Mittwoch, 7. März 2018

Der Blowjob - Mythos oder Passion

Mit großer Mehrheit wurde dieser Beitrag dazu auserkoren, als Nächster das Licht der dunklen, digitalen Welt zu erblicken. Nun gut, hier kommts. Fängt ja schon gut an. Ich freu mich. Es wird bestimmt detailliert, fachspezifisch, leicht vulgär, etwas obszön, informativ und direkt. Wer das nicht möchte, sollte jetzt einfach nicht weiterlesen ;) Allen anderen, viel Information!


Der Blowjob. Oralverkehr, Fellatio. Französisch, blasen, lutschen, lecken, schlecken. In den Mund nehmen. Deepthroat. Macht und Hingabe. Frau, Mann. Mann, Mann. Vorspiel.

Tja, Mythos oder Passion? Da Sex an sich kein Mythos ist und der orale Verkehr eine Sexualpraktik beschreibt, ist es schwierig zu beweisen, dass es sich bei der Ausführung von Fellatio nur um Erzählungen und Sagen handelt. Tatsächlich ist die orale Befriedigung die zweit häufigst angewendete sexuelle Praktik, neben dem vaginalen Sex. Oralverkehr hat es zudem nachweislich schon seit allen Zeiten gegeben. Bildnisse und Terrakotta-Kunst aus der Antike liefern zum Beispiel lebhafte Darstellungen von Sexspielchen unter Göttern. Darunter auch das gegenseitige Befriedigen mit dem Mund. In der Antike war es zudem normal bis angesehen, wenn ein Blowjob unter Männern passierte. Und die Tatsache, dass Zeus von Hermes einen geblasen bekommt, sagt ja schon alles. Die Auslebung diverser sexueller Praktiken geht also schon eine ganze Weile in unserer Gesellschaft von Statten. Zwar haben im Laufe der Zeit rechtliche Maßnahmen hier und dort versucht, die freie Auslebung einzuschränken, aber eine moderne Etablierung von Sex in der Gesellschaft ist nicht von der Hand zu weisen. Ich rede hier selbstverständlich über die "normalen" Ausführungen, die uns Allen Spaß machen, unabhängig vom Geschlecht, die man als allgemein bekannt einstufen könnte.
Es gibt immer irgendwen, der irgendwas bevorzugt, klar, aber alles darüber hinaus, wie Fetische oder Dinge, die man als Paraphilien bezeichnet, will ich hier gar nicht aufgreifen, weil nein! Ich möchte ja hier von nem wunderbaren Ereignis schreiben, von etwas Positivem, von einem einzigartigen Gefühl.

Der Blowjob. (Der Beitrag heißt zwar "Der Blowjob...", soll aber keines Wegs als sexistisch aufgefasst werden. Zur reinen Prävention werde ich mich aber auch mit dem Cunnilingus beschäftigen, bzw. denke, dass auch vielen Frauen die aktive Ausführung eines Blowjobs gerne machen und sich also auch deshalb angesprochen fühlen dürfen.)
Wer kennt es nicht? Das Gefühl, wenn sich weiche Lippen sanft um die Eichel legen, sich bewegen, leichten Druck ausüben, sich wieder öffnen. Ein Küsschen aufs Nüsschen. Wenn die Zunge zusätzlich ins Spiel kommt und mal mehr mal weniger intensive Kreise zieht. Wenn der Penis zudem oral aufgenommen wird und durch die permanente Stimulierung vollends errigiert und mit Blut durchströmt wird, herrlich. Das ist schon was ganz Eigenes und Besonderes. Ein Gefühl, welches durch keine andere Ausführung hervorgerufen werden kann. Zu dem besonderen Gefühl der Stimulation und Lust, kommt auch ein gewisser Grad an unterbewusstem, psychologischem Kram dazu. Wenn man das etwas primitv betrachtet, wird der Mann beim Blowjob auf seinen Schwanz reduziert. Darin liegt dann für ihn selbst, zum Einen, die ganze Macht, da das primäre Geschlechtsteil ein sehr hohes Maß an Aufmerksamkeit erhält und der Mann sich erhaben fühlt. Etwas Animalisches, was verankert ist. Zum Anderen ist orale Stimulierung auch ein großer Vertrauensbeweis, da Mann den Schaft des Handelns abgibt und tatsächlich etwas die Kontrolle verliert. Das ist aber ganz normal und meistens gar nicht überdenkenswert, da die Verteilung der Rollen eh einvernehmlich sein sollte und im Bestfall, alle Beteiligten wissen, wie es geht. Man gibt sich ja schließlich beim Sex auch hin, da sollte man eh nicht so viel nachdenken, sondern einfach fallenlassen und mitmachen.

Der Blowjob. Definitiv kein Mythos. Selbst in der Tierwelt vertreten. Wen wundert es...es wurde natürlich bei Affen festgestellt. Im Speziellen bei Bonobo-Schimpansen. Zudem gibt es aber auch Belege für Fellatio bei Flughunden und Kängurus. Sex is everywhere. Natürlich ist er das, sonst, wären wir ja schließlich auch nicht hier...Aber die Ausführung einer sexuellen Praktik, die eben keinen anderen Grund hat, als zu erregen und zu stimulieren, hat ja nichts mit Fortpflanzung zu tun und dient alleine dem Spaß am Sex und dem Geschlechtsteil. Deshalb ist es umso interessanter, dass die Thematik über unsere menschliche Gesellschaft hinweg verbreitet zu sein scheint. Ebenso wenig ist es ein Mythos, dass sich jeder Mann selbst einen blasen würde, wenn er es könnte. Ein paar wenige Prozent sehr gelenkiger Menschen können dieses Kunststück wohl tatsächlich vollbringen. Respekt dafür, irgendwie! Und jeder der nicht wenigstens einmal darüber nachgedacht hat oder es schonmal versucht hat, der lügt, oder ist rein physikalisch einfach nicht im Stande. Dann kann man sich solche Ideen natürlich von vorneherein aus dem Kopf schlagen.

Ich finde es persönlich ja gut, dass sich der Blowjob als Vorspiel und ganz generell etabliert hat. Ich schätze es sehr, wenn meine Sexual-Partnerin das gerne macht und da eben die gewisse Leidenschaft entwickeln kann. Irgendwas Reizvolles wird ein Blowjob für die Damen ja auch haben, die es gerne tun. Ich kenne das Gefühl ja nur als annehmender Part. Wobei, wenn man überlegt, was für absonderliche Formen und Ausführungen es von Penissen geben kann, ist es bestimmt auch ein Stück weit optisch bedingt, bzw. physisch, wie intensiv man sich mit Oralsex beschäftigt. Als Frau oder schwuler Mann würde ichs glaub ich eher unschön finden, wenn da zum Beispiel so n Meter Vorhaut dranhängt, die man erst mal wegarbeiten muss...aber nun gut, niemand kann ja was für seine natürlich gewachsenen oder auch nicht gewachsenen Körperteile und man kann den Leuten ja auch nur vor die Hose gucken, nicht wahr? Aber ganz ehrlich, die Frage, wie der Penis eines Typen aussehen mag, auf den Ihr scharf seid, ist doch bestimmt von Wert? Hinzu kommen dann noch Größenvorstellungen, denke ich. Man lutscht doch lieber an nem stattlichen, optisch guten Gerät, als an nem Streichholz, das eventuell nen Knick hat und ziemlich schnell abbrennt? Oder ist das völlig irrelevant? Es geht ja immerhin um das primäre, männliche Geschlechtseil, dem normalerweise am meisten, prozentuale Aufmerksamkeit beim Blowjob geschenkt wird. Ich kann aber auch nachvollziehen, dass nicht Alle gleichermaßen von der Idee begeistert sind, einen Penis in den Mund zu nehmen. Ich denke unter schwulen Männern besteht da generell weniger Berührungsangst. Aber die kennen den männlichen Körper ja meistens selber sehr gut.

Der Blowjob. Passion also. Im Bestfall ja. Es sollte natürlich immer alles Freude bereiten und freiweillig passieren. Wenn das gegeben ist, kann auch gerne leidenschaftlich geblasen oder passioniert Fellatio und Cunnilingus vollzogen werden. Wie gesagt, nicht jeder wird Oralsex als toll empfinden oder einfach etwas Anderes bevorzugen. Leider, leider ist die heutige Darstellung von Sex durch die Masse an Pornografie, speziell im Internet, daran schuld, dass eine verzerrte Wahrnehmung der Sexualität passiert. Leute, Kids! Pornos sind so was wie RTL, sieht unter Umständen gut aus, ist aber gescriptet und inszeniert. Und KEIN Paradebeispiel, wie Sex funktioniert oder funktionieren soll! Was in Pornos teilweise geboten und dargestellt wird, ist schon ziemlich übel, hat sich aber leider in den Köpfen von Vielen als normal eingestellt. Die ganzen Hardcore-, Erniedrigungs-, Frauen-als-reine-Fickobjekte-Darstellungs-Sachen forcieren eine ganz komische Ansicht von Sex. Da bin ich wirklich froh, dass ich mich selber noch ausprobieren durfte, ohne "Tutorials" gehabt zu haben.

