Mittwoch, 21. Oktober 2020

Schreib-Challenge #3.2020 (Alex): Dieser Beitrag kann Spuren von Glück enthalten

 

Dieser Beitrag kann Spuren von Glück enthalten.


Glücklich allein ist die Seele, die liebt. – Johann Wolfgang von Goethe

Glück ist Selbstgenügsamkeit. – Aristoteles

Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis. – Ernest Hemingway

Wenn ich dich jetzt frage, ob du glücklich bist, wie wäre deine Antwort?

Ich stehe auf der Terrasse. Direkt am Meer. Allein. Mein Blick Richtung Horizont. Das Meer vereint sich, in der Ferne, mit dem Himmel. Blau und Blau. Hell und Dunkel. Es ist früh. So früh. Der Wind ist kalt. Meine Füße sind umhüllt von dicken, viel zu großen Wollsocken. Seinen. Meine Leggins liegen eng an. Der Oversize-Pullover nicht. Der hölzerne Boden knarzt. Meine Wangen sind rosa. Der Cappuccino ist warm. Meine Hände auch. Die Wolken ziehen von dannen. Die Sonne geht auf. Ganz langsam. Die hellen Strahlen berühren glitzernd die Wellen. Möwen drehen ihre Runden. In diesem Moment teile ich den Strand nur mit ihnen. Ich nehme einen Schluck. Das Meer rauscht. Hin. Und Her. Beruhigend. Ich atme tief ein. Und wieder aus. Es lässt mich so klein wirken. Ich rieche das Salz. Den Sand. Das Holz. Und die Steine. Ich denke an nichts. Ich bemerke, das ich lächle. Ich könnte stundenlang hier stehen und einfach an nichts denken. Ein Windzug fährt durch mein offenes Haar. Mit einer Handbewegung streiche ich es mir hinter mein Ohr. Mein Ohr ist kalt. Es ist so friedlich hier. Ich schließe die Augen. Gestern Abend noch tobte das Meer. So wie wir. Der starke Platzregen kam überraschend, die Wellen klangen wie der Straßenverkehr. So wie unser Streit. Laut. Überraschend. Leidenschaftlich. Aufbrausend. Unnötig. Das sind wir. Wir sind das Meer. Mal laut. Mal leise. Mal stürmisch. Mal ruhig. Aber jetzt… jetzt ist es ruhig. Ich öffne die Augen. Im Hintergrund wird der Frühstückstisch gedeckt. Ich höre das Klappern von Besteck. Es wird Zeit. Einen Moment noch. Tiefes einatmen. Ich fühle mich frei. Ich lächle. Mir geht es gut! Denn es wird alles gut. Wie immer, wenn du da bist. Die Terrassentür schwingt auf. Ich drehe mich nicht um. Ich höre deine Schritte auf dem Holz. Langsam und gleichmäßig. Eine Umarmung von hinten, ein Kuss auf den Hinterkopf. So stehen wir da. Sagen nichts. Wir brauchen keine Worte. Dein Kinn auf meiner Schulter. Genießen einfach den Moment. Ich drehe mich um und schaue in deine wundervollen Augen. In ihnen kann ich mich, wie in Wellen, verlieren. Auf Zehenspitzen gebe ich dir einen zarten Kuss. Deine Lippen sind warm und weich. Du riechst nach Schlaf, Kaffee und Aftershave. Ich mag das. Einen Kuss auf meine Stirn. Dann nimmst du meine Hand und wir gehen hinein.

Man weiß selten, was Glück ist, aber man weiß meistens was Glück war. - Françoise Sagan

Quellen: zitate.net/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen