Montag, 14. Mai 2018

Fake-Profile und Trolle

Leute, es geht mal wieder ums Internet. Wie so oft. Denn weiterhin gilt: das Internet geht jetzt erstmal nicht mehr weg. Es ist mal so was von am Start und wir machen Sachen damit. Das ist legitim, ab und an echt gut und oft einfach nur mega nervig. So zum Beispiel: Fakeprofile. Im Speziellen habe ich mal über die Fake-Troll-Aufmerksamkeits-Profile bei Facebook sinniert.

Im Allgemeinen betrachtet gibt es Fake-Profile überall. Auf Dating-Seiten, in Dating-Apps, in der Politik, bei Facebook, in der Tierwelt. Überall, da wo ein Profil von Nöten ist, gibt es immer ein paar, die nicht echt sind. Oder, zwar echt sind, aber gefaked, um im Internet einfach rumzutrollen, ohne Gefahr laufen zu müssen, die eigene Identität preiszugeben.

Bei Dating-Apps haben Fake-Profile nur einen Nutzen: sie sollen den Optionen-Pool füllen und beleben. Sie sorgen für zusätzliche, vermeintliche Chancen, Reichweite und Werbung. Die meisten Profile sind aber sehr offensichtlich nicht echt, wie ich finde. Aber sie dienen eben dem Zweck, Masse und Optionen für den Konsumenten zu suggerieren. Dating-Apps funktionieren genau deshalb so gut. Besonders bei mir, da ich total auf Bauernfängerei und scripted virtuality stehe.

Weg vom Dreck, hin zum anständigen und nicht unterwanderbaren Facebook.
Fake-Profile in Form von werbenden Katalog-Damen gibt es aber auch hier. Da Facebook mittlerweile zu der Werbe- und Algorithmen-Plattform schlechthin geworden ist, wird diese Option zur Verbreitung von willigem Material natürlich voll bedient. Im Bestfall, wenn man diesen höchst seriösen Angeboten folgt  (oft sinds wahrscheinlich Menschen, die erst klicken, bevor sie denken, oder grundsätzlich davon ausgehen: "Ist ja nur ein Klick...ups...". "Hallo service uschi? Was macht man den gegen Virusse die von Internet her kommen? Muss ich damit jetzt zum Artzt?"[Obacht: bewusst gewählter "Slang"]) folgt, handelt man sich eben irgendwelche ünerwünschten Internet-Krankheiten ein. Selber Schuld, finde ich. Aber es wird immer eben Solche geben, die "mitmachen". Es wird ja auch immer irgendwen geben, der sich RTL anschaut. Bis das Fernsehen irgendwann ausstirbt und alles nur noch im Internet passiert. Dann wird eben Cyber-RTL gestreamt.


Troll-Profile bei Facebook. Wenn man sich regelmäßig in Facebook-Gruppen aufhält, bekommt man im Laufe der Zeit ja durchaus einen Eindruck von Aktivitäten, Mitgliederzahlen und Häufigkeiten von Postings. Bestes Beispiel ist weiterhin der 1-Live-Freundeskreis. Mittlerweile bei über zehntausend eingetragenen Mitgliedern. Und ja, Trolle gibt es und sie sind echt oder eben nur zum Teil.

Es gibt da diese Internet-Rambos, die offensichtlich auch in echt echte Arschgeigen sind und denen der Pöbel-Fleck auf der Profil-Weste egal ist. Solche Leute stänkern einfach lustig tum un provozieren relativ willkürlich. Diese "Pros" halten sich erfahrungsgemäß aber nicht so lange. Da es, wenigstens im FK, noch relativ diplomatisch zu geht und die Gruppen-Dynamik mit solchen Leuten ganz einfach ist. Trolle mit echtem Profil werden schnell entlarvt und demnach oft mit den eigenen Waffen geschlagen. Da diese Individuen meistens alleine sind, ist die "Macht der Gruppe" ein wesentlicher Bestandteil davon, dass diese Prolls früher oder später selber gehen oder aber mit Vehemenz gemeldet und dann entfernt werden. Wenn man wirklich so aggressiv, unzufrieden, frustriert und mit sich selber nicht im Reinen ist, sollte man vielleicht erstmal außerhalb des Internets zu sich selber finden. Trolle blockieren auch gerne mal das ganze Internet, damit sie nicht Gefahr laufen, sich doch mal rechtfertigen zu müssen. Sehr geschickt. Seht Ihr mich nicht, seh ich Euch auch nicht. Aber Troll?! Zweck verfehlt!? Naja, RTL eben.

