Sonntag, 14. Juli 2019

Schreib-"Challenge" #1.2019 (Marcel): Schatzihasipupsimausi...

Schatzihasipupsimausi - das Geschmiere mit dem Honig und wieso sich Unbekannte online/virtuell abknutschen und im Real-Life nicht einmal miteinander reden können.

Schreib-Challenge? Herrschaftszeiten! Worauf habe ich mich da eingelassen…? Ich habe noch nie einen Blog geschrieben, geschweige denn etwas Vergleichbares. Ich beherrsche Beiträge zum Thema „der Bachelor“, zu „Pferdemädchen“ oder „gegen Nazis“. Aber ein Blog-Artikel? Naja, egal! Wenn ich eins kann, dann ist es Dinge zerpflücken! Es werden also ein paar Zeilen werden!. Wer möchte, kann aber sofort nach unten Scrollen und das Einhornbild ausdrucken und ausmalen!!!

Vorab muss ich gestehen, dass sich mir bei Verniedlichungen wie „Schatzi, Hasi, Süßi, Hübschi, etc“ die Fußnägel aufrollen, Honig benutze ich nur im Tee, wenn ich krank bin und virtuelles abknutschen ist ebenfalls keine meiner Kernkompetenzen - da bin ich mehr der haptische Typ. Ich würde also sagen: Das ist genau mein Thema!!!

Das Thema des Blogs dürfen wir ja seit Jahren im 1-Live-Freundeskreis bestaunen und ich finde es grundsätzlich gut, dass Menschen sich Mut zuzusprechen, Komplimente machen und ich bin ein Freund von Kommunikation. Für mich erfolgen und unterliegen diese drei Punkte der Ehrlichkeit - selbstverständlich meistens unter Berücksichtigung des gebotenen Respekts. Gemäß des Blog-Themas, werde ich mich besonders mit dem Punkt „Komplimente“ befassen.

Halten wir erst mal fest, was ein Kompliment ist:

Eine „lobende, schmeichelhafte Äußerung, die jemand an eine Person richtet, um ihr etwas Angenehmes, Erfreuliches zu sagen.“ (Quelle: Duden)

Da hapert es für mein Befinden schon und mir fehlt das Wort ehrlich/aufrichtig in der Definition. Nun gut, ich unterscheide eh zwischen zwei Arten von Komplimenten. Dem „austauschbaren“ Kompliment und dem „individuellen“ Kompliment. Ich werde Euch den Unterschied anhand von drei Beispielen erklären, die im Grunde das gleiche ausdrücken sollen, es aber bei genauem hinsehen nicht schaffen:

austauschbares Kompliment individuelles Kompliment
„Du hast schöne Haare“ „Die Frisur die du dir heute gemacht hast steht dir wirklich gut, ich mag es wie deine Haare fallen“
„Gut siehst du aus“ „Mir gefällt dein sichere Händchen bei der Auswahl deines Kleidungsstils“
„Du bist eine starke Person“ „Mich fasziniert es wie du dich mit deinem Leben auseinandersetzt und immer wieder Lösungen für dich findest“

Meine besten Komplimente verrate ich Euch an dieser Stelle natürlich nicht, aber merkt ihr den Unterschied? Das individuelle Kompliment beinhaltet immer etwas, wofür die Person selbst etwas geleistet hat. Gut, dann können wir an der Stelle fort fahren.

Was mir immer wieder auffällt ist, dass dieses Hasipupsischmusi-Gedönse meistens im austauschbare Rahmen stattfinden. Für mich haben sie daher keinen Wert. In meinem Leben habe ich zudem gelernt, dass gutaussehende und selbstbewusste Frauen und Männer nichts auf diese Art von Komplimenten geben. Sie hören sie ständig und sind gelangweilt von ihnen. Zum Thema Selbstbewusstsein komme ich später aber noch, da es für mich im Bezug auf das Blog-Thema auch eine Rolle spielt.

