen Loch, aus jedem noch so bitteren Selbstgefühl wieder auszubrechen. Alles ist möglich, wenn man merkt, dass der Kopf nicht mehr die Kontrolle über das Selbst hat. Sei dein eigenes Selbst, immer. Mach dich zu dem, was du sein willst.

Ich bin dankbar und froh, diese Zeit hinter mir gelassen zu haben. Ich bin dankbar für diese äußerste Grenzerfahrung. Nun mit genügend Abstand kann ich sagen, ich habe gelernt. Ich habe etwas überstanden, was nie jemand durchmachen sollte. Ich bin gewachsen, ich habe mich verändert. Ich bin ein besserer Mensch geworden und ich habe so viel Liebe in meinem Leben erfahren, die ich mehr als je zuvor zurück geben möchte und kann. Es dauerte Jahre, aber zu wissen, dass man seit zwei Jahren wieder voll im Leben steht, will und sein kann ist die tollste Bestätigung für das Selbst und das Leben an sich.

Lasst euch niemals unterkriegen und gebt euch selbst die Chance, Hilfe annehmen zu können, wenn ihr denkt alleine zu sein. Das seid ihr nicht. Das Leben ist da, wir müssen es einfach nur sehen und annehmen. Das Leben ist so wundervoll, es lohnt sich immer.

Beste Grüße von einem neuen Menschen! 

xo xo

Sonntag, 19. April 2020

DIADN Spezial #3 - Tom, Viersen (Live-Interview)

Hey, hello!

Heute habe ich hier ein ganz besonderes Interview am Start. Zum Einen habe ich es mit Tom, meinem Lieblingsschlagzeuger und höchst wertgeschätzten Freund, geführt und zum Anderen ist es ein Live-Interview! Ihr hört hier natürlich die Aufzeichnung vom 18.04.2020, aber an diesem Samstag-Abend waren wir mit dem Interview aus der Nachbarschaft live, mit Video, bei Facebook und haben einfach frei und sehr spontan gequatscht. Wie üblich mit etwas Struktur und dem klassischen Fragenkatalog...aber es war schon sehr variabel. Besonders wenn man hier hört, wie wir dann zwischendurch mit den Zuschauern und Hörern agieren und auch von dort Fragen beantworten. Ich fand es sehr gelungen und muss sagen, es hat extrem viel Spaß gemacht. Auch wenn ich, ob der Situation mit Video, mehr Technik und Zu-Beachtendem, etwas nervös war, sage ich ganz eindeutig, pro live-Interviews und danke Tom, dass er einfach so mitgemacht hat und ein kleines Versuchskaninchen wurde.

Habt viel Spaß beim Hören und auf bald!




Dieses Gespräch wurde am 18.04.2020 aufgezeichnet.
Musik von Tom le Mot.

Donnerstag, 16. April 2020

DIADN #17 - Sascha, Iran (Moers)

Heute haben wir eine Folge von DIADN, die so ähnlich schon einmal passiert ist und demnach recht heimisch war, obwohl mein Interviewpartner ziemlich weit weg war. Ich habe erneut mit Sascha Stöckl gesprochen. Er ist "Mit Hut um die Welt" auf seinem Fahrrad unterwegs und zwar weltweit. Als wir vor eineinhalb Jahren sprachen, war er gerade in der Türkeit. Dieses Mal ist er im Iran und ist wie wir alle von den Einschränkungen durch das Virus betroffen. Wie es ihm geht, wie seine weitere Reise aussah und wo es ihn als nächstes hinzieht, erfahrt ihr in unserem Interview. Ich bedanke mich für dieses wunderbare Interview und wünsche viel Spaß beim Hören!



Das Gespräch wurde im gegenseitigen Einverständnis am 13.04.2020 aufgezeichnet.
Musik von Tom le Mot.

Dienstag, 14. April 2020

DIADN #16 - Verena, Aachen

Wilkommen zu einer neuen Folge DIADN.
Nummer 16 ist's jetzt schon.
Ganz spontan und völlig frei,
sprachen wir auch über das Aye-Aye.

Ein gutes Gespräch am Morgen
vertreibt bekanntlich Kummer und Sorgen.
In dieser Folge nun mit Verena,
inklusive Fragenkatalog und Individuell-Blabla.

