Dienstag, 17. September 2019

Dichterdienstag 19KW37 - Sonntags - das Nachts fürs Gehirn

Nachts - das Sonntags für's Gehirn

Nachts, da ist es meistens friedlich,
denn dann, meistens, schlaf' ich
ungestört vom Gedankenapparat.
Manchmal mag ich zwar auch Salat,
aber eher selten. Denn, was zählt, wenn
ich darf, ist die Stille, wenn ich penn'.

Wenn die Lider sich vor die Augen schieben,
sich wie ein schwerer Vorhang vor die Pupillen legen,
dann ist das Theater meist vorbei,
die Bühne ist leer. Stummes Geschrei
dröhnt dann nicht mehr, nimmer
das Palavern des Einheitsbreis.
Alles ruhig, alles still.
Selbst in mir drin.

Irgendwann endet dieser Frieden natürlich  wieder,
dann gehen sie wieder auf, die Lider.
Auf geht der Geist und der Verstand.
Auf geht das Ohr und noch was Anderes.
Palim, palim, da ist sie ja schon wieder.
Kaum verändert, kreischend hell,
erdrückend laut und fahrig schnell.
Diese schöne, bunte, runde Welt.
Widewidewie sie mir gefällt.
Vielleicht träume ich ja noch.
kann es sein, dass es gerade nach Kaffee roch?

Und schon wieder war ein Sonntag vorbei.
Hooray, dachte ich mir noch, als es nach Kaffee roch.
Aber das war Einbildung! Danke Sonntag,
wirklich, danke! Es gibt keinen besseren Tag,
um zu merken, wie wichtig doch die Zeit ist,
die man nicht bemerkt, wenn es wieder mal soweit ist.

Das nächste Sonntags folgt auch meist,
spätestens später dann, wenn's wieder heißt:
Augen zu und in den Staub mit dem Lärm
Nachts - das Sonntags für's Gehirn.

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