Wie sieht es aber mit einer Person aus, die generell selten Komplimente bekommt und die man nicht gerade als gutaussehend und selbstbewusst bezeichnen würde? Genau, sie saugt sie auf! Sie badet darin und ist dankbar und nicht selten nimmt sie es an und wird dadurch verblendet (vgl. 1 Live Freundeskreis). Aus dieser Dankbarkeit resultiert meistens der nächste Gedanke: Oh ich muss ein Kompliment zurück geben. Was ist natürlich schnell getippt? Richtig: „Du aber auch, Mausi!“ Dabei steht doch eines außer Frage: Wenn Euch jemand ein ehrliches Kompliment macht, dann möchte er dafür nichts zurück haben. Komplimente sollten selbstlos sein! Aber nicht online, und schon sind wir im Strudel des aufgesetzten Happy-Clappy-Sumpf. Aber egal das Ego steigt – jedoch meist unbegründet.

Nun haben diese beiden Personen sich über das gegenseitige Kompliment gefreut, reiben und schmusen sich aneinander und dann kommt der große Tag: Sie treffen sich. Was beide im oftmals merken: Außer über diese Gruppe können sie sich über kaum etwas unterhalten. Gut, vielleicht die gegenseitige sucht nach Aufmerksamkeit und das Lechzen nach einem Kompliment. Gegebenenfalls kann man sich noch gegenseitig sein Leid klagen, aber auch da wird schnell gesagt: „Du bist so eine starke Person“ (siehe oben). Auch eines dieser „Komplimente“ die man regelmäßig liest und meistens unter Beiträgen einer Person, die gerade ihre völlige Überforderung offen legt und scheinbar nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Zum Verständnis: Es ist völlig in Ordnung in einer Situation überfordert zu sein, wenn Du Dir allerdings sagen lässt wie stark du angeblich seist und dich nicht mit deinem wirklichen Problem auseinander setzt, bringt dir das ganze nichts. Nur Lösungen helfen auf Dauer. Aber das nur nebenbei.

Aber zurück zum Treffen: Wir haben nun die beiden Personen, beide nicht gerade selbstbewusst, aber auf dem Parkett der Tastatur-Eitelkeiten bewegen sie sich galant. Nun muss man aber in die Sonne blinzeln - Authentizität zeigen. Was schnell getippt ist, ist für viele nicht schnell gesagt. Zumindest, wenn es ehrlich gemeint sein soll. Und hier kommt die Kommunikation der zwei „Liebeskasper/innen“ nun ins wanken. Das beide nicht so schlagfertig sind wie im Internet, resultiert zudem daran, dass etwas gesagtes der anderen Person gegebenenfalls nicht gefallen könnte.

Für mich spielt sowohl beim annehmen oder verteilen eines Komplimentes, sowie bei der Kommunikation – wie schon erwähnt - das Selbstbewusst sein eine Rolle. Wenn ich selbstbewusst bin, bin ich auch in der Lage meine Meinung zu untermauern. Aber was ist dieses Selbstbewusstsein? Es heißt ja im Grunde nichts anderes als: Ich bin mir meiner selbst bewusst. Das hat auch nichts mit laut sein zu tun oder mit der Suche des Mittelpunkts. Lediglich mit dem Kennen der eigenen Stärken und Schwächen. An seinen Schwächen kann man Arbeiten, wichtig ist aber, diese für sich erst mal zu akzeptieren, solange sie da sind. Wenn ich versuche meine Schwächen zu verstecken, sind sie eine Angriffsfläche. Also geht auch ruhig offen mit ihnen um!

Nun gut, ich denke ich habe hiermit alle Punkte angesprochen, die ich zur Herleitung meines Fazits benötige und kann somit zum großen Finale kommen:

Ich rate erstens jedem dazu, an sich und seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Das macht übrigens sympathisch - wenn es vorhanden ist und nicht nur gespielt ist. Zweitens: Nur ernst gemeinte Komplimente auszusprechen und anzunehmen. Das ist gar nicht schwer, und bringt euch auch nicht in die Verlegenheit euch mit Leuten, die ihr/ die Euch im Internet „belogen“ habt/haben unterhalten zu müssen.

PS: Danke Joe, fürs veröffentlichen! Aber beim nächsten mal bin ich raus. Sowas ist einfach nicht meins ;))

PPS: Sorry, ich habe kein schönes Einhornbild zum ausdrucken und ausmalen gefunden!

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