Montag, 13. November 2017

Zeit, du kostbares Gut

Jaaa, Zeit, du kostbares Gut! Zeit kann so Vieles sein. Zeit als Ressource. Zeit als Wahrnehmung. Zeit als einzig wahre Konstante. Zeit als Maßeinheit. Die Zeit und der Raum...die Relativitätstheorie.

Zeit ist schon auch so ne Sache, oder?! Klar, fast Alles ist irgendwie als Sache zu bezeichnen... (wenn man Sache so verwendet, wie Gerät, zum Beispiel, als eher frei definiert). Eine Sache ist ja meistens etwas Materialistisches...Zeit eher weniger.
Die Zeit ist einfach da. Die Zeit ist in unserem Bewusstsein und deshalb auch eher schwer zu greifen. Sie existiert durch die globale Sonnenzeit, nach der wir uns eine ganze Zeit lang gerichtet haben und das für eine ganz schön lange Weile. Irgendwann hat halt dann mal jemand angefangen die Bewegungen der Erde um die Sonne und um sich selbst und die damit einhergehenden Mondphasen als einen regelmäßig wiederkehrenden Ablauf oder Zyklus zu bezeichnen. Und schwups, da hat jemand den Tag erfunden.

Den Tag als Tag zu titulieren ist aber noch nicht genug, um die Zeit zu erfinden bzw. dafür ein Bewusstsein zu erlangen. Es ist ein Anfang, aber meine Recherchen in Bezug auf die Zeit haben gezeigt, dass das Zeitempfinden, wie wir es heutzutage kennen, zwar schon lange zurück liegt, aber wohl nicht von Natur aus gegeben war. Es hat sich eine Vorstellung eingestellt, dass der Mensch im Rahmen seiner Handlungen und damaligen Überlebensstrategien erst ein Bewusstsein für Zeit entwickelt hat und die Benennung von Intervallen eine organisatorisch wichtig und taktisch geprägte Idee gewesen ist. Die archaischen Verhältnisse und eine Minderzahl der Bevölkerung, im Vergleich zu heute, haben die Zeit damals noch nicht so knapp wirken lassen. Deshalb war sie auch in den Anfängen von Gesellschaften kein direkter oder bewusster Faktor. Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Zeit wurde erst im Laufe der Jahrtausende nötig, da man irgendwann einer gewissen Koordinierung von größeren Verbünden entgegensah und die logistische Aufteilung von Arbeit zu einer zeitlichen Unterteilung führte. Die Arbeitsteilung war geboren...irgendwann auch Stechuhren. Zeit ist Geld...

...und aus der Sonnenzeit, die natürlich gegeben ist, aber eine nicht hundertprozentig regelmäßige Abfolge hat, wurde die Erdzeit oder auch Weltzeit, angepasst an die menschlichen Abläufe und gesellschaftlichen Gepflogenheiten und unterteilt in verschiedene Zonen.
Da die Erde sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt, diese also nicht kreisrund ist, zudem die Erdachse nicht komplett senkrecht auf dieser Bahn steht, kommen Unregelmäßigkeiten in den Zyklen vor. Da das ja ungenau und unproduktiv wäre, hat man die Zeit kurzer Hand ein bisschen angepasst und sich weiter zu eigen gemacht. Der Mensch macht eben Dinge und Sachen. Hier ein bisschen die Zeit einschränken, da mal n Schaltjahr installieren oder die Winter- und Sommerzeit einführen...
Durch die immer wiederkehrenden und bewusster wahrgenommenen Zyklen und den konkreteren Umgang mit dem Thema Zeit auf verschiedenen Ebenen, prägt sich somit ein Gefühl für Zeit bei uns ein. Ein Bewusstsein für die Zeit, welches definitiv, seit geraumer Zeit, auch in unserem Unterbewusstsein verankert ist. Zudem kommt es in der Neurowissenschaft bzw. der Forschung am Gehirn zu Vermutungen, dass es keine spezielle Gehirnregion für das Zeitgefühl gibt, welches wir entwickelt haben. Somit könnte auch eine universelle Empfindung von Zeit bestehen, die nicht von direkt messbaren Reizen gesteuert wird. Vielleicht sogar auf einer anderen Ebene, als der biochemischen Grundlage unserer Körper. Definiert Zeit also unser Unterbewusstsein mit?

