Freitag, 2. November 2018

Die Inspiration der Dinge

Jetzt sitze ich hier und schreibe, neben den spontanen, kleinen Werken, der Geschichte um den Weber in Gedichtform, nun einfach mal zwischendurch diesen Beitrag. Ein Reflektierender, es wird. Die Inspiration der Dinge. Die Bilder der Gesellschaft. Die Übertragung auf unser Selbst. Wandel, Handel, Heiterkeit. So könnten wohl etwaige Überschriften, Phrasen oder Kalendersprüche heißen.

In Wirklichkeit sind es meine Gedanken, die ich meistens eins zu eins niederschreibe, wie sie mir gerade in den Sinn kommen. Dabei laufe ich immer etwas Gefahr, von einem Gedanken auf den anderen zu wechseln und diesen ebenfalls niederzuschreiben. So wie jetzt gerade. So verliert die Struktur etwas an Struktur. Aber ich hoffe, dass ich mit guten Umschreibungen und enorm gewieften Phrasen immer wieder den Faden finden werden, den es gilt zu weben.

Super Überleitung. Gewieft, quasi. Und einfach, weil dieses Wort großartig ist, erwähne ich es gerne nochmal: gewieft.

Meine Inspiration im Moment geht stark auf eine klassische, man könnte sagen alte Ansicht oder ein Bild auf die Verbindung und etwaige Bande zurück. Ein Band. Eine Verbindung. Ein Faden. Ein Garn. Weben. Verflechten. Zusammenführen. Stärken. Verfeinern. Halt. Geleit. Sicherheit. Wege. Weben. Der rote Faden. Das rote Band. Vieles davon geht weit zurück. Altertum, griechische Mythologie, asiatische Kulturen oder auch Spirituelles. Es sind auf diesem Weg nunmehr mehrere Ebenen, auf denen sich die Metaphern, Bilder und Umschreibungen befinden.
Das Potential, so wie ich es sehe - natürlich dann, wenn man die Dinge auf die sozialen, subjektiven Ebenen hebt -, ist einfach enorm, umfangreich und sehr wertvoll, was das Alles betrifft. Das Alles. Das Insgesamte. Große Ganze etc. 42.

Allein in der Metaphorisierung und der Verwendung dieses Bildes vom Bande - in verschiedenen Kulturen und Epochen - liegt soviel Potential, welches nicht zu Unrecht oft und literarisch bis philosophisch erwähnt wird. Daher lassen sich auch super gut, enorm viele dieser Bilder in Gedichtform bringen. Ich für meinen persönlichen Teil setze mich seit dem großen Bruch ja enorm viel mit der Weg-Thematik auseinander. Habe darüber schon extrem viel niedergeschrieben, verarbeitet, versucht zu reflektieren und einen eigenen Weg dann irgendwann endlich wieder zu finden.

Ich habe zum Glück wieder einen Weg gefunden und ich gehe ihn, mittlerweile fast ohne größere Steine oder dann mit den entsprechenden Ambitionen, diese potentiellen Steine aus dem Weg zu räumen. So far so good. The way is long and beautiful. No need to run. Und über diese wiederkehrende Thematik des Weges schleicht sich immer öfter auch ein Wesen in meine Texte ein. Ein Wesen, ein Geist, ein Leben, eine Personifizierung, wenn man so will. Die Andere Ebene eben. Die Seele, die es auf Wege zu leiten gilt. Die Seele, die eine Verbindung braucht. Die Seele, die man selber ist...

Auf jeden Fall passiert mir eine erneute und großartige "Wieder-Sicht" auf die Dinge, die ich lange nicht hatte, nicht haben konnte. Die Eingliederung in das ganz Normale passiert wieder und weiterhin. Vor 2 Jahren ca. war ich noch am Anfang, suchte einen Weg. Fand damals wunderbare Menschen, von denen einer immer noch wunderbar ist und lernte wieder, zu laufen. Man musste mich zwar etwas an die Hand nehmen. Aber auch dort - wenn ich jetzt lese, was ich eben darüber geschrieben habe - waren auch schon die Seelen des Weges vertreten, die die Verbindung, den Faden, das Garn, das Band, aufrecht gehalten haben. Das Band war damals die Band. Band, Musik, Gruppe. Band = Band. Verrückt.

Was ist eine Verbindung? Eine Übereinkunft. Ein stetiges Etwas. Etwas, dass nicht immer einen haptischen Zugriff haben muss. Es kann ein Band sein. Es kann eine Band sein. Es kann der Faden sein. Ein Garn. Ein Versprechen. Ein Verständnis. Solidarität. Loyalität. Es kann so Vieles sein und wiederum Nichts. Aber dennoch ist es immerzu eine zu erstrebende Sache.
Als ich damals fast alle Verbindungen lösen musste und mich komplett zurück zog, war mir dieses Ausmaß an Verbindungsschwund und die damit verbundenen Konsequenzen natürlich nicht bewusst.
Warum auch. Völliger Schleier regierte noch meinen Verstand und das dazugehörige Wesen.

Mittlerweile sage ich seit geraumer Zeit, dass es mir so gut geht, wie schon lange nicht mehr. Und es bleibt dabei: ich kann es nicht anders sagen. Das ist toll. Und zudem ist es auch toll, zurückblicken zu können - wie einst diese Band, mit den Brüdern, von dieser Insel, besungen hat - dont look back in anger. So werde ich langsam wieder zu Etwas, das ich lange vermisst habe. Bzw. es erst jetzt so sagen kann, da ich im Umgang mit mir Selber, wieder die richtigen Wege gefunden habe. Ich bin froh, dass ich wieder den Sinn in Verbindungen und Ebenen sehen kann. Und darüber hinaus wahrscheinlich um die Lobotomie herumkommen werde, whoop!!! Das Leben ist ja eh ein Irrenhaus. Warum nicht einfach mitspielen?!




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Friede und Freude





 

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