Sonntag, 25. August 2019

Schreib-"Challenge" #2.2019 (Lena): Zwischen den Zeilen...

 

Zwischen den Zeilen- kaum jemand ist in der Lage empathisch und verständnisvoll zuzuhören. (anerzogen, Genetik oder erlernbar) 




Eine Meinung/Apell an euch alle von mir, Lena Neumeister

Ist das wirklich so? Kann niemand mehr richtig zuhören und verstehen was unser Gegenüber uns mitteilen möchte? Oder ist es viel mehr das Problem, dass wir uns nicht mehr richtig ausdrücken. Das sich eine Mentalität entwickelt hat in der davon ausgegangen wird das jeder gleich versteht was ich will und meine. Das jeder Zwischen den Zeilen lesen kann und mein eigentlich Nichtgesagtes gleich erkennt und versteht. Das wir aus Gesichtsausdrücken erkennen was in unserem Gegenüber vorgeht. Über Gefühle redet man nicht, das muss jeder auch so wissen. Aber woher denn? Klar erkennt man ob jemand traurig, wütend, verletzt oder glücklich ist. Aber woran erkenne ich, dass jemand mit mir darüber sprechen möchte oder woher weiß ich warum es einem Menschen so geht oder ob vielleicht sogar ich das Problem bin?

Keiner sagt mehr was er denkt und wenn man es doch tut, dann ist man nicht empathisch oder verständnisvoll. Dann geht man nicht auf sein Gegenüber ein, man spricht Dinge an oder aus die Andere nicht hören wollen oder zu feige sind es selber auszusprechen.

Aber wie kommt das? Wann haben wir aufgehört miteinander zu sprechen? Wann wurde vorausgesetzt, dass jeder gleich versteht was ich meine oder sagen will, ohne dass ich es sage? Und warum ist man, wenn man ein Freund klar ausgesprochener Worte oder Gedanken ist, nicht empathisch, verständnislos oder gar ein Gefühlskrüppel?

Ich glaube nicht, dass es sich hierbei um ein anerzogenes, genetisches oder erlernbares Problem handelt. Es geht einfach darum, dass sich unsere Kommunikation verändert hat. Ernste Aussagen werden mit Ironie oder Sarkasmus überspielt, weil man sich gerne hinter einer Fassade versteckt. Man lässt es lieber so stehen als klar zu stellen wie ernst einem etwas ist, man könnte ja verletzt werden. Aber man setzt voraus das der Gesprächspartner gleich versteht was Sache ist, mitbekommen haben das es „Zwischen den Zeilen“ anders gemeint war.

Klar gibt es Menschen die nur von sich reden, den Gesprächspartner nicht wahrnehmen und eigentlich auch nur das hören was sie wollen. Diese Menschen sind einfach egoistisch und vor allem darauf bedacht ihren Seelenmüll bei Anderen abzuladen.

Aber generell bin ich der Meinung, dass wir verlernt haben richtig miteinander zu sprechen. Wir können uns nicht ausdrücken und sind dann enttäuscht darüber wenn der Gesprächspartner nicht versteht was wir sagen wollen. Wie soll jemand anderes verstehen was ich sagen will wenn ich es selber nicht mal richtig weiß. Oder ich es weiß aber nicht möchte das ich verweichlicht oder gar verletzt rüber komme? Was andere von uns denken oder was andere in uns sehen ist einfach viel zu wichtig geworden.

Wir müssen selber wieder empathischer mit uns selbst werden, verstehen was uns beschäftigt, verletzt, aufwühlt oder aber auch glücklich macht. Wir müssen wieder zu uns selbst stehen, sein wie wir sein wollen ohne Gedanken daran was Andere jetzt über uns denken. Jeder muss wieder lernen zu sagen was er möchte, dieses Denken das Andere schon verstehen was ich sagen will muss aufhören. Lernt wieder richtig miteinander zu kommunizieren. Ja ich weiß das hört sich so leicht an, und wer sagt schon gerne wie er sich fühlt. Aber Leute eigentlich ist es ganz einfach, springt über euren Schatten und fangt an zu reden und hört auf zu erwarten das Leute zwischen den Zeilen lesen. Zwischen den Zeilen kann man sich auch schnell mal verlesen. Man kann falsch deuten oder interpretieren. Möglich, dass man dann aneinander vorbei redet. Also wieder die Frage was soll diese Einstellung und Erwartung? Jeder ist damit beschäftigt sich Gedanken zu machen, Gedanken die eigentlich ziemlich überflüssig sind weil man ja einfach direkt sagen könnte was einen beschäftigt.

Es gibt hier ein großes Problem in der Kommunikation und das hat nicht nur mit dem Empfänger zu tun der angeblich nicht zwischen Zeilen lesen kann, es hat nichts damit zu tun das man nicht empathisch ist. Es hat einfach damit zu tun das man nicht vernünftig übermittelt was man eigentlich möchte. Erst wenn man das klar geäußert hat, kann man dem Gegenüber anhand der Reaktion fehlende Empathie oder Feinfühligkeit vorwerfen.

Also seid frei und mutig, sagt wie es euch geht, was euch durch den Kopf geht und auch was euch bewegt oder verletzt. Sprecht aus und an was in eurem Kopf vorgeht wenn ihr diese Gedanken teilen möchtet. Aber denkt daran seid auch empathisch. Arbeitet an eurer Kommunikation, arbeitet an allen Dingen die ihr gerne sagen möchtet. Hört auf vorauszusetzen, dass jeder versteht was ihr wollt. Wer nicht sagt was ihn beschäftigt, kann nicht voraussetzen, dass jemand nachfragt.
So wie irgendjemand schlaues Mal gesagt hat „nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen