Samstag, 22. April 2017

Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten...

...ja, Gedanken...diese fiesen, kleinen Mistviecher. Auf jeden Fall bei Zeiten fies und klein. Manchmal groß, manchmal artig, mitunter großartig bis hin zu hinderlich bis unartig. So ist von Allem etwas dabei, was man sich nur vorstellen kann. Der Eine mehr, der Andere weniger. Je nach dem, wie umfangreich die Kapazitäten-Verteilung ist. Denn ist es nicht so, dass weniger Gedanken, zugleich weniger Sorgen bedeuten? Von wegen "no brain, no pain"!

Stelle man sich vor, man würde sich um nichts Gedanken machen und Dinge völlig instinktiv bzw. automatisiert tun, dann würde man gewisse Dinge nicht in Frage stellen, Sachverhalte nicht skeptisch betrachten und auch nicht darüber nachdenken, warum man etwas tut oder nicht tut. Auf einer Seite beneide ich ja die Macher. Diejenigen, die in der Tat erst machen und danach die Fragen stellen. Die Macher mit den Kapazitäten beneide ich. Die Macher, die keinen Bezug zu Kapazitäten haben, beneide ich wiederum nicht. Da weiß ich lieber um meine mentalen Fähigkeiten, als total stumpf vorhin mich hin zu leben.

Ich wäre gerne mehr Macher, als Denker. Aber Denker muss es ja auch geben. Keine Frage, ich bin schon auch gerne ein denkendes Wesen. Denken ist toll, Wissen macht Spaß und der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Alles wäre möglich...wenn da nicht wieder dieser Konjunktiv wäre. Wenn man sich mit seinen Gedanken nämlich so sehr beschäftigt, kommt es vor, dass man sich nur selbst im Weg steht. Man steht sich im Weg...auf dem Weg, den man eigentlich gerne gehen würde. Also steht man bei Zeiten auf diesem Weg vor sich selber und kommt nicht vorbei. Weil man ja erstmal darüber nachdenken muss, warum, weshalb und wieso man da im Weg steht. Bzw. was dieser Weg ist und ob die Reise es wert ist, oder welche Abzweigung man in 120 Kilometern nehmen soll.

Voraus-Denken und Abschätzen ohne das Ergebnis zu kennen ist, wenn man das von außen betrachtet, schon eher kontraproduktiv, da man einfach nicht wissen kann, was sein wird, wenn man es nicht erfahren hat. Und so beginnt man als Grübler die Dinge in den wildesten Farben und abstrusesten Mustern auszumalen. Sich vorzustellen. Sich selbst in den Weg zu stellen. Wieder einmal. Und das Spielchen geht von vorne los. Man bewegt sich auf Dauer im Kreis. Das ist müßig, lästig und Kräftezehrend. Denn, wenn die Kopfkirmes einmal begonnen hat, muss man ja auch die Attraktionen gesehen haben. Runde um Runde auf dem Hirn-Karussel...Wer hat noch nicht? Wer will nochmal? Gewinne, Gewinne, Gewinne! Wieviele Nieten dabei allerdings im Spiel sind, wird natürlich nicht offengelegt. Das muss man schon einfach mal ausprobieren und machen...ganz toll.

Aber dennoch sind diverse, vermeintlich platte, Sprüche und Weisheiten durchaus richtig und vollkommen wahr.
"Von nichts, kommt nichts."
"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt."
"Im Nachhinein ist man immer schlauer." "Einfach machen!"
Ich sehe diese Leit-Sprüche mittlerweile als sehr wichtige Mantren an, die ich versuche zu verinnerlichen, um meine Gedanken-Tätigkeiten zu regulieren und mir selber weniger in besagten Wegen zu stehen. Es wird wahrscheinlich immer ein gewisser Prozess bleiben. Aktives Einreden von positivem Umgang mit den eigenen Gedanken. Das klingt für viele wahrscheinlich eher sonderbar oder komisch. Aber es hilft dabei, die Dinge zu differenzieren und Wertigkeiten abzuklären. Denn nicht jeder Gedanke ist es wert, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Besonders nicht diese Gedanken, die einen selber bremsen und hindern.

Mittlerweile sage ich, dass ich den Schalter, mit dem man den Kopf ausschalten kann, zwar weiterhin nicht gefunden habe, ich allerdings auch nicht mehr danach suche. Der Kopf ist da, er ist an und so soll es auch bleiben. Ich muss ihn nur ein bisschen besser unter Kontrolle bringen und maßregeln, dann wird das schon werden! Was das Herz mit der ganzen Sache zu tun hat, wird dann im nächsten Beitrag seine berechtigte Erörterung erhalten.

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