Apropos Sexpraktiken, die im Internet publiziert werden: Deepthroat (tief, Rachen) schön und gut, kann ein richtig intensives Gefühl sein, wenn es gekonnt wird. Denn: dass die ganzen Porno-Häschen sich jeden noch so großen Pimmel bis zum Anschlag in den Rachen schieben lassen, ist nicht so selbstverständlich, wie es aussieht. Das muss geübt werden. Das geht nicht mal eben so. Der natürliche Würgereflex steht dem dann doch meistens erstmal im Weg. Jungs, erwartet das also nicht automatisch, nur weil es so dargestellt wird. Umso mehr Respekt an die Mädels, die es können, wollen und tatsächlich nicht ersticken oder sich übergeben müssen.
Generell wird in Pornos eh zu viel suggeriert, was in der Realität einfach nicht stimmt, bzw. der Porno verschweigt etwaige Vorbereitungen, Vorsichtsmaßnahmen und Ähnliches. Beim Porno gehts den Meisten ja eh nur um die optischen Reize, ganz einfach, ganz platt. Dass das auch Arbeit bedeutet, nehmen die Meisten ja gar nicht wahr. Wie gesagt, ein Beispiel ist der Deepthroat, der aktiv geübt werden muss, sonst gehts unter Umständen echt nicht schön aus, im schlimmsten Fall wird tatsächlich jemand verletzt. Man darf auch nie vergessen, dass Oralsex grundsätzlich, wenn er nicht mit Kondom oder den ominösen Lecktüchern vollzogen wird, nicht gerade als safe gilt! Schleimhäute und Sekrete treffen auf einander. Besonders im Mund- und Rachenbereich tummeln sich zudem ziemlich viele Bakterie und die Ansteckungsgefahr mit übertragbaren Krankheiten, wie HIV, Hepatitis, HPV wird schon durch kleinste Verletzungen der Schleimhäute begünstig, also: bitte immer aufpassen bzw. sich im Klaren sein, was theoretisch passieren kann! Von einer Geschlechtskrankheit blieb ich bisher zum Glück verschont. Es gab nur einmal ein kleines, sehr einschneidendes Erlebnis mit künstlichen Fingernägeln, im wahrsten Sinne des Wortes einschneidend. Da wurde mir etwas anders, aber die Heilung des cuts ging dann doch ziemlich schnell von Statten. Das hat gebrannt, ich sags Euch!

Der Cunnilingus. Das weibliche Gegenstück zu Fellatio. Orale Stimualtion der Vulva und teilweise der Vagina. Hallo Kitzler, du erhälst besonderes Zungenspitzengefühl. Ein Nervenhotspot trifft auf einen Anderen. Besonders die Klitoris ist durch die orale Stimulierung potentiell zu ganz besonderen Höchstleistungen im Stande. Im Umgangssprachlichen spricht man ja allgemein vom Lecken. Und genau das beschreibt es ganz gut. Die Befriedigung mit Mund und Zunge besteht aber natürlich nicht nur aus lecken, sondern auch aus tasten, stupsen, schlecken, küssen, liebkosen, eindringen. Wenn man es richtig macht, geht da Einiges. Vorraussetzung ist aber auch hier, dass die Herren der Schöpfung es genauso gerne bei der Frau machen und Leidenschaft mit Technik kombinieren, um ganz besondere Freudenmomente zu erschaffen. Von so einem stumpfen Rumgesabber hat doch keiner was. Nicht obenrum und auch nicht untenrum. Aber da kommen wieder die persönlichen Ansprüche und Fähigkeiten ins Spiel. Auch beim Cunnilingus ist es eigentlich nur logisch, dass die Ausführung bei gleichgeschlechtlicher Verteilung einfacher, sensibler und bedachter ist. Jede Frau sollte Ihren Körper kennen und demnach auch mehr Verständnis für die Reizempfindungen der Weiblichkeit haben.

Oralsex, ein ganz besonderes Geschenk der Sexualität. Definitiv kein Mythos, sehr etabliert und oft ausgeführt. Passion, ja, wie gesagt, so sollte es sein. Sex braucht nun mal Leidenschaft, Lust und Hingabe, sonst kann man sich das auch ganz sparen. Ich muss sagen, dass ich bisher fast ausschließlich guten Sex hatte und es nie eine Zeitverschwendung gewesen ist. Naja, einmal, aber das ist schon lange her. Da dies ja keine Geschichte ist, brauchts auch kein Happy End, denke ich. Das folgt dann aber beim nächsten Beitrag.

Macht Liebe und seid offen und zufrieden mit Euch und Eurem Körper. Sex ist toll, einzigartig und sorgt für gute Laune, go for it and blow, lick, suck and fuck it!

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