Ganz klar. Die Zeit an sich kann ja eigentlich nur subjektiv wahrgenommen werden, da das Empfinden dafür zu stark an Denkprozesse, Erinnerungen und das Bewusstsein geknüpft ist. Dadurch ist Zeit eigentlich nicht objektiv bestimmbar. Trotzdem kann man Zeit messen. Aber diese physikalische Zeit unterscheidet sich von der selbst wahrgenommenen Zeit. Manchmal verspüren wir Abläufe, bei denen die Zeit nicht vergeht. Oder die Zeit vergeht im Gegensatz einfach rasend schnell. In der Physik ist eine Sekunde, eine Sekunde. Ganz klar definiert, zähl-, mess- und berechenbar. Wenn wir zum Beispiel von der Gegenwart, als zeitliche Position sprechen, wird diese als ein Drei-Sekunden-Zeitraum definiert. Die Gegenwart ist also immer drei Sekunden lang. Auf jeden Fall soll unser Bewusstsein so programmiert sein. Die Zeit bewegt sich konstant in eine Richtung. Aus der Vergangenheit kommend, Richtung Zukunft. Die Vergangenheit kann man auf jeden Fall auch zeitlich einsehen. Eben das Alles, was vor der Gegenwart passiert ist. Also alle drei Sekunden ein bisschen Vergangenheit mehr. Das ist einiges an Zeitmaterial, was da so zusammen kommt.
Ich finde, dass es hingegen etwas schwieriger ist, die Zukunft zu bemessen. Im individuellen, menschlichen Rahmen, okay, da können wir von einer Halbwertszeit sprechen, die absehbar ist. Aber die allgemeine Zukunft? Wie lange wird diese wohl noch dauern? Wie lange existiert so ein Universum-Gerät?! Und was passiert wirklich mit der Zeit in einem schwarzen Loch? Zeitreisen...Lost. Man weiß es leider noch nicht so genau...

Philosophisch betrachtet sah Platon, zum Beispiel, in der Zeit einen Ausdruck für etwas Gesamtes. Sie war in seiner Vorstellung und Idee ein Abbild der Ewigkeit. Eine Bezeichnung für das ewige Sein. Also insgesamt ziemlich viel Zeit, wie wir heute wissen und irgendwie hat er ja auch nicht ganz Unrecht. Die Zeit marschiert unaufhaltsam weiter und beschreibt die - ersteinmal - ewige Achse der Geschichte. Das große Sein.
Ein paar Tage später wiederum erläuterte Immanuel Kant, dass Zeit und auch der Raum, in dem das Alles passiert, für ihn als Anschauungsformen unseres inneren Sinnes dienen. Zeit ist der Zugang zur Welt und gehört seiner Theorie nach, zu den subjektiv-menschlichen Bedingungen für die Welterkenntnis und ist somit eine angepasste Form, die das menschliche Bewusstsein den Sinneseindrücken verleiht. Zeit als angepasste Wahrnehmung und eben, wie oben erwähnt, ziemlich subjektiv.
Im philosophischen Realismus wird zudem davon gesprochen, dass ein Zeitbewusstsein nur dann möglich sei, wenn der Wahrnehmung und Erkenntnis des Menschen eine zusätzliche, immaterielle Ebene zugrunde liegen würde. Diese separate Grundlage wird geistige Seele oder Geist genannt. Der Geist ermöglicht also den Erkenntnissen eine Kontinuität und Identität einer menschlichen Person. Durch diesen konstanten, quasi unveränderlichen Geist ist es erst möglich die Veränderungen und Abweichungen wahrzunehmen und darüber nachzudenken, sich somit auch erst die Zeit bewusst zu machen und diese als Solche zu erkennen...
Philosophisch ist Zeit ja echt nochmal ne ganz andere Nummer. Aber mega interessant und in meinen Augen definitiv ein erstrebenswertes Wissen, was ich da recherchiert habe. War auch ein Novum für mich, sich mit dem Thema Zeit auf verschiedenen Ebenen etwas genauer zu befassen, aber ich bin begeistert. Das sind natürlich Alles nur Bruchstücke aus den großen Lehren der Philosophie und nur Anrisse der Vorstellungen und Theorien einzelner Leute, aber Zeit eben. Ist ja auch ein umfangreiches Thema!

Abschließend möchte ich aber auch noch ein bisschen darüber schreiben, was Zeit für mich bedeutet. Auf einer subjektiv-persönlichen Verständnis- und Wahrnehmungbasis, auf meiner eigenen Grundlage.

Ich finde, dass man die Zeit auch mal metaphorisieren kann und darf. Man sollte sie manchmal viel weniger beachten und öfter darüber nachdenken, ob man vergessen hat, wie es geht, die Zeit auch mal anzuhalten. Ganz persönlich für sich selbst. Vielleicht in einem tollen Moment gefangen zu sein, sich darin verlieren. Die Zeit einfach vergessen können. Sie nicht bewusst spüren müssen. Den metaphorischen Pause-Knopf drücken.
Die innere Uhr läuft so oder so weiter, warum sollten wir dann nicht die externe Zeit ein bisschen für uns nutzen, sie gestalten oder sie einfach mal ausblenden?!
"Nimm dir die Zeit" ist für mich ein so wichtiger Satz geworden. Nimm dir die Zeit, wenn du sie brauchst. Es ist deine Zeit. Nimm dir die Zeit und verwende davon so viel für Dinge, wie es nötig ist. Ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Man darf das schon so machen. Sollte man auch. Also, dass man sich nicht selber damit unter Druck setzen muss, dass man sich Zeit stehlen würde. Man sollte sich selbst definitv keine Zeit stehlen. das macht man nicht.
Ich lasse mir meine Zeit ja gerne von Menschen stehlen, die ganz zu Recht so viel Zeit verdient haben. Menschen mit denen es egal ist, wie viel Zeit man sich gegenseitig stiehlt, da man sich einfach keine Zeit stiehlt, sondern Diese miteinander teilt und das gerne tut. Einfach mal die Zeit anhalten. Auch wenn es rückblickend unglaublich viel zeitlicher "Aufwand" gewesen ist, wenn du die Zeit nicht mehr mitbekommen hast, war und ist es gut! Bereue Nichts. Lebe das Leben und genieße die Zeit! 

Unser Arbeitssystem erlaubt uns natürlich nur einen gewissen Rahmen an freier Zeit, die man für sich selber aufbringen kann. Aber gerade dann, wenn die persönliche Zeit begrenzt ist, sollte man nicht zu viel Druck in sein persönliches Zeitmanagement investieren. Druck macht Stress. Stress macht kaputt. Der Zeit ist das ja völlig wumpe, die läuft einfach fleißig weiter. Es bringt gar nichts dieses Wettrennen zu überstürzen, am Ende verlieren wir eh, warum sich dann auf den ersten Kilometern schon komplett verausgaben. Zeit ist begrenzt aber auch unendlich, in gewisser Weise. Die Zeit ist da, so lange unser Bewusstsein dafür geschaffen ist...
...sollte man sich also von seinem Bewusstsein lösen können - und ich weiß, dass es spirituelle und mentalistische Lehren und Wege geben soll, die so etwas herbeiführen können sollen - so wäre man auf einer Ebene zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, oder darüber oder darunter...ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall wäre dann ein Vorstellung von einer anderen Zeitwahrehmung irgendwie nachvollziehbar, da man frei vom Bewussten, tatsächlich mehr Zeit für das Unterbewusste aufbringen könnte. Und da Zeit wohl schon lange, lange in unserem Unterbewusstsein verankert scheint und einen Großteil unserer Wahrnehmung beeinflusst, wäre es interessant, wie man ohne die bewusste Wahrnehmung, die Zeit an sich wahrnehmen würde oder könnte.

Nimm Dir die Zeit, sie ist da! Nehmt Euch Eure Zeit, denn sie hört nicht auf zu existieren!

Karma - Blog-Challenge Numero Tres

Ich freue mich sehr darüber, dass die Idee der "Blog-Challenge" so wunderbar angenommen und weiterhin fortgeführt wird. Im gegenseitigen Einverständnis versteht sich, Karol ist bestimmt genau so begeistert, wie ich es bin. Hier kommt also Teil 3, nach dem etwas durchwachsenen Thema beim letzten Mal...jetzt gehts ganz locker und flockig an das kaum umfangreiche Thema Karma. Ick freu mir, wa?!

Um mal ein bisschen anders zu starten, als sonst, liste ich einfach mal auf, was mir in den letzten Tagen, bzw. seit dem dieses Thema erwählt wurde, durch den Kopf geht. (Auf diesem Wege soll noch erwähnt werden, dass das Thema wieder im 1 Live Freundeskreis erfragt und ausgewählt wurde.) Die Auflistung beinhaltet Redewendungen, Musik, Phrasen, Wortspiele und andere Assoziationen.

