"Typhus und Schwäne, alles kommt
von derselben Stelle."
Dieses kleine Sätzchen unter die Lupe nehmend, widme ich mich damit einem Zitat aus einer Serie. Obwohl ich schon recht viel an Film- und Serien-Material in meinem Leben wegkonsumiert habe, habe ich bisher relativ wenig direkte Bezüge zu Filmen oder Serien beim Schreiben beschrieben. Umso besser, denn diese Serie hat nicht nur diesen einen Satz, den es unter die Lupe zu nehmen gilt.
Dieses kleine Sätzchen unter die Lupe nehmend, widme ich mich damit einem Zitat aus einer Serie. Obwohl ich schon recht viel an Film- und Serien-Material in meinem Leben wegkonsumiert habe, habe ich bisher relativ wenig direkte Bezüge zu Filmen oder Serien beim Schreiben beschrieben. Umso besser, denn diese Serie hat nicht nur diesen einen Satz, den es unter die Lupe zu nehmen gilt.
Ich spreche hier von der Serie
"Hannibal", die in drei Staffeln eine wunderbar
psychologisch-brutale und herrlich manipulative Geschichte erzählt.
Die Art und Weise, die die Serie dabei an den Tag legt, hat mich
extrem begeistert. Super Atmo, eine extravagante aber sehr passende
Soundkulissen, beklemmende Bilder und ein Dialoglevel, der einfach
Spaß macht und unfassbar intelligent geschrieben wurde. Aufgrund
der Thematiken, die dort von einem enorm fähigen Hannibal Lecter und
dem vermeintlich guten Pendant Will Graham behandelt, be-, auf- und
abge-arbeitet werden, erschafft eine extrem vielschichtige Palette von
Geist, Körper und auch den Elementen dazwischen.
Ich wollte aber definitiv keine Rezension oder größere Zusammenfassung schreiben. Dennoch möchte ich meine subjektive Empfehlung für dieses Werk aussprechen und stelle nunmehr fest, dass der Satz "Typhus und Schwäne, alles kommt von derselben Stelle" nicht die einzige philosophisch-psychologische Aussage von Hannibal ist. Es steckt echt viel drin. Ziemlich viel Hirnfick-Scheiß halt. Super gut!
Typhus also. Und Schwäne. Passt so gut zusammen wie schwarz und weiß. So ist die Idee.
Typhus: die fiese, eklige Krankheit. Das Ding, was dich dahinrafft. Zerstörung. Chaos. Tod. Eine weitesgehend negativ behaftete Krankheit.
Hingegen Schwäne: Groß, elegant, weiß. Schön, majestätisch, lebendig. Eine durchaus positiv zu betrachtende Art.
Ich wollte aber definitiv keine Rezension oder größere Zusammenfassung schreiben. Dennoch möchte ich meine subjektive Empfehlung für dieses Werk aussprechen und stelle nunmehr fest, dass der Satz "Typhus und Schwäne, alles kommt von derselben Stelle" nicht die einzige philosophisch-psychologische Aussage von Hannibal ist. Es steckt echt viel drin. Ziemlich viel Hirnfick-Scheiß halt. Super gut!
Typhus also. Und Schwäne. Passt so gut zusammen wie schwarz und weiß. So ist die Idee.
Typhus: die fiese, eklige Krankheit. Das Ding, was dich dahinrafft. Zerstörung. Chaos. Tod. Eine weitesgehend negativ behaftete Krankheit.
Hingegen Schwäne: Groß, elegant, weiß. Schön, majestätisch, lebendig. Eine durchaus positiv zu betrachtende Art.
Eine Gegenteilige Situation in Bezug
auf die Bedeutung. Hannibal Lecter sagt diesen Satz zu Will Graham. Lecter als der vermeintliche Typhus, Graham als der Schwan,
der dem entgegensteht. Generell strotzt diese Serie nur so von
Symbolik, Metaphern und Vergleichen. Es ist immer ein Spiel von Ying
und Yang. Katz und Maus. Schurke und Gesetzeshüter. Typhus und
Schwan.
Grundlegend ist die Interpretation dieses Satzes
natürlich erstmal recht offensichtlich. Der Kern bekommt durch die
Aussage, dass beide Seiten, also Gut und Böse, von derselben Stellen
kommen, aber den wichtigen Beisatz, das sie denselben Ursprung haben.
Da wird es interessant und man könnte sich nun fragen: Wie kann es
also sein, dass etwas so Schönes, wie der Schwan denselben Ursprung
hat, wie das furchtbar Schlimme, der Typhus? Kann das Gute zudem nur
existieren, weil es auch das Böse gibt? Was ist der Sinn des
Ursprungs? Ist es ein natürlicher Ausgleich, der geschaffen werden
soll? Kann es immer nur etwas Gutes geben, wenn es etwas Schlechtes
gibt? Fragen über Fragen, die natürlich auch durch den Typhus als
Wort eine etwas altertümliche Betrachtung erhalten. Typhus ist
mittlerweile durchaus behandelbar, gilt aber weiterhin als
schlimme und gefährliche Krankheit. Ob man aber Typhus und Schwäne
oder Plus und Minus sagt, dieser Satz kann wunderbar auf die Moderne
angewendet werden und hat dadurch eine enorme Reichweite
und Verankerung in eigentlich allen Zeiten, die es jemals gegeben hat.
Man könnte nun diverse
geschichtliche Anfänge zur Hand nehmen und sehen, inwiefern der
Typhus und auch die Schwäne vorhanden sind. Überall wo Leben
entsteht oder "geschaffen wurde" folgt immer auch der Tod.
Das Leben und der damit verbundene Tod kommen also auch von derselben
Stelle. Ob die Menschen sich dabei aus Lehm, Rippen oder anderen
Materialien formen ließen, oder die Evolution unser Wesen bestimmt,
ist dabei egal. Kain und Abel. Der Apfel, die Versuchung. Kleine
Tiere, große Tiere. Das Gesetz des Stärkeren. Alles schlüpft quasi
aus einem Ei.
Der Tod, der jetzt oft erwähnt wurde soll und muss aber nicht immer das Schlechte darstellen. Der Tod sorgt auf seine Weise ja auch für das weitere Existieren derer, die entschieden haben, zu leben.
Der Tod, der jetzt oft erwähnt wurde soll und muss aber nicht immer das Schlechte darstellen. Der Tod sorgt auf seine Weise ja auch für das weitere Existieren derer, die entschieden haben, zu leben.
Aber weg von den Tieren, die können
für Schlechtes wohl am wenigsten. Das ist immerhin noch der Lauf der
Natur.
Das wahrlich Schlechte hat sich dann
tatsächlich erst mit einem Bewusstsein dafür entwickelt. Ob Tiere
auch ein Bewusstsein fürs Schlechtes haben? Eventuell. Wir verstehen
es nur leider nicht.
Ganz toll: Der Mensch und sein
bewusstes Sein. Der Schöpfer von Missgunst, Niedertracht, Neid,
Verrat und Hinterlist. Im Ursprung gut und böse. Vereint in allen
Merkmalen, die uns ausmachen können. Das Potential dazu, Typhus zu
verbreiten steckt demnach in jedem von uns. Fast wie der Krebs, nur
dass Typhus in dem Falle symbolisch auf die Psyche übertragen wird.
Dennoch: es schlummert in uns. Werden wir dadurch "besser", wenn wir wissen, dass wir potentiell "Schlechtes" tun können? Nicht jeder...das ist dann so ein Charakter- und Prägungs-Ding, denke ich. Nicht immer muss das "Böse" in uns geweckt werden. Es gibt genug sehr ausgeglichen wirkende Menschen, die scheinbar nur Gutes im Sinn haben. Manchmal bleibt es leider bei dem Schein und die Bestätigung tritt in Kraft, dass es immer zum Gegenteil umschlagen kann.
Dennoch: es schlummert in uns. Werden wir dadurch "besser", wenn wir wissen, dass wir potentiell "Schlechtes" tun können? Nicht jeder...das ist dann so ein Charakter- und Prägungs-Ding, denke ich. Nicht immer muss das "Böse" in uns geweckt werden. Es gibt genug sehr ausgeglichen wirkende Menschen, die scheinbar nur Gutes im Sinn haben. Manchmal bleibt es leider bei dem Schein und die Bestätigung tritt in Kraft, dass es immer zum Gegenteil umschlagen kann.
Was wäre, gäbe es nur einen Teil im
Ursprung? Sprich nur Gutes oder nur Schlechtes.
Wenn es nichts Schlechtes gäbe, würden
wir das Gute wahrscheinlich als neutral oder als "Ist-Zustand"
wahrnehmen und nicht zwingend als das Positive. Da ein Teil fehlt, um
ihm den Wert zu verleihen, der es "besser" macht als das
"Schlechte". Würde sich dann irgendwann ein
Ungleichgewicht einstellen oder wären alle zufriedener, obwohl es
nur dieses "neutral" gäbe?
Wenn andererseits alles schlecht wäre, würde es uns als solches vorkommen? Oder würden wir eher "abgehärtet" oder "angepasst" sein und das Schlechte ebenfalls als neutral wahrnehmen?
Welchen Wert Typhus und Schwäne haben, ist aber bestimmt auch immer sehr subjektiv zu betrachten. Subjektiv im persönlichen Rahmen, in Bezug auf ein Individuum und seine "Ansprüche", aber auch subjektiv im großen Umfang, in Bezug auf die Gewohnheiten und Entwicklungen von Gesellschaften und dem generellen Miteinander. Jeder hat seinen eigenen Typhus und auch seine eigenen Schwäne, um es nochmal auf die persönliche Ebene zu bringen.
Genau, wie Hannibal Lecter in Will Graham das Schlechte sieht und ihm seinerseits versucht dies eindrücklich klarzumachen und herauszukitzeln, ist Will Graham, wenigsten anfänglich, bemüht das Gute in Hannibal zu finden. Dass das alles nicht ganz so einfach und glimpflich von Statten geht, würde aber wieder in die Zusammenfassungs-Schiene laufen. In Hannibal ist ziemlich viel von dem vermeintlich Guten eben dann auch das Böse. Diese Serie trieft nur so von "Bösem". Das macht es aber durchaus auch spannend. Es bleibt immer die Frage, was nimmt überhand. Der Typhus oder die Schwäne. Eine wirkliche Gewissheit kommt dabei aber nicht zu Stande.
Wenn andererseits alles schlecht wäre, würde es uns als solches vorkommen? Oder würden wir eher "abgehärtet" oder "angepasst" sein und das Schlechte ebenfalls als neutral wahrnehmen?
Welchen Wert Typhus und Schwäne haben, ist aber bestimmt auch immer sehr subjektiv zu betrachten. Subjektiv im persönlichen Rahmen, in Bezug auf ein Individuum und seine "Ansprüche", aber auch subjektiv im großen Umfang, in Bezug auf die Gewohnheiten und Entwicklungen von Gesellschaften und dem generellen Miteinander. Jeder hat seinen eigenen Typhus und auch seine eigenen Schwäne, um es nochmal auf die persönliche Ebene zu bringen.
Genau, wie Hannibal Lecter in Will Graham das Schlechte sieht und ihm seinerseits versucht dies eindrücklich klarzumachen und herauszukitzeln, ist Will Graham, wenigsten anfänglich, bemüht das Gute in Hannibal zu finden. Dass das alles nicht ganz so einfach und glimpflich von Statten geht, würde aber wieder in die Zusammenfassungs-Schiene laufen. In Hannibal ist ziemlich viel von dem vermeintlich Guten eben dann auch das Böse. Diese Serie trieft nur so von "Bösem". Das macht es aber durchaus auch spannend. Es bleibt immer die Frage, was nimmt überhand. Der Typhus oder die Schwäne. Eine wirkliche Gewissheit kommt dabei aber nicht zu Stande.
So bleibt die Aussage, dass alles den
Gleichen Ursprung hat allgemeingültig. Das Gleichgewicht anstrebend,
sich gegenseitig ausgleichend, halten sowohl Typhus, als auch die
Schwäne uns am Leben. Bei dem einen mehr Typhus als bei dem Anderen,
aber immer soviel, dass es vermeintlich funktioniert. Ich glaube ja
eher, dass diverse Dunkelziffern in Bezug auf den schlechten Typhus
sehr viel höher sind, als jeder zugeben mag. Wenn es eh in uns ist,
kann es potentiell immer auftreten. Es scheint also eine
Wahrscheinlichkeitsrechnung herhalten zu müssen...das spare ich mir
allerdings.
Ich denke, wenn wir uns bei neunundvierzig Teilen Typhus und einundfünfzig Teilen Schwäne treffen, ist es erstmal gut. Und vor allen Dingen hat die Positivität dann ein kleines Übergewicht. Daran sollten wir arbeiten und es gewichtiger machen. Niemand braucht diesen Typhus!
Ich denke, wenn wir uns bei neunundvierzig Teilen Typhus und einundfünfzig Teilen Schwäne treffen, ist es erstmal gut. Und vor allen Dingen hat die Positivität dann ein kleines Übergewicht. Daran sollten wir arbeiten und es gewichtiger machen. Niemand braucht diesen Typhus!
Leider wird es aber auch immer Menschen
geben, die von dem Schlechten zehren. Ihnen geht es gut, wenn es
anderen schlecht geht. Das ist der wahre Typhus, meiner Meinung nach.
Menschen, die ganz bewusst so manipulieren, dass ihr Umfeld Schaden
nimmt oder leidet und sie sich daran ergötzen und erfreuen.
Narzissmus ist schon 'ne merkwürdige Verhaltens-Einstellung, wie ich
finde. Aber alles kommt ja irgendwo her. Alles hat seine Gründe.
Alles hat seine Urpsrünge. Und Sollte es wirklich so sein, dass ein
persönlicher Quell nur aus Typhus zu bestehen scheint, liegen die
Schwäne wohl schon etwas länger im Verborgenen und haben sich zu
dem Teil formen lassen, der nun schlummert und nicht herauskommen
kann oder darf, je nach dem wie stark die Ambitionen sind.
Ich denke in der Tat, dass der Satz "Typhus und Schwäne, alles kommt von der gleichen Stelle." sehr gut beschreibt, wie es ist. Die Idee bzw, diese These findet sich, wie gesagt, in verschiedenen Zeiten und Philosophien wieder. Der Satz bekommt durch die Serien-Thematik und als Zitat von Hannibal Lecter natürlich auch einen gewissen künstlerischen und modernen Aspekt, bleibt aber in seinem Umfang genau das, was es ist. Eine enorm tiefgründige, bis auf diverse Ursprünge anzuwendende Aussage, die irgendwie bestätigt aber dennoch hinterfragt, da sie ersteinmal paradox erscheint.
Guter Satz. Gute Serie. Pro Schwäne!
Ich denke in der Tat, dass der Satz "Typhus und Schwäne, alles kommt von der gleichen Stelle." sehr gut beschreibt, wie es ist. Die Idee bzw, diese These findet sich, wie gesagt, in verschiedenen Zeiten und Philosophien wieder. Der Satz bekommt durch die Serien-Thematik und als Zitat von Hannibal Lecter natürlich auch einen gewissen künstlerischen und modernen Aspekt, bleibt aber in seinem Umfang genau das, was es ist. Eine enorm tiefgründige, bis auf diverse Ursprünge anzuwendende Aussage, die irgendwie bestätigt aber dennoch hinterfragt, da sie ersteinmal paradox erscheint.
Guter Satz. Gute Serie. Pro Schwäne!
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