Sonntag, 31. März 2019

PODCAST: DIADN #17 - Flo, Mönchengladbach

Next one, next interview. Dieses Mal in unmittelbarer Nähe, aus Mönchengladbach nach Mönchengladbach. Ein Gespräch mit dem Flo, der ebenfalls ein Mitglied in besagter Facebook-Gruppe ist. Wie immer kann ich sagen: ein sehr angenehmes Gespräch in lockerer Antmosphäre. Hab Dank, Flo, dass du mitgemacht hast. Aber hört selbst. Autos, Internetz und auch der omnipräsente Verfall sind nur ein paar Themen gewesen. Viel Spaß damit!

➧ DIADN #17 - Florian, Mönchengladbach


music by Tom le Mot (das Gespräch wurde am 21.03.19 aufgezeichnet)

Sonntag, 24. März 2019

Der Ernst der Lage


 Der Ernst der Lage 
basiert auf dem Rücken der Tage, die einst zogen ihre Bahnen. 
Bahnen sich einen neuen Weg in die Lage dieser Tage. 
Lagen so lange beiseite, ohne etwas zu sagen.
Sagen so vieles, was gewesen ist und niemals war. 
War es doch einfacher, dieser Tage, ohne die ernste Lage vergangener Tage. 
Vergangenheit ist die Geißel der Gegenwart. 
Traurig, wenn in Gegenwart der Gegenwart, diese Tage fragen, was die Lage ist. 
Phase ist, dass die Tage dieser Tage in Gegenwart der Gegenwart die Lage sein sollten. 
Keine Plage. 
Keine Frage. 
Lebe!

PODCAST: DIADN #16 - Thomas, Gladbeck

Folge um Folge neue Interviews! Ich bin extrem begeistert und sehr dankbar für den ganzen Zuspruch und das Mitmachen dieser lieben Leute, die sich ein ums andere Mal von mir ausfragen lassen! So viel vorweg! Ihr seid der Podcast, vielen Dank!

In dieser Episode hatte ich den guten Thomas aus dem 1live Freundeskreis zu Besuch, der sich meinen Fragen, dem Katalog und dem individuellen Blabla ausgesetzt hat. Ein sehr gutes Gespräch, wie ich finde. Mit viel Tiefgang, Motivation und positivem Denken. Hört selbst und macht euch einen Eindruck! Auf Bald!

➤ DIADN #16 THOMAS aus Gladbeck

music by Tom le Mot (das Gespräch wurde am 10.03.19 aufgezeichnet)

Mittwoch, 20. März 2019

Loch ist Loch

Fiktive Dialoge aus dem Leben (FDADL): Loch ist Loch!?


Ich: "Na, was geht, Kollege? Alles fresh?"

Er: "Yo, yo...muss ne?!"

Ich: "Auf jeden Fall."

Er: "Ist doch immer das Gleiche, mit der Kacke, tagein, tagaus. Ein tolles Leben."

Ich: "Yo, mein Reden...aber du weißt ja, was ich beim letzten Mal zu dir gesagt habe, als du wieder gejammert hast!"

Er: "Jaja, komm...hier, Fluppe?!"

Ich: "Jup, bedankt.
Sag' mal, was hälst du eigentlich von der Aussage Loch ist Loch?"

Er: "Pahahaha...Löcher sind toll. Auf der letzten Baustelle haben wir eins gegraben...Alter...so ein tiefes Loch, Junge. Bham!"

Ich: "...ja...Löcher...ich meinte zwar jetzt etwas Anderes, aber nun gut...ich habe etwas Angst, zu fragen...aber: warum habt ihr so ein tiefes Loch gegraben? Habt ihr nen Schatz gesucht?"

Er: "Wir waren durch mit Allem an dem Tag, war irgendwann Mittags rum...der Chef war schon weg und der Typ mit dem Bagger meinte, kommt wir buddeln noch ein Loch, lass mal gucken, wann wir Wasser finden...Und Alle so, YAY! Wasser! Wir buddeln jetzt ein Loch! Wir buddeln jetzt ein Loch! Hab natürlich mitgemacht. Wie du weißt bin ich der Typ mit dem Bagger, harharhar...geile Idee, ne?!

Ich: "Ja, mega!!!...war es denn wenigstens erfolgreich, als ihr Sandkasten und Sickergrube gespielt habt?"

Er: "Klaaar, was denkt du denn!? Voll super. Ich glaube ich habe noch nie so schnell, so viel gebaggert, wie dort."

Ich: "Was war das dann letzte Woche in der Altstadt?"

Er: "Huh? Da war ich doch gar nicht arbeiten!?"

Ich: "...ja...wie auch immer. Nochmal weg von deinem Spaß mit dem Loch auf der Arbeit" – ich hoffte inständig, dass sie es wieder zugeschüttet hatten.
"Loch ist Loch. Du als Teilzeitbauarbeiter und Vollmacho musst doch ne Meinung dazu haben, wie es sich für dich mit den diversen Eingängen des Menschen und die dadurch fokussierte Stimulation durch etwaiges Eindringen verhält. Hinzu kommt noch die Idee der Aussage, dass es eigentlich egal ist, wie jemand aussieht, weil Loch ja Loch ist. Egal ob vorne, hinten oder gar oben. Und? Was sagste?"

Er: "Ich versuche mich gerade zu erinnern, ob wir das Loch auf der Baustelle wieder zugekippt haben...Alter...so ein tiefes Loch...ich meine aber schon, dass wir es wieder zuschütten wollten. Hab dem Azubi gesagt, wenn er das wieder zuschüttet, schwärze ich ihn auch nicht beim Chef an. Was ein Lump. Azubis halt."

Ich: "Anubis wäre bestimmt nicht so devot gewesen, wie der Azubi. Rache wäre göttlich gewesen."

Er: "Anu...Ana...Pahaha! Analbis, der Loch-Azubi...Pahahaha."

Ich: "Wie viele Biere hattest du heute schon?"

Feine Tropfen, lauwarmen Gerstensaftes plus Speichel flogen durch die unmittelbare Atmosphäre, als er über seine eigene Wort-"Spielerei" flachste. Ich wünschte mir einen Regenschirm. Oder einen Vorschlaghammer. So ein Regenschirm, wie bei Kingsman, das wäre es jetzt.
18:47 Uhr. Stadt. Wohnung. Feierabend. Gemütliches Bier bei nem Kumpel.

Er: "Öhhh...keine Ahnung, ich sehe hier vier Flaschen. Zwei davon sind leer, eine trinke ich noch und die andere bist... DU! ...Pahahahaha."

Ich: "Yo...ich merk schon. Auf jeden Fall genug, um auf meine Fragen einzugehen. Du hast ein Leben..."

Er: "Ja, oder? Mega. Nach Feierabend lass ich mich einfach volllaufen und checke die ganzen Bitches im Internet ab. Dating 3.0 und so. Geil, ne?! Läuft bei mir. Wobei ich bei manchen Uschis so denke: Alter, was für ne Fresse...aber guter Körper. Da wische ich trotzdem nach rechts. Eigentlich wische ich immer nach rechts. Außer bei so voll den fetten Alten...geht gar nicht, Alter. Haste die mal gesehen so? Das ganze Profilbild. Voll. Da siehste nichts anderes als Masse. Deren Mütter musste man auch schon mit Googleearth fotografieren...pahahaha..."

Ich: "Alter! Verschluck dich nur nicht, bei dem ganzen Pahahaha, hier!
Nee du, ich benutze diese Apps doch nicht. Aber ich kann mir vorstellen, wie und was du meinst, ich kenne dich ja...passt übrigens immer noch super zu der Thematik: Ist Minigolf das Gleiche wie Golf?"

Er leerte die dritte Flasche mit einem hastigen Zug, setzte sie ab und sah kurzzeitig so aus, als würde er sich nun doch an dem Bier verschluckt haben...ich malte mir schon das Szenario aus, was folgen könnte: nach Luft schnappend, prustend und eskalierend würde er einen hochroten Kopf bekommen, so lange husten, bis fast etwas mit rauskommen würde, um danach zu sagen: Aaaaaalter, das Zeug bringt mich nochmal um. Dazu kam es aber nicht. Er rülpste kurz, ging zum Kühlschrank, holte sich einfach ein neues Bier und setzte sich, sichtlich unbeeindruckt, wieder hin.

Er: "Golf? Nee...BMW, Lan! Wenn schon, denn schon."

Ich: "Warum sind wir nochmal befreundet? Manchmal denke ich mir, dass du mal so überhaupt nie zuhörst und immer nur das sagst, was du selber hören willst. Löcher, Kollege, Löcher. Wie ist das bei den Profilen, wo du nach rechts wischst, dir aber dachtest: 'Naja...wirklich hübsch ist die nicht, aber geile Möpse'..."

Er: "Yo! Loch ist Loch. Hauptsache rein da!"

Ich schloss innerlich meine Augen und schüttelte ganz leicht den Kopf. Innerfacepalm etc.

Ich: "Also doch?! So wie ich dachte. Es gibt ja immer mal wieder Leute – wahrscheinlich sind das anteilmäßig sehr viele, auf jeden Fall mehr, als weniger – die das genau so sagen und auch leben bzw. durchziehen. Hauptsache Einen wegstecken oder irgendwo reinhalten. Hässlich, aber Loch ist Loch. Bzw. Guter Körper, ich mach einfach die Augen zu oder stelle mir jemand Anderes vor? Läuft das so?"

Er: "Kein Plan. Ich ficke meistens nur, ohne darüber nachzudenken. Ich will ja Spaß. Was da bei der Alten ist, ist mir doch egal. Hauptsache, kein Googleearth! Pahahahaha!
Was wolltest du eben mit Minigolf und Golf und so von mir...?"

Ich: "Wäre es in deinem Fall nicht eh immer Minigolf, wenn du einlochst?"

Er: "Huh?"

Ich: "Ja, du weißt schon. Wie die Sache mit der Salami im Flur, nur dass der Flur nicht größer ist, dafür die Salamit dementsprechend klein. Merkt man da überhaupt was? Ich hab da nicht so die Erfahrung mit."

Er: "Was willst du denn jetzt!!? Ach, halt die Fresse!! Bisher hat sich noch Keine beschwert. Und ich komme immer! Es muss mir ja schließlich Spaß machen."

Ich: "Hast du dich mal gefragt, warum du bisher nie mehr als einmal was mit Einer gehabt hast? Oder kam das schonmal vor? Du sagst ja immer: Alle scheiße...Wenn man einmal in der Kiste war, wollen die nichts mehr mit dir zu tun haben, Du sollest dich ändern etc...?!"

Er: "Ja, richtig, Alle scheiße! Da kann ich ja nichts für. Deshalb wische ich auch immer und soviel nach rechts. Das haben die gar nicht anders verdient. Für einmal reichts ja meistens."

Ich: "Sehr beständig!!!"

Er: "Ach, halt die Fresse. Ich kann immer ran, wenn ich will. Egal was ist. Loch ist Loch. Zur Not halt ich ihr die Hände vors Gesicht oder knall sie nur von hinten. Da muss ich das Elend der Hackfresse nicht sehen."

Ich: "Das beruht bestimmt auf Gegenseitigkeit.
Du, ich mach mich aber jetzt gleich mal vom Acker. Ich nehme die nächste Bahn."

Er: "Yo. Besser ist's wohl, sonst muss ich nachher nochmehr trinken und dabei bin ich doch schon so blau...ich glaube ich checke gleich noch ein paar Alten da im Netz ab! Harharhar."

Ich: "Ja...mach das mal...war wie immer ein guter Dialogfetzen, unsere Unterhaltung am Feierabend. Sehr aufschlussreich! Aber ich sag's dir: ein bisschen persönlicher Anspruch würde dir gut tun. Ist ja nur meine Meinung und Wahrnehmung und du bist ja selber alt genug, um vielleicht mal ein bisschen zu reflektieren."

Er: "Du immer mit deinen Reflektierungen und so. Ich reflektiere mich meistens, wenn ich vor dem Spiegel stehe und zu mir sage, was für ein geiler Typ ich bin! Prost, ne?!"

Ich: "Yo. Hau rein. Wir sehen uns."

Er: "Guck hier, wieder so ne fiese Alte, die auch nur gepoppt werden will..."

Kaum hatte ich mich von dem Stuhl erhoben, fingerte er schon wieder an seinem Smartphone rum und wischte fleißig nach rechts.

Ich: "Ja...viel Spaß dabei. Ist genau dein Kaliber. Vergiss aber nicht, das Licht auszumachen. Und überleg nochmal, ob Anubis deine Befehle befolgt hat."

Er: "Ach, halt die Fresse und verpiss dich. Yo. Analbis...was ein Lump. Pahahaha!"





Sonntag, 17. März 2019

PODCAST: DIADN #15 - Tina, Mönchengladbach

Hey hi, liebe Leser und Hörer, weiter gehts mit dem Interview aus der Nachbarschaft. Nach dem Auftakt und dem Spezial, gibt es heute die nächste Folge, die wieder etwas kompakter daher kommt, weil es wieder ein Dialog mit nur einer Person gewesen ist. Ich habe mich mit Tina aus MG getroffen und mit ihr über Spongebob, Refugien und MS gesprochen. Es war mir eine große Freude und ein sehr angenehmes Interview, mit viel Information und Wert! Vielen Dank dafür! Hört rein und macht Euch selbst ein Bild. Auf bald!

music by Tom le Mot (das Gespräch wurde am 22.02.19 aufgezeichnet)

Mittwoch, 13. März 2019

PODCAST: DIADN Spezial #3 - Dead Rebellion

Hallo liebe Leute! Das Interview aus der Nachbarschaft (DIADN) ist wieder da! Zum Auftakt der neuen Staffel starten wir heute direkt mit einem illustren Spezial. Ich habe mich mit der aufstrebenden Band Dead Rebellion im Proberaum getroffen und ein höchst unterhaltendes Gespräch geführt. Fünf Menschen im Interview, ein totales Novum, auch für mich. Super war es! Vielen Dank, an die Jungs, dass sie so locker und flockig mitgemacht haben. Es war mir ein Fest. Aber hört selbst und macht Euch ein eigenes Ohr. Und vergesst nicht, die Jungs zu supporten. DEAD REBELLION bei Facebook, hört es Euch an!


➧ DIADNS #3 - Dead Rebellion, Mönchengladbach

music by Tom le Mot
(das Gespräch wurde am 08.03.19 aufgezeichnet)

Dienstag, 12. März 2019

Dichterdienstag 19KW11 - Geboren im Zeichen des Stachels



Wir sind Einzelgänger auf acht Beinen.
Bleiben meistens versteckt unter Steinen
oder Höhlen bis die Nacht anbricht
und wir dann jagen gehen, im fahlen Licht.

Zum Haareschneiden reicht's noch nicht,
dennoch sind unsere Scheren Pflicht.
Zum Kampf bereit oder zur Abschreckung
heben wir sie, ob gerade oder krumm.

Immer wissend, um unseren Trumpf,
haben wir die Zeiten überstanden,
uns angepasst und bleiben zu Landen
giftig mit einem Stachel am Rumpf.

Auf anderen Ebenen sagt man uns nach,
wir wären, eigen, schwierig, nicht brav.
Leidenschaftlich, wissend und herrisch,
zudem ehrlich, direkt, manchmal närrisch.

Provoziere uns nicht, wir wissen wie es geht.
Wenn wir zustechen müssen, ist's zu spät.
Nutze uns nicht aus, denn das merken wir,
Unaufrichtigkeit macht uns dann zum Tier.

Bist du loyal, wertvoll und ergiebig,
tun wir Alles für dich, auch wenn's schwierig
ist, stehen wir zu unserem Wort
und schaffen für dich einen tollen Ort.

Ein Spezial ist zudem unsere Fluoreszenz,
wir leuchten alle, bei UV Licht. Wenn's
auf uns fällt, sehen wir aus wie bunte Hunde.
Meist passiert dies aber zu später Stunde.

Apropos Kunde, wir verbreiten diese Worte,
und sagen ganz klar, wir sind tolle Leute.
Egal, was die anderen denken werden,
mit uns wird's nicht langweilig, auf Erden.

Trau dich, auch wenn du Zweifel hast,
lass dich darauf ein und genieße den Spaß.
Unterhalte dich mit uns über Alles, was es gibt
und darüber hinaus, über das, was darunter liegt.

Asselziales Verhalten wird oft falsch gedeutet,
bedeutet es doch nur, wir sind loyal, fatal,
inbrünstig und intensiv, subtil, nicht banal,
eindeutig zweideutig und genau das, was du wolltest.

Sollten wir dann doch verschmäht werden,
ziehen wir uns wieder zurück unter die Erde,
wo wir erneut warten, bis das fahle Licht
uns wieder animiert und niemals erlischt.

Freitag, 8. März 2019

Meine schöne Nebensache dieser Welt

Heute geht's mal um diese eine Sache, die ich persönlich zu den schönsten Nebensächlichkeiten unseres Lebens zähle. Ich werde täglich damit konfrontiert, man kommt quasi gar nicht drum herum, es ist allgegenwärtig und weckt in mir immer starke Gefühle, wenn es soweit ist. Alle sind davon betroffen, nur nicht alle wissen, wie man richtig damit umgeht. Ich bin immer wieder überrascht, teilweise etwas ungläubig, wie offensichtlich naiv und unbedacht mit dieser Sache umgegangen wird. Ich spreche natürlich von der Verwendung unserer lieben Sprache und meinem Hang, die Menschen auf ihre schriftlichen und sprachlichen Fehler hinzuweisen. Hallo, ich bin's, ein Grammar-Nazi!

Klar, das ist die pure Anmaßung, schon klar...aber ich sehe mich da völlig im Recht und denke mir so: "Wenn Du unsere Sprache doch gelernt hast, dann wende sie verdammt nochmal auch richtig an!" Es kann ja wohl nicht angehen, wie kurzfristig das Denken und die Un-Obacht in Bezug auf Geschriebenes geworden ist. Da bekomme ich immer Mitgefühl für Worte und unser Alphabet. Am liebsten würde ich der Sprache übers Köpfchen streicheln und sagen: "Du, Sprache, du bist nicht alleine! Ich glaube an Dich und verwende Dich richtig, so wie es sein sollte!" Liebe für die Kommunikation. Ja, auch ein fieser Pedant, der sehr kleinkariert daherkommen mag, hat Liebe zu geben. Liebe für Sprache und Verachtung für die, die es nicht besser wissen, bzw. nicht besser wissen wollen.

Was ist das Problem an der ganzen Sache? Richtig: die Kurzfristigkeit der Dinge. Wiedermal! Die Optionen, mal eben schnell hier kommunizieren, da flott 'ne Nachricht hinterlassen oder woanders mal eben ein Spruchbild posten. Es ist eine regelrechte Verkommenheit der Sprache und der Schrift. Nun gut, es gibt viele Schriften und verschiedene Sprachen. Ich kann ja erstmal nur von der eigenen Muttersprache, bzw. von Dieser sprechen, die ich gelernt habe. Aber ich denke, es ist ein allumfassendes Problem, was sich immer mehr in den Köpfen einbrennt. Ich kann es ja sogar nachvollziehen, warum das passiert, aber muss in höchstem Maße kritisieren, dass es passiert!

Der Mensch an sich (also ein sehr großer Teil der Leute) gibt sich schlichtweg zu wenig Mühe. Es wird nicht mehr "gegenkontrolliert", was geschrieben wird. Es scheint eher wichtiger zu sein, Hauptsache irgendetwas zu schreiben bzw. seinen Senf zu etwas beizutragen. Hauptsache man hat mitgemacht. Was dabei an Inhalt auf der Strecke bleibt, ist ja egal. Was ein rücksichtsloses und blindes Verhalten, wie ich finde. Und was passiert wohl mit der Menschheit, wenn sich die "Mühelosigkeit" von der Sprache auf das Verhalten überträgt? Wenn wir uns in zwischenmenschlichen Angelegenheiten auch immer weniger Mühe geben?! Wenn jeder sagt: "...ist doch egal, wie ich schreibe, ich will ja eh nur das Beste für mich." Die Kurzfristigkeit der Dinge macht sich weiter breit. Sie breitet sich zunehmend in den Köpfen aus. Schöne Sache, so eine nicht gewollte Massen-Manipulation...nicht!

Klar, Fehlerchen schleichen sich überall mal ein, das ist ja auch ganz normal. Das passiert. Wenn es Flüchtigkeitsfehler sind, nun gut, die checkt man beim Nachlesen, verbessert sie eventuell oder grämt sich halt, dass einem ein Fehler unterlaufen ist. Alles easy. Mir geht's ja auch gar nicht darum, dass man fehlerlos sein sollte, bewahre! Fehler machen ja durchaus auch interessant, sofern man sich mit diesen ein Stück weit auseinandersetzt. Es ist vielmehr die pure Ignoranz und Selbstverständlichkeit, wie heutzutage miteinander kommuniziert wird. Was noch viel schlimmer ist, ist die Erwartungshaltung, die, obwohl man "widriger" kommuniziert, exorbitante Ausmaße anzunehmen scheint. Die Menschen sagen so gut wie nichts mehr und erwarten dennoch Alles. Was ist da los, Leute? Reicht Euch diese Plattheit? Ist der Anspruch an die eigene Qualität so sehr herabgestuft, dass man vergisst, dass man Ansprüche haben darf? Was ist aus Qualität, statt Quantität geworden?

Ich verteufele die abnehmende Qualität unserer Zeit. Ich verteufele das Kurzfristige, das Scheuklappendenken, das Egoistische, die Optionalität der Dinge. Die Tatsache, dass wir uns zu Optionen machen und darüber hinaus unseren eigenen Wert mindern. Aber was sind schon Ansprüche, wenn man der breiten Masse genügt?! Solange man über Profilierung so viel Zuspruch bekommt, scheint es die Leute ja reichlich wenig zu interessieren, was der Inhalt ist. Stumpfsinn for the win!!! Es ist halt die Masse, die es ausmacht. Die Masse ist, was die Masse macht. Macht die Masse Keilschrift, ist die Masse Keilschrift. Macht die Masse Avancen, will die Masse Avancen. Hört die Masse auf zu denken, schmälert sich der Anspruch der Masse. Tolle Masse, wirklich, ganz ganz toll!!!

Aber nun gut. So sitze ich jetzt wieder vor diesem Text und ergebe mich meiner Kritik. Gut, dass es noch so etwas wie Meinungs- und Redefreiheit gibt. Danke, Sprache, dass Du zulässt, dass man noch an dich glauben darf. Ich hab's derweil zwar nicht so mit Hoffnung, aber ich glaube fest an die subjektiven, kleinen Überraschungen des Lebens, die mir so viel mehr geben, als der ganze Einheitsbrei, der so gelebt wird. Pro dagegen. Gegen die Masse. Hallo ich bin's, eher kompliziert bis anti, aber immer ein bisschen näher dran als die Masse denkt. Und wenn ich nicht gerade mit dem Rotstift vor Facebook sitze, löse ich Sudokus, schreibe Ratgeber und ergebe mich der Subtilität des Lebens. Ich versuche ja wirklich vieles zu ignorieren, aber zu viel ist einfach zu viel. Irgendwer muss ja den Mahner und Kritiker geben. Da ich mich dabei nicht mal verstellen muss, übernehme ich diese Rolle sehr gerne. Schauspielern können dann andere...Laien, aber jeder wie er kann, ne?!

Brave new world! Love it!

Sonntag, 3. März 2019

Besuch aus der Vergangenheit

"Besucher aus der Vergangenheit" würde in der Tat etwas mysteriöser klingen, da es eine gewisse Assoziation zum Paranormalen bzw. zu einer Art Zwischenwelt suggeriert. Da ich aber weder bei einer Wahrsagerin gewesen bin, noch Ouija "gespielt" habe, ist dieser Besuch aus der Vergangenheit eine wunderbare Überraschung positiver Natur. Dass ich das mal so schreiben würde, finde ich gerade sehr erfrischend.

Die letzten Auseinandersetzungen mit meiner persönlichen Vergangenheit, besonders der Jüngeren, beliefen sich ja eher darauf, dass es ein Aufarbeiten von Erlebtem und die Einordnung von Gedanken gewesen ist. Zu dem habe ich gelernt, dass ich mich nicht von meiner negativen Vergangenheit bestimmen lassen darf. Es gab ja durchaus genug Momente, in denen der schwere Schleier von damals wieder vehement an meine geistige Türe klopfte und ja...zu oft ließ ich diesen Schleier dann auch wieder herein. Aber das kann ich mittlerweile ganz gut kontrollieren. Das Bewusstsein für das Jetzt lässt den Schleier im Großteil der Fälle einfach wieder abziehen. Geistige Faust in your face, Schleier! Um so schöner, wenn es bei diesem Eintrag mal so gar nicht um diese Thematik geht.

Ein Besuch aus der Vergangenheit. Ein Mensch aus einer alten Zeit. Aus einer guten Zeit. Eine Zeit, lange bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe. Eine Zeit vor dem großen schwarzen Loch. Die Zeit der ersten eigenen Selbstständigkeit. Junge neunzehn Jahre alt, endlich von zu Hause raus. Der Auszug in ein neues Leben. Es war in der Tat ein gutes Leben. Sehr viel leichter noch, als es sich derweil anfühlt. Unbeschwerter, naiver, voller neuer Erfahrungen. Durch den veränderten Standort kamen natürlicher Weise auch neue Menschen in mein Leben. Besonders der musikalische Neuanschluss, der sich quasi einfach ergeben hat, half mir enorm dabei, in dieser neuen Welt Fuß zu fassen.

Die erste Band, bei der ich damals in meiner Heimat mitgemacht hatte, war eine klassische Jugendband. Wir waren Teenager. Und wie es nun mal so ist: nach der Schule orientiert man sich um, schaut wo man, wie arbeiten möchte und plant ein bisschen für die Zukunft. Andere strebten ein Studium in weit entfernten Städten an und so kam es, wie es dann oft kommt: die Band ging auseinander. So stand ich eine Zeit lang ohne Band da und war in einer neuen, noch fremden, Stadt angekommen. Dort lernte ich dann recht flott einen wichtigen Menschen kennen, der meinte, so: Du und Musik? Ja, ist cool. Ich auch Musik. Wir machen eher so Grunge und proben im Hauptbahnhof. Ja, top!, dachte ich mir. Ich spiele Bass und ihr sucht gerade? Ihr probt im Hauptbahnhof?? Jo, perfektes Timing von Ort und Mensch.

Eins kam zum Anderen, ich hab dann mal bei einer Probe mitgemacht und vorgespielt und ja, was soll ich sagen, ich war zwar nie der gelernte Musiker (und bin es immernoch nicht) aber ich durfte bleiben, obwohl die vorgegeben Qualität schon sehr hoch war. Davor hatte ich anfangs immer einen heiden Respekt. Von 2003 bis 2006 durfte ich also dieser neuen, sehr famosen und tollen Truppe beiwohnen. Die Tatsache, dass diese Band schon seit 1999 aktiv war und sich einen gewissen Namen im lokalen Umfeld gemacht hatte, erlaubte mir einen sehr schnellen und intensiven Einblick in das gesamte Lokalband-Gefüge. Es war großartig! Ich habe danach nie wieder ein so tolles Geflecht von Bands, Musikern, Organisatoren, Veranstaltungsorten, Fans, Proberäumen und Partys erlebt!

Großartige Erinnerungen stammen aus dieser Zeit, besonders mit dieser Band. Unvergessene Auftritte, unglaublich prägende Momente und extrem wertvolle Menschen. Tolle Erinnerungen aus der positiven Vergangenheit. Wenn ich Bilder von damals sehe, komme direkt alte Verbindungen in mir hoch und ergeben ein wunderbares Bild dieser Zeit.
Aber auch diese Zeit ging dann irgendwann wieder vorbei. Die Band musste sich leider trennen und die individuellen Musiker gaben sich neuen Projekten hin. Das Geflecht der lokalen Musikszene war aber weiterhin gegeben und man hatte immer noch mit den ganzen Leuten zu tun. Zwar in anderen Bands, aber wiederum mit neuen Menschen und dementsprechend auch wieder neuen Erfahrungen, musikalischer und menschlicher Natur. Danke dafür! Das werde ich alles niemals vergessen!

2011/2012 verließ ich dann relativ plötzlich und unvermittelt diese Stadt und widmete mich wiederum einem neuen Abschnitt in meinem Leben, wieder an einem neuen Standort. Bedingt durch eine extrem ekelhafte psychische Auseinandersetzung mit einer Person, auf die ich mich damals einließ, wurde dort der Grundstein für meinen Weg in das große schwarze Loch gelegt. 2014 tauchte ich dann endgültig in dieses Loch ein. Aber darüber habe ich ja schon oft genug geschrieben und das soll nun auch nicht weiter ausgeführt werden. Es geht ja schließlich immer noch um den Besuch aus der Vergangenheit. Die gute Vergangenheit vor der Zeit des schwarzen Loches.

Und so ergab es sich nun, ganz aktuell, dass ein toller und sehr geschätzter Mensch, den ich seit 2005 kenne, überraschender Weise, nach gut sieben Jahren Funkstille, den Kontakt zu mir aufnahm. Völlig unvermittelt, einfach so, quasi aus dem Nichts. Es ist gerade enorm erfrischend, muss ich sagen. Diese Person war in der ganzen Zeit von 2005 bis 2011 ein konstanter Bestandteil in meinem Leben. Wir teilten Vieles miteinander: Bier, Zeit, Respekt für den Anderen, ein Teil dieses Geflechtes zu sein, Gedanken, Freunde und Bekannte. Wir hatten immer gute Unterhaltungen und Gespräche, konnte miteinander schweigen und lachen, teilten die musikalischen Verbindungen, hatten einen ähnlichen Humor und waren meistens auf einer Wellenlänge. Wir hatten eine gute Zeit damals.

Als ich dann aus der Stadt wegging, ebbte aber auch dieser Kontakt ab. Ich hatte viel zu viel mit mir selbst zu tun und war in dieser Zeit ab 2012 eh sehr egoistisch unterwegs. Von der anderen Seite kam dann auch nicht mehr viel, was aber auch einfach an unseren beiden persönlichen Leben lag, die man unabhängig von einander lebte. Ich musste oft an sie denken, als Facebook diverse "Erinnerungen" in den digitalen Raum warf. Ich fragte mich dann immer, wie es ihr geht. Ich hoffte, gut und nahm an, dass sie ein geordnetes und erfülltes Leben führen würde. Ich wusste aber nur das, was man sporadisch über das Internet mitbekam. Ich habe also immer nur Vermutungen über ihre persönliche Ausrichtung und den Weg ihres Lebens gehabt und fragte in der Tat selber nie nach. Seit dem wir unsere neuen Leben hatten, hatten wir uns nie wieder unterhalten. Bis heute.

Überraschung: der Besuch aus der Vergangenheit. Nach fast siebenjähriger Funkstille ist da nun wieder dieser Mensch. Ein Mensch, den du kennst. Den du über eine lange Zeit kennengelernt hast. Aber auch ein Mensch, den du vor sieben Jahren das letzte Mal gesprochen hast. Sieben Jahre sind eine verdammt lange Zeit, in der viel passieren kann. Veränderungen von Wesen zum Beispiel. Menschen leben, Menschen treffen Entscheidungen, Menschen wählen ihre persönlichen Präferenzen. So ist das nun mal. Das Tolle und Erfrischende an dieser Situation ist aber die Tatsache, dass wir uns aktuell völlig ohne Vorwürfe, ob der Funkstille, enorm viel und sehr intensiv unterhalten haben. Toller Weise ist sie immernoch das Wesen, das sie immer gewesen ist. Wir knüpften direkt nahtlos an unsere vergangene Kommunikation an. Völlig easy und entspannt. Nun gut, im Grunde kennen wir uns seit fast vierzehn Jahren, auch wenn wir die Hälfte dieser Zeit gar nichts miteinander zu tun gehabt haben. Aber vierzehn Jahre sind vierzehn Jahre. Eine Verbindung, die über die Jahrzehnte besteht.

Wir haben uns nun in einer - gewiss - sehr  kurzen Zeit so unglaublich Vieles gesagt und ausgetauscht, verweilten schon wieder etliche Male in Erinnerungen und Eruierungen unserer gemeinsamen Vergangenheit. Schwelgten zusammen in Momente von damals. Herrlich. Es kam so viel mehr hoch, als beim bloßen Betrachten von "einfachen" Bildern. Sie weiß noch Dinge, die ich über die Zeit verdrängt oder vergessen habe. Wiederum kann ich Gedächtnislücken füllen, wo ihr die Puzzleteile fehlen. Es ist wirklich lustig, positiv und irgendwie strange, wenn man nach so einer langen Zeit scheinbar da weitermacht, wo man aufgehört hat. Ein wunderbares und eher blindes Verständnis für den jeweiligen Menschen. 

Obwohl wir uns beide natürlich in den letzten sieben Jahren diversen Herausforderungen stellen mussten, die unsere Leben definitiv verändert haben, haben wir offensichtlich nie den Bezug zueinander verändert, auch wenn dies nie bewusst passiert ist. Umso besser, finde ich. Eine enorm wertvolle Überraschung ist dies. Ein Kontakt, mit dem ich so niemals gerechnet hätte. Aber ich bin enorm erfreut, dass es nun so kam, wie es kam. Richtig gut. Es wird so Vieles zu bequatschen geben. Alleine das Interesse an den letzten sieben Jahren, über die wir eigentlich gar nichts wissen, reicht für stundenlange Gespräche. Herrlich! 

Und ja, was soll ich sagen, ein Danke an die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit den heutigen Mitteln, die es so, in dieser ausgeprägten Form, vor vierzehn Jahren noch nicht gab. Das macht in der Tat Vieles einfacher, in Bezug auf die Kommunikation und den Austausch. Man lernt sich gearde irgendwie wieder neu kennen, obwohl man sich schon so lange kennt. Wir werden uns Einiges zu erzählen haben und tun dies schon. Ich bin froh, dass es ihr gut geht und freue mich über neue/alte Momente voller Erinnerung und Gegenwart. Eine tolle Mixtur aus Bekanntem und Unbekanntem. Wenn wir sprechen, fühlt sich der Geist wieder an, als wäre er fünfundzwanzig, aber mit dem Bewusstsein, von zusätzlichen zehn Jahren. Was soll ich sagen, ich bin begeistert, ob der Bestätigung von diesem menschlichen Verständnis.

Schön, dass du wieder da bist!