Gedanken in Bezug auf das Thema Karma:

Karma ist ne Bitch!
Tue Gutes und dir wird Gutes wiederfahren
Ny Name is Earl
Sevendust - Karma
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus
Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen
Karma, Baby!
Karma Sutra
Radiohead - Karma Police
Glaube an das Gute in Allem
Buddhismus
Postitiv
Negativ
Karma, Karma, Karma, Karma Karma Chamaleon
Spooks - Karma Hotel
Igor de Karmargo
Wie du mir, so ich dir
Eine Hand wäscht die Andere

*
Selig - Kashmir Karma
Karmaraführung
Chevrolet Karmaro
Harry Potter und das Karma des Schreckens
Man sollte nicht alle Hunde über ein Karma scheren
Karmat der Frosch
"Da karma umme Ecke und zack, weg!"
Karmana Burana
Karmanama Ba Di Di Di Dip
.
.

Ein bisschen was an Assoziationen kommt da auf jeden Fall zusammen und nun ja, wo soll man denn nun ansetzen? Natürlich da, wo es am interessantesten ist. Eine Mischung aus Allem, mit einem leichten Hang in Bezug auf gesellschaftliches und wirtschaftliches Karma, denke ich...aber wie irgendwann mal erwähnt, während des Schreibens könnte ich Sachen machen oder abschweifen. Also, ich bin auch gespannt!

Karma als Wort finde ich persönlich ja ziemlich großartig. Es ist ein warmes Wort, hat einen positiven Klang. Es mutet orientalisch an, ist ein Fremdwort, es ist relativ rar, obwohl viel öfter benutzt, als gedacht. Karma hat etwas Mystisches. Es könnte auch einfach nur der Begriff für einen Aberglauben sein. Oder ein Begriff für Glauben insgesamt?! Ich distanziere mich auf jeden Fall persönlich von der Grundidee, dass Karma ne Bitch ist. Auch wenn ich das gut verstehen kann, wenn man das so sieht. Karma ist in der heutigen Welt auf jeden Fall kein modernes Modell mehr, leider. Zu viel Negatives, was man dem Karma zu schieben könnte, hat seinen Ruf drastisch negativisiert. Da ich ja auch ein geborener Pessimist bin, sehe ich die Negativität im Umgang mit Karma heutzutage natürlich auch, versuche mich aber weiterhin auf der Optimismus-Schiene, da sie mir in letzter Zeit sehr viel besser getan hat, als ich je dachte, bzw. ich mich darin geübt habe. Es ist zum Glück bei mir wieder möglich, dass ich mich darin üben kann und das möchte ich auch umsetzen. Die Arbeit an sich selbst, Ihr kennt das?!

Auf jeden Fall Karma: Tue Gutes und dir wird Gutes wiederfahren. Eine echt tolle Idee. Klappt nur nicht so richtig. Reiße dir in der Firma den Arsch auf, tue Alles, was möglich ist, setze dich voll ein. Wird es honoriert? Fällt es jemandem auf? Leider viel zu selten. Der persönliche Einsatz wird zu oft nicht gewürdigt. Auf jeden Fall nicht in dem Umfang, wie man ihn selber aufgebracht hat. Das ist traurig, aber wirtschaftlich. Arbeit, Arbeit. Wir sind für die meisten doch eh nur irgendwelche Nummern auf einem Papier. Aber dennoch, es gibt eben auch die Ausnahmen, wo das Karma-Modell auch wirtschaftlich funktioniert, bis zu einem gewissen Grad aber nur. Sobald man wirtschaftlichen Erfolg hat und im großen Becken mitschwimmen würde, wäre das auch alles hinfällig. Denn in den großen Unternehmen haben sie einen anderen Begriff für Karma. Sie nennen es Profit. Machst du Profit, sind sie gütig zu dir. Nun ja...Wirtschaft, System, ein leidiges Thema, aber ersteinmal nicht zu ändern und völlig normal. Damit muss man sich ein Stück weit abfinden und es hinnehmen, sonst geht man auf Dauer auch einfach vor die Hunde, je nach dem, wie gefestigt oder unsicher ein Individuum ist.

Wenn man also Menschen etwas Gutes tun will, wenn man auf Menschen zu geht, sich mit Ihnen auseinander setzt, Ihnen Gefallen tut, sich zuvorkommen oder sozial verhält, müsste man ja eigentlich annehmen, dass diese Menschen einem auch so entgegentreten würden. Wie du kommst gegangen, so wirst du auch empfangen. Ja...das gebietet an sich ja schon, zu einem oberflächlichen Teil, die Etikette der Gesellschaft, Knigge und so. Wenn man nach den klassischen Grundwerten im Umgang miteinander geht, sollte man das eigentlich erwarten können. Aber ich habe die leise Befürchtung, nein ich bin mir sehr sicher, dass ab einer bestimmten Generation und auch darüber hinaus, die Etikette im Internet abhanden gegangen ist, bzw. auf der Strecke blieb. Die Gesellschaft hat also das Karma selbst auf dem Gewissen...indirekt und eher unbewusst. Aber der vernünftige, gewissenhafte Umgang miteinander ist durch die heutige Art der Kommunikation einfach völlig kaputt, entfremdet und leider, leider schon ganz normal. Deshalb funktioniert das auch so schlecht mit Karma und Etikette. Der um sich greifende Egoismus, geschürt durch die Bestätigung der Profilierungen, die heutzutage einfach völliger Usus sind, macht die Menschen merkbar Ich-bezogener und weniger um-, weit- oder rücksichtig. Wenn man als "altmodischer Mensch" nun die Vorstellung teilt, dass eine Hand die Andere wäscht oder, dass es tatsächlich aus dem Wald herausschallt, wie man hineingerufen hat, stößt man leider viel zu selten auf Hände, die man waschen kann oder will und auf viel zu wenig Wälder, die noch ein Echo erzeugen können. Die Hände, die zurück waschen sollten, sind unansehnlich, kalt und abweisend. Die Wälder werden immer kahler und karger. Verdorrt, nicht mehr in der Lage ein Echo hervorzubringen...

...Karma ist in dem Fall einfach ne billige Bitch, die irgendwie nicht das bringt, was sie soll. Also nicht nur ne billige, sondern auch ne schlechte Bitch. Man bekommt nicht das, was man erwartet. Zu oft. Klar, dass Karma dann ihren Job verfehlt und besser umsatteln sollte. (Man bekommt nicht das, was man hineingesteckt hat...in dem Zusammenhang vielleicht etwas spooky...aber das Kopfkino darf nie ungefüttert bleiben.) In Vielen Vorstellungen ist das alles tatsächlich durch die persönlichen Erfahrungen und Enttäuschungen geprägt, die Einjeder mit den Menschen gemacht hat, denen man positiv entgegen getreten ist und dann enttäuscht wurde. Der Gedanke, dass Karma einfach nur ne billige bitch ist, die ihren Job nicht mal richtig macht, ist daher durchaus nachvollziehbar.
Wenn man im Grunde ein Guter Mensch ist, dann tendiert man, etwas resigniert oder vielleicht trotzig, zu dieser Aussage. Das mag ich niemandem verdenken, der sich damit aktiv auseinandersetzt. Die Tatsache, dass wir guten Menschen uns damit auseinandersetzen und viel mehr gedankliche Probleme damit haben, dass man nicht so empfangen wird, wie man es erwartet - zumal man ein zweckdienlicher und empathischer Mensch ist - stößt natürlich immer wieder auf und man sollte sich zu Recht fragen bzw. in Erwägung ziehen, das Karma ganz bewusst und viel dosierter einzusetzen.
Viele Menschen sind es einfach nicht wert, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Klar ist das auch egoistisch, aber ganz bewusst und natürlich selektierend. Da sehe ich einen Unterschied, zu Denjenigen, die es gar nicht erst mitbekommen oder aktiv selektieren können.
Ich habe ja auch nie behauptet, ich würde alle Menschen toll finden. Aber bei Diesen, bei denen es einfach definitiv nicht der Fall ist, habe ich einen guten Umgang gefunden, eine gewisse Distanz zu wahren, um nicht zu viel zu investieren, was ich eventuell bereuen würde. Aber das muss auch jeder für sich selbst wissen oder mit seiner Menschenkenntnis ausmachen. Ich meine da mittlerweile einen ganz guten Überblick bekommen zu haben.

Wenn ich also an Karma glaube - und das möchte ich wirklich - dann setze ich es auch so ein, wie ich es empfinde. Ein bisschen angepasst an die heutige Umgebung, keine Frage, etwas dosierter. Oberflächlich mache ich das eh meistens, ich bin ja ein netter und höflicher Mensch. Weniger oberflächlich, tiefgreifender und auf einer persönlichen Ebene kommt es definitiv voll zur Geltung. Und die Menschen, die es wahrnehmen, dass ich das ehrlich meine mit dem Karma, lassen es mich meistens auch merken, dass sie es verstanden haben und es annehmen.
Bei Denjenigen, wo man etwas dosiertes Karma investiert hat und dann, nach einer geraumen Zeit, keine Bestätigung, Akzeptanz oder etwas Karma-ähnliches zurück erhalten hat, kann man immer noch die Dosierung reduzieren und etwas Geduld walten lassen, Karma ist nicht immer instant. Karma kann auch Zeit benötigen...und dann umso unvermittelter und härter zurückschlagen. (Gut, dass ich mir so Weniges merke und kein bisschen nachtragend bin.)
Da muss man aber tatsächlich relativ feinfühlig und abwägend herangehen, um herauszufinden, wie die richtige Dosierung passieren soll. Braucht Zeit, braucht Erfahrung, braucht Bestätigung, aber auch Rückschläge. Deshalb auch: investieren, um herauszufinden. Learning by doing. Die Umgebung wahrnehmen, das Wesen analysieren, in Gedanken lesen, im Bestfall. Aber macht das erstmal, gar nicht so einfach, mitunter. Aber hey, jeder Kopf ist vielleicht eine Herausforderung. In dem Falle würde Karma tatsächlich "regeln". Es regelt für mich die Gewichtigkeit von Entscheidungen und die Intensität meines Umgangs. Ich lasse mich definitiv nicht mehr ausnutzen oder so schnell das gute Karma vergeuden, ich habe ja auch meine Schlüsse aus dem großen Zirkus gezogen...wer meint, es dennoch ausnutzen zu müssen, der wird entweder Ignoranz erfahren, oder merken, wie es ist, wenn mein persönliches Karma mal zurück sticht.

Man sollte also dem Karma, durch die überlegtere Verwendung, einen neuen Wert verleihen, es wieder zu etwas Besonderem machen, Etwas, an das man glauben möchte, glauben kann und glauben sollte. Würde nämlich jeder mit dem Gedanken des positiven Karmas leben, wirklich aus Überzeugung, würden viel mehr Menschen anderen Menschen etwas Gutes tun. Jeder würde dadurch etwas Gutes erfahren, weil mehr Gutes getan werden würde. Man müsste auch viel weniger selbst für das Gute in sich sorgen, da man viel mehr Gutes von außen erfahren würde und könnte somit natürlich auch wieder mehr Zeit und Energie investieren, um Anderen wiederum etwas Gutes zu tun.

Karma ist schon ein ganz wunderbarer Gedanke, der aber nicht funktioniert, wenn die Aufmerksamkeitsspanne der Beteiligten nur so umfangreich ist, wie ein Meter Feldweg. Es funktioniert auch nicht, wenn der Mensch kein Interesse an einem anderen Menschen hat. Es funktioniert nicht, wenn man immer nur fordert oder nimmt. Wie das Leben selbst, sollte Alles aus Geben und Nehmen bestehen. Mehr Gleichgewicht, mehr Ausgewogenheit, mehr Mittelweg. Dann hätte auch das Karma wieder bessere Chancen sich durchzusetzen...brave new world! 

*
Nachtrag, Beiwerk, Ausschmückungen:
Um die Zeit, in der Karol noch schreibt, sinnvoll zu nutzen, habe ich schon mal andere Beiträge angefangen und etwas vorbereitet, zudem habe ich die "Liste" in diesem Beitrag noch spontan ergänzt. Es sollte auch nicht verschwiegen werden, dass man unter karolkalevra.blogspot.de den passenden Parallelpost zum Thema Karma finden wird. 
Ich höre mittlerweile den Justice League Soundtrack (gefällt mir sehr!), passender Weise ist Gerechtigkeit ja durchaus auch mit Karma zu verbinden. Aber Karma ist eben nicht immer so gerecht, wie es sein sollte. Es gibt Gerechtigkeit, ohne Karma. Gäbe es auch Karma, wenn es keine Gerechtigkeit geben würde? Definitiv, es sollte immer Karma geben!
Ich habe in der Zeit der Überbrückung tatsächlich viel Zeit in den nächsten Beitrag über die Zeit investiert, es wurde auch ein bisschen wissenschaftlich.