Wir redeten via Sprachanruf
über Sport, den FK und so manchen Stuss.
Ich freue mich, dass du mitgemacht hast.
Hoffentlich hat's dir ebenso viel Spaß gemacht?

Ich bedanke mich für diesen feinen Dialog,
und das klitzekleine bisschen Unfug.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Hören.
Habt einen Guten Tag, ihr Gören.




Das Gespräch wurde im gegenseitigen Einverständnis am 12.04.2020 aufgezeichnet.
Musik von Tom le Mot.

Sonntag, 12. April 2020

DIADN #15 - Kaan, Rheda-Wiedenbrück (Rheda)

Die erste Folge vom neubelebten Interview aus der Nachbarschaft, kurz DIADN, ist am Start (selbstverständlich in der covid-Edition via Sprachanruf). 
...und sie ist so schön und gut und wertvoll geworden, wie oft zuvor! In der fünfzehnten Auflage habe ich mit Kaan aus Rheda gesprochen. Kontaktiert und kommuniziert über den 1live-Freundeskreis bei Facebook. Da, wo eigentlich alle meine Interview-Partner herkommen. Den Kaan lese ich nun seit knapp 4 Jahren in dieser Gruppe und was soll ich sagen, obwohl wir bisher keinen direkten, privaten Kontakt hatten, lief das Interview völlig easy, höchst angenhem und sehr beidseitig ab. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt! Danke, Kaan, dass du der Erste bist, den ich hier in einer neuen Folge vom Interview aus der Nachbarschaft freudig vorstellen darf!

Hört selbst und viel Spaß damit!





Das Gespräch wurde im gegenseitigen Einverständnis am 11.04.2020 aufgezeichnet.
Musik von Tom le Mot.

Donnerstag, 9. April 2020

DREI F*CK*N' JAHRE DEM JOE SEIN BLOG :partyhütchentrötchen:

Hallo, das bin ich, der Joe ⤋



Heute ist ein ganz wunderbarer Tag! Hier entsteht nun ein Beitrag voller Inhalt, Medien, Links, Erinnerungen, Ideen, Rückblicken und Voraussichten. Es ist Zeit, von den letzten - nunmehr drei Jahren - Schreiberei zu erzählen. Es wird wohl wieder Alles und ein bisschen weniger werden. Es bleibt dabei, der Untertitel zu meinem Blog wird sich nie verändern. Es bleibt das mehrdeutige Programm und die subtile Umschreibung meiner Sachen, die ich hier so mache.

Zum Einstieg einfach mal der Link zum aller ersten Beitrag, den ich hier für den Blog verfasst habe:

➽ https://demjoeseinblog.blogspot.com/2017/04/3-doors-down-kryptonite.html

Heute ist zwar noch nicht der 09.04.2020, sondern der 04.04.2020, aber ich fange einfach schonmal an, zu schreiben. Mein Dreijähriges steht so dicht vor der Tür, dass ich es schon durch das imaginäre schwere Holz (ich hab in Wirklichkeit nur 'ne Standardtüre) atmen hören kann. Bald, sprich Donnerstag (wahlweise heute, weil heute Donnerstag ist), tritt es dann durch diese Türe hindurch und ist da.

Warum ich damals angefangen habe, regelmäßig zu schreiben? Ich wurde inspiriert bzw. ermutigt. Ein internetiöser Kontakt gab damals den ausschlaggebenden Impuls, die ganze Geschichte mit dem Blog und dem Schreiben zu verwirklichen. Wenn ich aber ein ganzes Stück zurück denke, erinnere ich mich an Kurzgeschichten, die ich vor Jahren schon schrieb. Aber mehr für mich, als für die Öffentlichkeit. Ich muss diese Legenden von Tieren, die ich damals fabriziert habe echt mal suchen (hoffentlich finden (Kartons/Papier)) und digitalisieren. Irgendwann hab ich auch mal angefangen eine Sci-Fi-Fantasy-Story zu schreiben, wohl inspiriert von Terry Pratchett!! Schreiben war auf jeden Fall latent schon immer in mir, wie es scheint.

Aber mal weg von Storys und Geschichten...angefangen habe ich hier mit Inhalt aus meinem Leben. So waren die ersten Schritte, die ich hier im Blog gemacht habe. Vor drei Jahren war ich gerade am Ausufern der Depression und machte die ersten neuen sozialen Kontakte seit geraumer Zeit. Es lag also nichts näher, als über ein Leben zu schreiben. Viele Beiträge, gerade aus der Anfangszeit sind stark vom 1 live Freundeskreis geprägt, dem ich immer mal wieder kritisch gegenüberstehe, der aber an sich eine tolle Sache ist und mir persönlich einzigartige und wundervolle Möglichkeiten gegeben und geschenkt hat.

Was soll ich sagen?! Ich habe dort (und das nicht mal mehr vor Kurzem) mein Herz gefunden! Christina, mein Glück, Moro mou, meine Muse! Baby, wieviele Beiträge und Gedichte, Texte und Inspirationen auf dich zurückzuführen sind...der absolute Wahnsinn!!!!! Und auch wir haben uns dort im FK kennengelernt. Eher zufällig sind wir ins Gespräch gekommen und wir beide wussten nicht, was wir mit uns und aus uns machen würden. So viele erste Mal dank Dir! Eine Beziehung - über eine Distanz von 2500 Kilometern -, die ihres Gleichen sucht. Mein Leben steckt in diesem Blog und so bist auch Du ein Teil davon geworden. Ich bin jeden Tag extrem dankbar für diese wundervolle Fügung und Bindung, die wir haben und pflegen. Jetzt muss nur noch dieses merkwürdige Virus aus der Luft verschwinden (geschrieben in Zeiten von covid-19, auch bekannt als Corona-Virus) und ich komme sofort wieder zu dir geflogen. Aber sowas von! In der Zwischenzeit müssen wir uns in Geduld üben, üben täglich das Vermissen und sind Tag für Tag für einander da. Die Vorfreude, dich wieder sehen zu dürfen, wächst enorm und ich drücke weiterhin alles, was ich habe, damit wir uns endlich wieder in die Arme nehmen und küssen können!! xo


Eigentlich ist der FK (diese FB-Gruppe) ein Pool so vieler Dinge, die mich direkt und indirekt beeinflusst haben und dies weiterhin tun. Auch wenn ich derweil eher wenig aktiv bin, ist es immer wieder möglich, dort Anschluss, Mitwirken und Ispiration zu finden.

Die komplette Idee zu den Interviews aus der Nachbarschaft ist dort entstanden und brachte mir bisher fünfzehn Menschen, die ich kennenlernen und ausfragen durfte. Und das Potential für die Fortführung eines Podcasts ist immens. Ich hab da auch schon so Ideen und Namen und Personen im Kopf. Es geht damit auf jeden Fall weiter, das ist ganz klar!

Die Schreib-Aufgaben oder auch Schreib-Challenges sind dort basiert. Immer wieder starte ich einen Aufruf, um im Bestfall neue Leute zu mobilisieren, die dann bei der nächsten Runde mitmachen.
Und auch bei dieser Idee, haben sich Kreative gefunden. Individuelle Geister. Die Einen sind nun seit Runden geblieben, Andere haben es einfach mal ausprobiert und ja, es gibt immer wieder neue Mitwirkende. Mega gut! Voll danke und so!

Der Dichterdienstag. Der Dienstag, der wöchentlich ein Gedicht bekam. Fast ein Jahr am Stück. Wobei die Dichterei sich irgendwann Ende 2017 von alleine gemeldet hat.
Dass es dann so inspirativ und lyrisch von Statten ging, konnte ich selbst nicht ahnen!
Immer wieder traf ich das Leben, lernte Menschen kennen, die zu Musen wurden. Meine aktive und passive Affinität zu Roman-Tischen wurde in den letzten 2 Jahren durch Worte und Lyrik aber mal sowas von befeuert! Wie gerne ich aber auch schöne Gefühle und Momente mit den Möglichkeiten der Worte und Lyrik gebe. Es hat in mir selbst noch einmal etwas ausgelöst. Das Herausfinden, dass man das ja schon ganz gut kann und so viele Berührungspunkte und Emotionen schaffen kann, ist mir eine subjektive Profession geworden. Ich liebe es! Mitzubekommen, was Worte und Zeilen, geschrieben und gesprochen, schon bei Menschen ausgelöst haben, ist ein wahres Privileg!