Echte Trolle mit unechten Profilen: Die zweite Variante von Trollen in der Facebook-Gruppe ist die, des kopierten Profils. Irgendein Ingo denkt sich: "Ich könnte mich doch als jemand anderes ausgeben. Dazu verwende ich einfach ein neues FB-Profil, suche bei Instagram nach optisch aufregenden Bilder von einer Person, kopiere diese, überlege mir einen anderen Namen. Trete hier und da noch in ein, zwei Gruppen ein. Suche darüber nach ein paar "Freunden" und passe meine Vorlieben, Aktivitäten und Hobbys ein bisschen den geklauten Bildern an".
So dass, trara, man den Eindruck haben könnte, dass es sich um ein authentisches Profil handelt. Dann sitzt der echte Ingo da mit seinem unechten Profil vor seinem Computer oder Smartphone und denkt sich...ja, was denkt er sich dabei?

Warum macht man denn so etwas? Aus Spaß an der Freude? Weil man zu viel Zeit hat und sich selber beweisen will, dass man mit einem gefakedten Profil mehr Aufmerksamkeit bekommt, als als Ingo Kowalski-Scmitz (alle Namen sind natürlich frei erfunden!)? Ich setzt mal voraus, dass ein gutes Fakeprofil ein bisschen Intelligenz benötigt. Also ganz so dumm scheinen, so Leute eigentlich nicht zu sein...obwohl...es kann auch sein, dass sich solche Hajos auch einfach ne App oder ein Tutorial besorgt haben. Denn, warum sollte man selber handeln oder denken, wenn es eine App gibt!?
Was macht der Ingo nun mit seinem optisch ansprechenden Profil? Er fängt an, in der Gruppe aktiv zu werden. Zack von heute auf morgen. Sehr regelmäßig, immer irgendwie provozierende, sexistische oder fragwürdige Memes, Spruchbilder, GiFS, kopierte Kettenbrief-artige Beiträge, die das Internet durchlaufen und immer überall mal wieder auftauchen. Okay, man könnte sagen, der Ingo mit dem falschen Profil belebt die Gruppe mit Inhalt. Was stimmt. Allerdings ist die Art und Weise, wie der Inhalt dargestellt und kommuniziert wird, nur darauf aus, zu sticheln, Leute zu trollen, eine große Fresse zu haben, oder Dinge zu suggerieren, die noch weniger wahr sind, als das Faken an sich.

Warum möchte Ingo denn nicht auch in echt Ingo sein? Wenn Ingo das Alles macht, um eine Studie durchzuführen, wenn Ingo ganz bewusst herausfinden will, wie Menschen im Internet reagieren und wie leicht sie durch optisch oberflächliche Begebenheiten zu beeinflussen sind, dann würde ich sagen, ja, als Gesellschafts-Analyse für eine wahnsinnig gute Abhandlung und Erörterung des menschlichen Verhaltens im Internet, würde ich das gelten lassen. Dann würde ich den Beweggrund der Psychologie oder der Wissenschaft voll nachvollziehen können. So etwas würde man als, bewusster Mensch aber dann irgendwann auflösen und sich "zu erkennen geben". Man sollte vielleicht vorher schon mit dem Gruppen-Betreiber darüber sprechen und sich ein "okay" abholen.

Aber in diesem Falle befürchte ich einfach, dass Ingo ein unglaublich hässlicher Mensch ist, sowohl innerlich als auch äußerlich. Wahrscheinlich giert er tatsächlich nur nach Aufmerksamkeit und tut das Alles nur zur egoistischen Belustigung. Holt sich darüber eine Art von Bestätigung ab, die er so vielleicht niemals bekäme? Narzissmus? Man weiß es nicht so genau. Vielleicht ist er auch einfach nur komisch bis kaputt oder krank? Vollkommen zu Recht bin ich da mal sehr anmaßend.
Außer zu temporären Studienzwecken erschließt sich mir der Beweggrund weiterhin nicht, warum man mit geklauten Bildern und der Identität von jemand anderem wirklich aktiv kommuniziert. Nur weil die Resonanz dann größer ist? Ein merkwürdiger Fetisch, scheint das zu sein. Das Problem bei diesen Trollen ist leider auch, dass sie bei Sonnenlicht NICHT zu Stein werden. Aktive Trolle weisen eine Frequenz von annähernd 20/7 vor. Sie sind nicht nur lästig, sondern auch hartnäckig und auffällig präsent.

Merke: Trolle gibt es. Sie sehen nur meistens anders aus, als wir erwarten. Wenn der Schein Euch überzeugen kann, okay, dann aber bitte nicht jammern, wenn man irgendwann Leim an den Finger und den Füßen hat. Trolle sind eben - auf der kommunikativen Ebene - die Süßigkeiten-Fallen der Moderne. "Oh, guck - ein Meme in einem großen dunklen Van. Ich will wissen, was es sagt, also gehe ich mal in den Van hinein..." Zack, Leim. Aber nun gut. Leim verbindet ja auch. Man sollte sich nur irgendwann wieder lösen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen