Freitag, 28. Juni 2019

Niemals vergessen


Mit unserem Anfang ist es klar:
das Ende, ob früh, ob spät, es naht.
Warum muss es aber oft so sein,
dass viel zu früh eine Seele fällt der Qual anheim?

Niemand ist vorbereitet oder kann es wissen,
nicht selten kann man sich nicht schützen.
Es passiert einfach, wenn es passiert.
Es frisst, zersetzt und defragmentiert.

Egal, ob jung, ob alt, ob groß, ob klein.
Wenn es ausbricht, bringt es Pein.
Warum? Ist immer wieder diese Frage.
Wir können es nicht wissen, es ist eine Plage.

Da lebst du ein Leben voller Eintracht.
und spontan, quasi im nächsten Moment,
verspürst du Schmerz, den du nicht kennst.

Du merkst, wie es in dir wuchert,
dir alle Energie bald nimmt,
dich hin und her schleudert und dich hemmt.

Kraftlos, ausgemergelt, dahingerafft.
Von innen heraus befeuert und angefacht.
Wenn es einmal brennt, wird es schwierig.

Potentielle Hilfemöglichkeiten gibt es zwar,
aber viel zu oft ist es zu spät oder es war
zu aggressiv und alle Mittel brachten nichts.
Zögerten nur hinaus, aber machten nichts.

Niemand sollte solch eine Heimtücke jemals erleben müssen.
Niemand sollte solch einen Prozess jemals durchmachen müssen.
Niemand sollte uns genommen werden.
Das Leben ist viel zu schön zum Sterben.

Was bleibt ist eine schier endlose Leere.
Unsagbare Trauer, Angst und Wut.
Fragen, unbeantwortet. Erloschenes Blut.
Irgendwann geht es nur noch um die letzte Ehre...

In Gedenken an all diejenigen, die ungewollt von dieser Erde gingen.
Unsere Liebe zu Euch bleibt und wir hoffen, ihr ruht nun in Frieden.
Ihr seid weiterhin bei uns. Wir vergessen Euch nicht!
Ihr seid niemals zu ersetzen. Nie im Leben nicht!

Danke für Eure Zeit.
Danke für Eure Liebe.
Danke für Euer Leben.

Ruhet in Frieden.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Transformation (eine Story in 8 Sätzen)

Transformation

Gestern hatte ich leider keine Story für Euch, sagte er und wandte sich an das Publikum, während tosendes Schweigen über ihn hereinbrach.

Stille ist ja so etwas Tolles und Wunderbares oder was denkt Ihr, die ihr nun schweigt und mich anseht, als wäre es das erste Mal?!

Eure Stille, meine Stille, wird nun aber dadurch getrübt, dass das Entsetzen und das Unverständnis in Euren schneidenden Blicken diese Ruhe mit Angst und Argwohn schwängert.

Eure Angst vor etwas Anderem, das Ihr nicht erwartet habt, ist so perplex, dass eigentlich Ihr hier oben stehen müsstet, um Eure eigenen Gesichter zu sehen.

Bist du anders oder ist die Wahrnehmung einfach eine andere, fragte er die kleine, runde Frau, die sich mittlerweile von ihrem Platz erhoben hatte und dabei immer mehr aussah, wie ein Pfannekuchen, der Angst davor zu bekommen schien, beim Wenden nicht wieder in der Pfanne zu landen.

Immer mehr dieser Leute standen nun auf, schüttelten entsetzt ihre Köpfe und erhoben sich fluchtartig aus ihren Sesseln, um auf dem Weg nach draußen noch ein abschätziges Handzeichen Richtung Bühne zu werfen.

Und deshalb, so redete er weiter, die Flüchtenden ignorierend, ist es so toll, dass genau Ihr zwanzig Menschen noch da seid, zuhört und einfach kein Problem aus etwas macht, was einfach kein Problem ist!

Abschließend verbeugte er sich vor jedem Fünften der ursprünglich einhundert Anwesenden, bedankte sich und fügte noch hinzu, froh und enorm glücklich zu sein, nun endlich im richtigen Körper leben zu können.

Kurzzeiliges für Kurzweiliges #5 (Volksklamotte/Anomalie/Fetzen)




Dienstag, 25. Juni 2019

Dichterdienstag 19KW26 - Wasser/Uschi


Was können die überhaupt?
Wasser auf die Haut?
Warum nicht das Wasser in den Körper rein?
Fühlt man sich dann weniger geil?

Also wirklich, Hitze, Hitze, Hitze.
Da schwitzte in der Ritze.
Ene mene meck,
der Speck muss weg.

Hauptsache schön die Hupen benetzen,
das sorgt sonst bestimmt für Entsetzen,
würden sie so arg dehydrieren,
dass dann alles völlig eskalieren.

Wasser an die Uschi ran,
Da freut man sich dann.
Weil ohne wäre es ja nur halb so feucht.
Wasser, nackte Haut, Hitze. Das reicht.

Dichterdienstag 19KW25 - Sommerloch


Heute mal völlig uninspiriert,
eher so dahin geschmiert,
nicht wirklich groß durchdacht
und bisher nicht viel gelacht.

Dafür gibt's den Sommer ja,
Enten, Löcher, wunderbar.
Weiß man mal nicht weiter,
gibt's n Selfie und zwar heiter.

Bockwurstbeine im Sonnenschein,
Urlaubsbilder mit Bier oder Wein.
Nää, wat ist dat schön hier.
Zeig doch bitte noch mal das Bier.

Wo wir gerade beim Zeigen sind:
alle wollen, alle machen, verstehn sich blind.
Versteht man sich dann aber wirklich?
Oder ist's ne kurze Nummer, wegen örtlich?

Im Endeffekt ist das ja schnurzpiepegal,
schicken oder schicken lassen, ist die Wahl.
Im Bestfall tauscht man sich gegenseitig aus
und schickt pikante Bilder von zu Haus.

Einmal probiert, nie mehr was Anderes,
sich privat zu becircen, ja das kann was.
Da sieht man dann ganz andere Sachen,
als das, was die Leute allgemein so machen.

Das ist schon was Feines, wenn man weiß,
wie man es richtig macht und das heißt:
Fremden nicht irgendwelche pics schicken.
Zuerst Kommunikation machen, dann ficken.

So oder so, der Sommer ist schön.
Mal warn, mal heiß, mal obszön.
Genießt das Wetter, solange es sich hält.
Friede, Freude und Spaß für diese Welt.

Samstag, 15. Juni 2019

Der Wolf und das wollige Gewand

Lupus et iaccam (der Wolf und der Mantel)

Es war einmal...ein Wolf im wolligen Gewand.

Es war Winter und der Wolf hatte das wollige Gewand bitter nötig, denn er zitterte ganz fürchterlich. Er war schwach und müde, die Nahrung wurde knapp, nein...sie war gar nicht mehr vorhanden. Das wollige Gewand blieb beim letzten Mahl übrig und er streifte es notgedrungen einfach über, da es damals schon sehr sehr frostig gewesen war.

Das arme Schaf, das nun tot und ohne Fell war. Zumindest der Teil von dem Schaf, der irgendwie übrig blieb, hatte kein Fell mehr. Der Wolf ließ das gerissene Vieh einfach im Schnee zurück, nachdem er zaghaft und erschöpft ein paar Bissen und Fetzen aus dem Kadaver kaute. Besser das Schaf, als er selbst, dachte der Wolf. Und ein neuer Mantel. Tod. Win. Win.

Der Schafspelz wärmte ihn schon ganz gut. Das war auch bitter nötig, denn er zitterte ganz fürchterlich. Er trug den Pelz nun schon ein paar Wochen mit sich herum. Weiterhin auf der Suche nach mehr Nahrung oder vielleicht Erlösung. Er konnte eigentlich schon lange nicht mehr und seine Knochen und Glieder waren schwer. Von der einst so dynamischen Athletik blieb nicht viel. Er schleppte sich selbst und zudem das wollige Gewand durch den tiefen Schnee. Vielleicht fand er ja doch nochmal ein Reh, spekulierte er...fantasierte er.

Zwei Tage später kroch das oberflächlich weiß-gelockte Tier immer noch durch die verwehten Wälder. Der Wolf schlich mittlerweile so gebückt unter dem Gewicht des mit Schnee bedeckten Mantels, dass man meinen konnte, es handle sich tatsächlich um ein verirrtes und sichtlich verwirrtes Schaf auf Abwegen. Aber es war nur ein müder und kraftloser Wolf, der bald den Waldesrand erreicht haben würde. Das wollige Gewand wog so schwer, aber es war weiter bitter nötig, denn der Wolf zitterte ganz fürchterlich. Man konnte ihn schon klappern hören. So dünn und knochig war er nun.

Kriechend trat er bald aus dem Wald hervor. Ringsherum weites Land. Ein paar Hügel lugten hervor. Sonst war da nicht all zu viel, außer noch mehr weißer Winterpracht. Der Wolf hielt einen Moment inne, verharrte ganz kurz, spitzte die geknickten Ohren und dachte, ihm sei so, als höre er, wie jemand lachte. Er legte sich vorsorglich schonmal auf die Lauer, an Ort und Stelle. Merkte aber wie kalt es ohne das wollige Gewand am Bauch wurde und erhob sich ziemlich schnell wieder.
Irgendwas witterte er nun aber doch. Hinter dem Hügelchen...da war doch was?!

Taps. Taps. Kriech. Schnüffel. Taps. Das Schaf, ehm der Wolf, der so ausgemergelt unter Gewicht der Schafaußenseite erdrückt werden zu schien, näherte sich behutsam der Hügelkuppe, um einen relativ klaren Blick für die Situation zu bekommen. Von der anderen Seite des Hügels sah es nun so aus, als würden zwei Schafohren hinter der Kuppe hervorkommen. Aber es war natürlich der Wolf mit seinem bitter nötigen und wolligen Gewand.

Als der Wolf nun sah, was er eben hörte, wurde ihm ganz warm ums Herz und der Sever flutete ziemlich schnell seine Lefzen. Was er nun sah, machte in der Regel mäh, war in der Regel trotzdem weiß und man konnte prima Mäntel daraus machen. Da standen oder besser gesagt ruhten doch glatt zwei Schafe. "Hurz" schoss es dem müden Wolf durch den von Hunger zerfressenen Schädel. Was zu Beißen war bitter nötig, denn er hungerte schon fürchterlich.

Der Wolf mit dem wolligen Gewand plante den Angriff. Viele Optionen gab es leider nicht, musste er feststellen. Da war ein knochiger Busch auf halbem Wege die Böschung runter. Nun gut. Unbemerkt hinter den Busch und dann so schnell es geht rauf auf die Viecher und ran an die Kehlen. Er rechnete aber schon damit, jeweils zweimal zubeißen zu müssen...auch die Beißkraft litt unter dem wolligen Verstand.

Er nahm gebückt seinen Weg auf und behielt dabei die beiden Happen ganz genau im Auge.
Bisher schienen sie ihn aber weder erkannt, noch bemerkt zu haben. Schon toll so ein Mantel, dachte sich der Wolf und war jetzt sogar so optimistisch, dass er den Busch links liegen ließ und direkt auf die Mahlzeiten zusteuerte. Meter um Meter näherte er sich. Schlich nun nicht mehr und machte die entscheidenden Sätze und setzte mit Enthusiasmus und aller nötigen Kraft seine medium-scharfen Reißzähne in die Kehlen der Woll-Tiere, die wie erschrocken nur kurz zuckten und beide – mehr oder weniger – ziemlich schnell starben.

Der Wolf - froh um den wolligen Mantel, der ihm eine scheinbare Unsichtbarkeit ermöglichte – blickte nun ein bisschen stolz auf das Ergebnis seiner Attacke, musste aber mit Entsetzen feststellen, dass er gar nicht so stolz sein konnte. Er prustete gerade noch die letzten dunklen Fellreste aus seiner Schnauze und wunderte sich, warum, die Schafhaare, wie wie Wolffell schmeckten. Da lagen nun beide toten Tiere, gerissen durch den gerissenen aber müden und ausgemergelten Wolf und bluteten ein bisschen die Landschaft voll. Der Wolf blinzelte zweimal, schüttelte sich kurz und sah, dass die Schafe in Wirklichkeit zwei andere Wölfe mit einem wolligen Gewand waren, die dort am Ende ihrer Kräfte lagen und scheinbar zu schwach waren, sich ihrer Verkleidungen zu entledigen.

