Schatzihasipupsimausi
- das Geschmiere mit dem Honig und wieso sich Unbekannte
online/virtuell abknutschen und im Real-Life nicht einmal miteinander
reden können.
Schreib-Challenge? Herrschaftszeiten!
Worauf habe ich mich da eingelassen…? Ich habe noch nie einen Blog
geschrieben, geschweige denn etwas Vergleichbares. Ich beherrsche
Beiträge zum Thema „der Bachelor“, zu „Pferdemädchen“ oder
„gegen Nazis“. Aber ein Blog-Artikel? Naja, egal! Wenn ich eins
kann, dann ist es Dinge zerpflücken! Es werden also ein paar Zeilen
werden!. Wer möchte, kann aber sofort nach unten Scrollen und das
Einhornbild ausdrucken und ausmalen!!!
Vorab muss ich gestehen, dass sich mir
bei Verniedlichungen wie „Schatzi, Hasi, Süßi, Hübschi, etc“
die Fußnägel aufrollen, Honig benutze ich nur im Tee, wenn ich
krank bin und virtuelles abknutschen ist ebenfalls keine meiner
Kernkompetenzen - da bin ich mehr der haptische Typ. Ich würde also
sagen: Das ist genau mein Thema!!!
Das Thema des Blogs dürfen wir ja seit
Jahren im 1-Live-Freundeskreis bestaunen und ich finde es
grundsätzlich gut, dass Menschen sich Mut zuzusprechen, Komplimente
machen und ich bin ein Freund von Kommunikation. Für mich erfolgen
und unterliegen diese drei Punkte der Ehrlichkeit -
selbstverständlich meistens unter Berücksichtigung des gebotenen
Respekts. Gemäß des Blog-Themas, werde ich mich besonders mit dem
Punkt „Komplimente“ befassen.
Halten wir erst mal fest, was ein
Kompliment ist:
Eine „lobende, schmeichelhafte
Äußerung, die jemand an eine Person richtet, um ihr etwas
Angenehmes, Erfreuliches zu sagen.“ (Quelle: Duden)
Da hapert es für mein Befinden schon
und mir fehlt das Wort ehrlich/aufrichtig in der Definition. Nun gut,
ich unterscheide eh zwischen zwei Arten von Komplimenten. Dem
„austauschbaren“ Kompliment und dem „individuellen“
Kompliment. Ich werde Euch den Unterschied anhand von drei Beispielen
erklären, die im Grunde das gleiche ausdrücken sollen, es aber bei
genauem hinsehen nicht schaffen:
austauschbares Kompliment | individuelles Kompliment |
„Du hast schöne Haare“ | „Die Frisur die du dir heute gemacht hast steht dir wirklich gut, ich mag es wie deine Haare fallen“ |
„Gut siehst du aus“ | „Mir gefällt dein sichere Händchen bei der Auswahl deines Kleidungsstils“ |
„Du bist eine starke Person“ | „Mich fasziniert es wie du dich mit deinem Leben auseinandersetzt und immer wieder Lösungen für dich findest“ |
Meine besten Komplimente verrate ich
Euch an dieser Stelle natürlich nicht, aber merkt ihr den
Unterschied? Das individuelle Kompliment beinhaltet immer etwas,
wofür die Person selbst etwas geleistet hat. Gut, dann können wir
an der Stelle fort fahren.
Was mir immer wieder auffällt ist,
dass dieses Hasipupsischmusi-Gedönse meistens im austauschbare
Rahmen stattfinden. Für mich haben sie daher keinen Wert. In meinem
Leben habe ich zudem gelernt, dass gutaussehende und selbstbewusste
Frauen und Männer nichts auf diese Art von Komplimenten geben. Sie
hören sie ständig und sind gelangweilt von ihnen. Zum Thema
Selbstbewusstsein komme ich später aber noch, da es für mich im
Bezug auf das Blog-Thema auch eine Rolle spielt.
Wie sieht es aber mit einer Person aus,
die generell selten Komplimente bekommt und die man nicht gerade als
gutaussehend und selbstbewusst bezeichnen würde? Genau, sie saugt
sie auf! Sie badet darin und ist dankbar und nicht selten nimmt sie
es an und wird dadurch verblendet (vgl. 1 Live Freundeskreis). Aus
dieser Dankbarkeit resultiert meistens der nächste Gedanke: Oh ich
muss ein Kompliment zurück geben. Was ist natürlich schnell
getippt? Richtig: „Du aber auch, Mausi!“ Dabei steht doch eines
außer Frage: Wenn Euch jemand ein ehrliches Kompliment macht, dann
möchte er dafür nichts zurück haben. Komplimente sollten selbstlos
sein! Aber nicht online, und schon sind wir im Strudel des
aufgesetzten Happy-Clappy-Sumpf. Aber egal das Ego steigt – jedoch
meist unbegründet.
Nun haben diese beiden Personen sich
über das gegenseitige Kompliment gefreut, reiben und schmusen sich
aneinander und dann kommt der große Tag: Sie treffen sich. Was beide
im oftmals merken: Außer über diese Gruppe können sie sich über
kaum etwas unterhalten. Gut, vielleicht die gegenseitige sucht nach
Aufmerksamkeit und das Lechzen nach einem Kompliment. Gegebenenfalls
kann man sich noch gegenseitig sein Leid klagen, aber auch da wird
schnell gesagt: „Du bist so eine starke Person“ (siehe oben).
Auch eines dieser „Komplimente“ die man regelmäßig liest und
meistens unter Beiträgen einer Person, die gerade ihre völlige
Überforderung offen legt und scheinbar nicht mehr weiß wo vorne und
hinten ist. Zum Verständnis: Es ist völlig in Ordnung in einer
Situation überfordert zu sein, wenn Du Dir allerdings sagen lässt
wie stark du angeblich seist und dich nicht mit deinem wirklichen
Problem auseinander setzt, bringt dir das ganze nichts. Nur Lösungen
helfen auf Dauer. Aber das nur nebenbei.
Aber zurück zum Treffen: Wir haben nun
die beiden Personen, beide nicht gerade selbstbewusst, aber auf dem
Parkett der Tastatur-Eitelkeiten bewegen sie sich galant. Nun muss
man aber in die Sonne blinzeln - Authentizität zeigen. Was schnell
getippt ist, ist für viele nicht schnell gesagt. Zumindest, wenn es
ehrlich gemeint sein soll. Und hier kommt die Kommunikation der zwei
„Liebeskasper/innen“ nun ins wanken. Das beide nicht so
schlagfertig sind wie im Internet, resultiert zudem daran, dass etwas
gesagtes der anderen Person gegebenenfalls nicht gefallen könnte.
Für mich spielt sowohl beim annehmen
oder verteilen eines Komplimentes, sowie bei der Kommunikation –
wie schon erwähnt - das Selbstbewusst sein eine Rolle. Wenn ich
selbstbewusst bin, bin ich auch in der Lage meine Meinung zu
untermauern. Aber was ist dieses Selbstbewusstsein? Es heißt ja im
Grunde nichts anderes als: Ich bin mir meiner selbst bewusst. Das hat
auch nichts mit laut sein zu tun oder mit der Suche des Mittelpunkts.
Lediglich mit dem Kennen der eigenen Stärken und Schwächen. An
seinen Schwächen kann man Arbeiten, wichtig ist aber, diese für
sich erst mal zu akzeptieren, solange sie da sind. Wenn ich versuche
meine Schwächen zu verstecken, sind sie eine Angriffsfläche. Also
geht auch ruhig offen mit ihnen um!
Nun gut, ich denke ich habe hiermit
alle Punkte angesprochen, die ich zur Herleitung meines Fazits
benötige und kann somit zum großen Finale kommen:
Ich rate erstens jedem dazu, an sich
und seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Das macht übrigens
sympathisch - wenn es vorhanden ist und nicht nur gespielt ist.
Zweitens: Nur ernst gemeinte Komplimente auszusprechen und
anzunehmen. Das ist gar nicht schwer, und bringt euch auch nicht in
die Verlegenheit euch mit Leuten, die ihr/ die Euch im Internet
„belogen“ habt/haben unterhalten zu müssen.
PS: Danke Joe, fürs veröffentlichen!
Aber beim nächsten mal bin ich raus. Sowas ist einfach nicht meins
;))
PPS: Sorry, ich habe kein schönes
Einhornbild zum ausdrucken und ausmalen gefunden!
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