Apropos Gedichte:

Leute, Leute,
heute, heute,
feiere ich mit euch und der ganzen Welt,
die Standhaftigkeit und Präsenz meiner Welt.
Drei wunderbare Jahre sind es nun!
Wieviele noch kommen? Wer weiß das schon?!
Es ist ein Sammelsurium,
ein Pool aus Gedankengut,
ein Einblick in mein Leben.

Einst schrieb ich vom Weben,
dem Garn und der Wolle.
Ich schrieb von Zeiten. Tolle,
Schwierige und Neutrale.
Stellte hier und dort so manche Frage.
Jedes Mal beim Schreiben, läuft Musik,
jedes Mal beim Schreiben, ist es Zeit, die fliegt.
Kaffee, der fließt,
Gedanken, die strömen.

So manch Eine/r liest,
nicht nur die schönen
Beiträge und Umsetzungen,
sondern auch meine anderen Textungen
und fühlt sich berührt,
oder selber inspiriert.
Gar Gedankenanstöße und Anregungen,
Kritisches und Anlehnungen, 
werden auf- und wahrgenommen.

Kaum, dass man den Gipfel erklommen,
fällt man in melancholische Täler.
Dann kommt der nächste Höhepunkt
mal früher, manchmal etwas später, 
aber immer mit Authentizität und Grund.
Liest man in meinen Gedichten, 
so könnte man mich lesen.
Ich erzähle zwar auch von Geschichten,
aber eben auch von meinem Leben. 



Das erste Gedicht, welches ich hier je veröffentlich habe, ist übrigens Folgendes:


Über alte Mode und neue Sterne; ein Gedicht 

Ich möchte deine Seele fühlen, deinen Verstand berühren.
Ich möchte deine Emotionen sehen und deinen Charakter spüren.
Ich will schmecken, was du hörst und riechen, was du denkst.
Wahrnehmen, wie du strahlst
und strahlen, wenn du im Schatten stehst.
Ich wünschte mir, Lachen, Grübeln und Philosophieren.
Manchmal nichts tun, manchmal viel tun
oder einfach mal nur Fantasieren.
Um ganz neue, tolle Dinge zu erleben
oder - ganz salopp - dem Leben sagen, dass wir leben.

Fern sein können aber Präsenz empfinden.
Verbundenheit und Sehnsucht verbinden.
Interesse fordern und Neugier wecken.
Aufwühlen, wissend, die Wogen wieder zu glätten.
Sich fallen lassen, um aufgefangen zu werden.
Vertrauen finden. Freiheit und Glück erwerben.
Zusammen sein und Erfahrungen machen.
Gemeinsam sein und die Zeit erfassen.
Das Miteinander teilen und
im Bestfall dort verweilen.

Seltenheitswerte oder grundlegende Werte?
Alte Werte, vielschichtiger Natur,
entfremdet durch Instrumente moderner Momente.
Die Überforderung der Sinne der Empänger und Sender
im Umgang miteinander? Gegeneinander. Entfernend auseinander.
Ein trauriges Wider-einander.
Entwöhnung und Oberflächlichkeit.
Kurzfristig- und Unsinnhaftigkeit.
Unbewusste Manipulation. Werteverschiebung.
Die Verbiegung der Normen in Kompilation?
Definitiv weniger leiden.
Es sollte nämlich anders bleiben.

Zuversicht haben und das Positive ereifern.
Hoffnung schöpfen und nach Sternen greifen.
Zweifelsohne: Echtheit wahren.
Demut, Dankbarkeit und Geduld erfahren.
Es könnte doch alles so "einfach" sein,
so, wie damals, das gebietet selbst der Reim.
Um sich greifen, wach sein und sich erden.
Signale wahrnehmen und wahrgenommen werden.
Zu sich selber finden und dies ausstrahlen können,
um sich dann, irgendwann, wieder sagen zu hören:

"Ich möchte deine Seele fühlen, deinen Verstand berühren.
Ich möchte deine Emotionen sehen und deinen Charakter spüren." 

...
- ein altmodischer Mensch, 2017

Zudem habe ich im Rahmen der Lyrikergründung angefangen, Kurzzeiliges für Kurzweiliges (kurz: KFK) zu schreiben. Kleine Wort- oder Satzzusammenstellungen zu einem Wort, das ich meistens spontan als inspirativ empfinde und es notiere. Wenn die Idee mit dem Gedanken schon fast komplett geschrieben ist, ist es wahrhaftige Inspiration und geht so einfach und leicht von der Hand. Mittlerweile sind insgesamt 26 Dreierpacks entstanden, die Kurzzeiliges für Kurzweiliges enthalten.
Alles in allem sind's bisher 78 Beschreibungen aus dieser Kategorie. Zu finden übrigens hier:

➽ Kurzzeiligs für Kurzweiliges



Drei Jahre schreiben. Drei Jahre Gedanken zu Papier. Drei Jahre das, was aus meinem Kopf kommt, umsetzen und behandeln. Drei Jahre voller Gedichte und Lyrik. Drei Jahre voller Interviews und Menschen. Drei Jahre Verarbeitung und Tagebuch. Drei Jahre Emotionen und Einblicke in mein Innenleben. Drei Jahre lang, die dieser Blog nun lebt. Und er bleibt. Es ist wohl mein Vermächtnis. Für gestern, heute, morgen und alle Morgen danach und die, die noch kommen werden. Ich werde in meinem Leben wohl niemals etwas in dieser Welt hinterlassen, was auch nur ansatzweise mit Kinderzeugen zu tun hat, deshalb wird's - wenn nicht noch der totale Sinneswandel geschieht - auf diese subjektive Umsetzung der Kreativität hinauslaufen, die ich grundsätzlich als feine Spuren in diesem Leben, in dem Leben von Anderen oder auch einfach nur im Netz, hinterlasse. Wie sagte die liebe Anna (die ein Teil des Interviews aus der Nachbarschaft ist) so schön: "Du hinterlässt einen ganz besonderen Eindruck bei Vielen. Die Menschen kommen nicht ohne Grund zu dir und möchten mit dir reden und ein Teil von dem Ganzen sein." Danke, Anna.

Und in der Tat, 16 Interviews können nicht lügen...und deshalb werde ich - wie erwähnt - den Podcast bzw. die Interviews aus der Nachbarschaft wieder aufleben lassen! Damit fange ich jetzt schonmal an und teile den Link zur Spezial-Staffel und Staffel 2 (mit oben erwähnter Anna, die mit Abstand die meisten Klicks für ihr Interview bekommen hat (bisher haben 738 Menschen den Link zu ihrem Interview-Beitrag angeklickt!).





Ich werde die Sparte Podcast auch wieder komplett in die Seite einbauen und alle bisherigen Staffeln zur Verfügung stellen. Desweiteren bin ich gewillt, wieder neue Gesprächspartner aufzutreiben, um wieder ein bisschen mehr Gesprochenes in den Blog einwandern lassen zu können.

Ich bin dankbar und glücklich, diese Gabe in mir zu tragen. Das Schreiben hilft mir weiterhin ungemein. Es war damals, als ich anfing, wie ein Katapult, wie ein Sprungbrett. Ein Tagebuch der Reflektion und Halt für so manche Unstimmigkeit, die in mir herrschte und bei Zeiten wieder herrschen wird. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich schreibe, wie ich denke und das oftmals, wie es genau so aus meinem Kopf kommt und es dann hier geschrieben steht. Vieles ist eins zu eins Information.

Dennoch ist Vieles auch nur angedeutet und metaphorisiert, in Lyrikform eingebunden und mit Worten geschmückt, die mehr als nur eine Bedeutung haben. Die Mehrdeutigkeit und Interpretation von Worten liegen mir sehr im Blut und im Wesen. Das Land der Zweideutigkeiten wird wohl immer einen ziemlich großen Teil in mir einnehmen. Das ist cool. Ich mag dieses Land sehr. Es bringt Spaß, Freude und Unterhaltung. Es reizt, macht an und spielt mit dem Leben. Das Leben kann so viel Freude bereiten, wenn man sich darauf einlässt!

Und genau das habe ich nach der ganzen Depression und mit der Umsetzung dieses Blogs mehr denn je zu spüren bekommen. Im Positivsten aller Sinne! Das Leben ist schön! Es gibt immer Täler, keine Frage. Aber die Kunst, mit der Kunst auch diese Täler zu verlassen oder wenigstens für die Zeit des Aufenthalts Diese mit Farbe anzumalen, damit sie nicht ganz so trostlos und talig wirken, ist die wahre Kunst. Ich bin ein insgesamt viel zu sensibler und empfänglicher Mensch, als dass ich mich von den Achterbahnen dieser Welt irgendwie aktiv (und unschädlich) schützen könnte. Deshalb birgt das schöne Leben immer wieder mal so n paar Tücken. Man kennt das. Aber das ist cool. Ich will aber auch genau so sein, wie ich bin. Mich zu verstellen liegt mir sehr fern und würde ich mein Wesen und meine Seele soweit selbst beschneiden, dass sie nicht mehr im Stande wären frei und offen zu sein, würde ein Teil fehlen. Demnach nehme ich jetzt immer ein bisschen Farbe mit, wenn ich einen Gipfel erklimme. Nur zu Sicherheit. Deshalb wird es auch immer schöne und euphorische Zeilen geben, sowie bedrückendere Zeiten und Umsetzungen.

Es bleibt dabei, ein Querschnitt meiner Gedanken, die ich hier immer wieder zusammen fasse. Es ist ein kreatives Ventil, welches ich öffnen kann, um Platz zu machen. Ich kann es öffnen und Liebe kommt heraus. Ich kann es öffnen, um meine Meinung mitzuteilen. Und ich kann es öffnen, wann immer ich will. Die Inspiration stirbt nie. Man muss nur lernen, sie zu sehen. Denn Inspiration liegt in Allem. Und irgendwann...bestimmt noch in diesem Jahrtausend...werde ich auch ein ganzes Buch mit diesem Ventil füllen.

Das Leben, das Leben, ja! Ja, es ist das Eine, was wir haben (für's Erste). Ich habe gefühlt ein neues Leben angefangen, als ich aus dem schweren Mantel der Undurchsichtigkeit wieder hervorkam und es ist besser als je zuvor. Zumal das Alte auch nicht schlecht war. Aber ich habe mich verändert und nehme andere Dinge wahr. Die Sichtweise und inner Ausrichtung hat sich einfach ein gutes Stück verändert und die Demut arbeitete echt lange in mir.

Irgendwann hab ich mal jemanden kennengelernt, vor etwas mehr als drei Jahren, der sagte mir. Vergebung. Vergebung ist Alles. Und ja, Tom!, mein weiterhin treuer und beständiger Lieblingsschlagzeuger, das habe ich auch gelernt. Ich danke dir!
Auch wenn die Band derweil leider weiterhin stagniert, wir machen immer Mucke zusammen, auch wenn's ganz viel im Geiste passiert im Moment!
Vergebung. Vergebung für Andere und Vergebung für sich selbst. Die Liebe zu sich selbst wieder finden. Das Selbst neu definieren. Das hat damals echt viel mit mir gemacht, bzw. die Tatsache, dass ich dich und euch als neue Impulsgeber in meinem Leben hatte, war entscheidend und beschreibend. Deshalb ist auch der Tom ein Teil meines Blogs. Sogar mit eigener Spezial-Folge vom Interview aus der Nachbarschaft! Und das mit mehr als völligem Recht. Dem Tom habe ich das Intro und den Jingle zu meinem Podcast zu verdanken. Hat er mal eben für mich komponiert und umgesetzt! Mega geil, voll toll! Ganz Viel danke!

(zu Bandsachen bieten sich übrigens diese Links ganz wunderbar an:
➽ https://demjoeseinblog.blogspot.com/2018/03/der-untergang-einer-insel.html
➽ https://demjoeseinblog.blogspot.com/2018/10/der-aufstieg-einer-insel.html


Wenn wir gerade bei Musik sind: Fakt zu meiner Schreiberei ist, ich schreibe mit Musik. Allerdings hängt es von der Playlist ab, wie schnell und "produktiv" ich schreibe. Ich hab ja zwei Playlists, die rauf und runter laufen. Das ist zum Einen eine Alternative-, Metal-, Grunge-, Rock-Playlist und zum Anderen eine Playlist mit Soundtracks. Je nach Stimmung fällt es mir echt schwer, zu der Rockplaylist zu schreiben, da das andere kreative Ventil mich zum Mitmachen im Geiste zwingt. Ich mache also dann Mucke im Kopf und Körper und versuche hier noch halbwegs übersichtlich zu schreiben. Da ich ein totaler Rhythmus-Musiker bin, lenkt mich die Dynamik von den Songs, die ich ja sehr gut kenne (weil rauf-und--runter-hören) trotzdem ab, weil ich die Songs geil finde und einfach mitmachen will. Aber nun gut. Es geht ja alles, nur dauert es erheblich länger.
Soundtracks, besonders die epischen, instrumentalen Nummern, sind natürlich auch rhytmisch aber entwickeln in mir eine ganz andere Stimmung und beruhigen eher, als dass sie das Musikkreativum zum starken Mitmachen anregen. Musik ist fast immer mit dabei und nicht zu Unrecht hatte mein erste Blogbeitrag ja ebenfalls einen Songtitel als Titel.

So...irgendwas vergessen?! Bestimmt, ne?! Aber wisst ihr was? Das ist nicht schlimm, irgendwann kommt es eh hierher! har har har um einen alten Heimwerker zu zitieren.

Wer also nun bis hierher gelesen hat, dem sei gesagt: "Du bist ein toller Mensch, hab Dank dafür!"

Und auch alle, die nicht bis hier hin gelesen haben, ihr seid bestimmt auch ganz toll!!! (Vorsicht vor den drei-Ausrufezeichen. Sie bedeuten Sarkasmus und Ironie) :D

DREI F*CK*N JAHRE DEM JOE SEIN BLOG :partyhütchentrötchen:

Wir lesen uns!

Mittwoch, 8. April 2020

Covid-Frisuren


Covid-Frisuren

Was ihr es jetzt alle mit euren Haaren habt.
Eiert doch nicht so rum und schneidet sie ab
oder lasst es bleiben und nehmt es hin.
Als ob es den größten und wichtigsten Sinn
hätte. Es sind nur Haare und Frisuren,
die ja eh derweil keiner sieht, nicht mal die Huren.
Die Haare wachsen sogar wieder, wetten?!
...klappt es nicht mit dem Selbstversuch.
Probleme, die andere gerne hätten...
Oberfläche gepaart mit Eitelkeit, ein Fluch.

Was noch aus dieser Langeweile entsteht,
wird sich uns zeigen, denn jeder fleht
dieser Tage mehr um Normalität als je zuvor.
Behaltet Geduld und stellt euch vor,
was wäre, wenn es wirklich schlimm wird?
Sind die Haare dann immer noch wichtig?
Wie man aussieht, ist doch nichtig?!
Covid-Frisuren im ganzen Land,
hooray, eine Welt geht sich zur Hand.





Freitag, 3. April 2020

Dunkles Gold


Dunkles Gold

Du wundervolles, heißes, dunkles Gold,
was hab' ich mich auf dich gefreut.
Jeden Morgen gibst du's mir.
Jeden Morgen folge ich dir.

Du nimmst mich an die Hand,
begleitest mich in den Tag.
Du weißt, was ich mag
und bist immer eine gute Tat.

Würde ich fanatisch glauben,
würd' ich 'nen Schrein erbauen.
Nur, um jeden Tag zu loben und zu preisen,
dass du nie versiebst, selbst in schweren Zeiten.

Lass dich drücken und mit heißem Wasser fluten,
mach aus dir das Wundermittel,
das jetzt nicht zwingend hilft beim Bluten,
dafür unfassbar deliziös ist, ohne Bitten.

Jeder Tag, der ohne dich passiert,
ist ein Tag, der traurig vergeht.
Dich zu missen, ist ein Greuel par excellence,
wenn es so wäre, entfiele mir die Contenance.

So zehre ich von dir, Stunde um Stunde,
du machst mich glücklich, jede Sekunde.
Bleib für immer ein Teil von mir!
Kaffee, ich danke dir!