Der Wolf übergab sich kurz. Er war nun völlig verwirrt und entrückt. Er ließ sich einfach resigniert auf den Boden sacken und blickte, den Mantel immer noch über den Schultern, in die toten und blassen Augen seiner gerissenen Artgenossen. War das die Erlösung gewesen, die er suchte? Außer leeren Blicken bekam er aber keine schlüssigen Antworten und gab letzendlich einfach auf. Er erlöste die Beiden, obwohl er sie eigentlich nur fressen wollte. Wer würde ihn nun erlösen? Auch diese Antwort blieb ihm verwehrt, denn er entschied sich, den Mantel des Schweigens auf alles herab zu lassen und sich selbst zum Sterben neben seine Artverwandten zu legen.

So täuschte eine vermeintliche List eine andere List und hinterließ drei Wölfe im wolligen Mantel. Von oben betrachtet, sah man nur zwei rote Lachen, die sich kreisrund in den kalten Schnee fraßen.

Donnerstag, 13. Juni 2019

Kurzzeiliges für Kurzweiliges #3 (Ruinen/El Dorado/Zauberei)


Ruinen
Still und heimlich,
ja, da schleicht sichs
routiniert hinfort
und ruiniert somit den Ort.


El Dorado
Hinter dir, stehe ich.
An deiner Seite, bleibe ich.
In deinem Kopf, entzücke ich dich.
In deinem Herzen, habe ich dieses kleine, feine Appartment in Beschlag genommen,
das du auf den Namen El Dorado getauft hast.


Zauberei
Raum für Traum.
Traum im Raum.
Beim Räumen träumen.
Zack. Hexenschuss.

Kurzzeiliges für Kurzweiliges #2 (Verschlossenheit/Höhepunkt/Achse)


Verschlossenheit
Offene Türen versperren den Weg.
Pforten schließen zu einander auf.
Tore fallen am laufenden Band...zu.

Die Frage nach dem Schlüssel ist
eigentlich nur, wie mutig du bist


Höhepunkt
Ganz weit unten, liegt er verborgen.
Will bedacht sein und gewogen.
Stetigkeit der Dynamik wegen,
hoch hinauf soll er streben.
Dem Ultimum erlegen.
Gipfelnd, erregend.
Intensität spüren.
Fühlen.


Achse
Bewegung.
Stillstand. 

Unveränderliche Offensichtlichkeit.
Verändernde Rückläufigkeit. 

Bewegung.
Drehung.
Anfang.

Kurzzeiliges für Kurzweiliges #1 (Wort-Wert/Würze/Ansicht-Sache)


Wort-Wert
Worte sind ja kaum was wert,
obwohl eine Aussage schmerzt.
Unnötig bleibts, zu empfinden,
weil Worte ja nicht binden.


Würze
Reagierend impulsiv.
Kaum zu kontrollieren.
Einzigartig intensiv...
   Curry?
Nein.
Nicht zu vergleichen.
Köstlich und deliziös,
das Beste, was es gibt...
   Chili?
Nein.
Ein Moment der Freiheit.
Leichtigkeit im Moment.
Wahrlich ein Geschenk!
   Es geht gar nicht um Essen, oder?
Ja, richtig.


Ansicht-Sache
Schau mich an!
Dein Blick betört mich.
   Schau mich an!
   Ich sehe dir so gerne zu.
Schau, wir sehen uns.
   Genau, wir lernen uns.
Blicke tiefer
Empfindungen.

Mittwoch, 12. Juni 2019

Juni-Update 2019 (Hinweise zur Veränderung der Seite)

Liebe Leserinnen und Leser,

es folgt ein kleiner Infobeitrag zur Veränderung der Seite und der einhergehenden kleinen, optischen und inhaltlichen Anpassung.

Mittlerweile ist es so, dass der Blog auf verschiedenen Plattformen zu finden ist. Hier, als Homepage, bei Facebook als Seite und auch bei Instagram als Profil. Die meisten Texte und Sachen gelangen auf alle Plattformen. Da ich seit geraumer Zeit mit einer neuen Kategorie "Kurzzeiliges für Kurzweiliges" angefangen habe und diese primär als Bilder bei Instagram gepostet habe, fehlen diese Kleinst-Zeilen hier auf der Seite. Dies werde ich nun mit implementieren und die Reiter auf der Seite etwas neu benennen. Die Kurzzeilen finden sich dann unter "Lyrik/Gedichte" und werden immer mal wieder als Sammelbeiträge mit auf die Seite gelangen.

Der "Blog" bleibt der "Blog". "Gedichte/Lyrik/Storys" wird ein bisschen aufgeschlüsselt in "Lyrik/Gedichte" und "Geschichten/Dialoge". Der Podcast wird fürs Erste nicht fortgeführt und bedarf einer neuen Betrachtung und Organisation. Ich werde die Interviews ersteinmal inaktiv setzten, da es zu etwaigen Platz und Airtime-Problemen gekommen ist. Diese Sparte kommt auch wieder, keine Frage. Aber das benötigt etwas mehr Planung und Investition. Dazu später im Jahr dann mehr.

Für den Blog folgt bald eine neue Challenge, die ich schonmal erwähnte, mein ich. Nun haben meine Mitschreiber (5 Stück an der Zahl) und ich ein Thema erhalten (ausgewählt von einem externen Gremium) und ja, bald wird diese Schreibaufgabe (Ein Thema, 6 verschiedene Ideen und Ansätze) veröffentlicht werden können. Wir fangen aber gerade erst mit dem Schreiben an, so dass die Veröffentlichung um Mitte Juli passieren wird. Seid gespannt. Das Thema ist ein Omnipräsentes und bietet genügend Identifikationspotential für alle Beteiligten.

Was gibt es noch zu sagen?! Meistens Einiges. Aber ich bleibe ersteinmal beim Schreiben und verpacke weiterhin meine Gedanken in Zeilen. Gedichte, Kurzzeiliges, Dialoge, Geschichten aus dem Feuerkorb, hier und da mal etwas Persönliches, Blogstuff. 

So weit so gut, denn es verändert sich gar nicht so viel.
Ich bedanke mich nochmal (und immer wieder gerne) bei den Menschen, die das Geschriebene weiterhin schätzen, lesen und an und an sogar ein Feedback da lassen.

Gehabt Euch wohl und auf bald - Joe

Dienstag, 11. Juni 2019

Dichterdienstag 19KW24 - Kontaktbarkeit

Kennt ihr dieses Interesse, diese Neugier?
Wenn da jemand ist, den ihr gut findet?
Wenn ihr Euch bemüht und Mut bindet.
Wenn ihr Euch dann fragt, wie sag ich's ihr?!

Wie soll ich den ersten Schritt nun wagen?
Soll ich sie ansprechen oder lieber warten?
Warte ich, wartet sie...könnte es plagen,
nicht aktiv geworden zu sein, die Tage.

So trage ich diese Gedanken mit mir herum.
Sie machen mich glücklich aber wiederum
erstaunen sie mich und lassen mich zweifeln,
wie richtig es wäre, die Situation zu begreifen.

Ich will dich gar nicht nerven und weiß,
toll wie du bist, finden auch andere dich nice.
Dann denk ich mir: bei so vielen Optionen,
die gegeben sind, wirst du mich belohnen?

Wenn ich's jetzt nicht einfach ausprobiere,
mach ich's vielleicht nie und verliere.
Einfach machen! Was ist denn schon dabei?
Ich bin gut! Sei aufrichtig, freundlich und frei.

Initiative zeigen und das Eis brechen.
Ich schreibe dir, will mit dir sprechen.
Du lässt mich schon seit Tagen nicht mehr los,
Bist stetig in Gedanken, was machst du bloß?!

Ich finde dich so wahnsinnig interessant.
Mag dein Äußerliches und deinen Verstand.
Ich möchte so Vieles über dich erfahren,
mit dir lachen, schweigen, Sachen machen.

So schreibe ich dir nun einen kleinen Roman.
Hoffe, du liest ihn, denn er ist nicht profan.
Eher individuell und auf dich abgestimmt.
Lustig, charmant und echt gewinnt.

Gesagt, getan, nun heißt's Geduld bewahren.
Wie gern würde ich aber jetzt schon erfahren,
wie diese Zeilen von dir aufgenommen werden.

Ich freue mich nun aber einfach, von dir zu hören.

Donnerstag, 6. Juni 2019

Licht (eine Story in 8 Sätzen)

Licht

Als die massive Holztüre unter Knarzen und Knacken von außen aufgedrückt wurde, flutete blendendes, weißes Licht den kleinen, dunklen Raum.

Es war ein künstliches und hartes Licht, gleißend und schmerzend und alles andere als warm oder wohltuend.

Das Licht war nur ein weiteres Instrument der mentalen Folter, so wusste er, aber das machte es jetzt auch nicht besser oder angenehmer.

Rein gar nichts dagegen unternehmen zu können, ein Spielball für jemanden zu sein, dem es wohl gefiel, wie er das Licht als Werkzeug einsetzen konnte, war die Hölle auf Erden.

Dann wurde die schwere Türe wieder ruckartig zugezogen und mit dem letzten Klacken des abschließenden Schlüssels, verebbte auch die Hoffnung um ein weiteres Mal.

Jetzt war die Finsternis wieder da, obgleich er - die Augen geöffnet oder geschlossen - immer mit weißen, temporären Flecken auf seiner Netzhaut zurückblieb.

Sofern diese Lichtflecken dann verblassten, kehrte auch die totale Ruhe wieder ein und er war froh um die Dunkelheit, die friedlich war, im Vergleich zu dem harten und schneidenden Licht.

Er hoffte einfach nur, dass dieses Martyrium bald ein Ende haben würde...denn wenn es so weiterginge, so war er sich sicher, würde er sehr bald den Verstand verlieren und zu gar nichts mehr im Stande sein.

Dienstag, 4. Juni 2019

Dichterdienstag 19KW23 - Die Kante

Die Kante

Die Nacht war kurz,
der Sex war wild.
Außer der Sturz,
der war blöd.


Für das richtige Gedicht, bitte weiter unten.
Mit dem richtigen Gesicht, gern erkunden.

So steht da nun was von Sex geschrieben.
Ehrlich?! Wer hätte es nicht wild getrieben?!
Sie kam vorbei, hatte Bier und ist geblieben!
Ja, wie haben uns auch aneinander gerieben.

Und so kam dann das Eine zu dem Einen:
fummeln, knutschen, Hände zwischen Beinen.
Klamotten, ade.
Begierde, ole.

Eindringliche Aktivitäten folgten dann flott.
Mal so, mal so. Mal Hü, mal Hott.
Oben, unten, vorne, hinten, seitlich.
Dann kam der üble Moment, mein ich.

Sie seitlich, liegend,
ich dahinter, halb kniend,
wenig Platz nach rechts zur Kante,
mit viel Bewegung durch die Lanze.

Dann so, beim Nachhintenbewegen,
einmal nicht aufgepasst, Krampf im Bein.
Das Blockierte kam nun zum Erliegen.
Es war das an der Kante, dieses Bein.

Der Halt war futsch, es war auch schwitzig.
Ich fing dann an zu Fuchteln und zu Wedeln.
Es brachte leider nichts. War nicht mal witzig.

Aus ihr raus, mit Schwung gen Boden,
vom Bett, auf die nackten Fliesen...Ho...
..es hat kurz Knack gemacht, hab ich gedacht.

Der Krampf war weg, das war ganz toll.
Der Bauchknackplatscher, war eher voll
von Schmach und Schmerz einstweilen.

Ich hörte sie noch kichern und dann fragen:
Alles gut?? Funktionierst du denn noch?
Ja, bestimmt, hoffte ich, als ich zu ihr kroch.

Sie sah mich dann an und sagte:
Pass bitte auf da an der Kante,
ich brauch dich noch, fall nich weg.
Komm, wir machen weiter! Wilder Sex?!