Ein Kokon aus Erinnerung. Eingepackt
und undurchblicklich scheint die Wahrnehmung.
Wessen
Wesen war der Weber einst gewesen?
Er fragte sich oft,
woher er kam,
nahm nicht wirklich
wahr, wusste nicht,
woher er stammte.
War zu klein,
als dass ihm
blühte, seine Herkunft oder Erinnerung
an die Tage seiner
Entwachsung aus den Kinderschuh'n.
Ganz weit weg,
unendlich vage,
verblasste die
Silhuette seiner Lage.
Unbestimmt, nicht
gewollt oder verwandt,
so fühlte sich der
kleine Bub dann irgendwann.
Am Rande seines
Daseins schwoll
flüchtig eine
Erinnerung: Blass, fad
und ohne Kümmerung
gar nich toll,
war sein junges
Leben unnütz bald.
Ohne Bestimmungen,
jetzt schon schwerlich,
ob der Wirrungen,
war er doch so entbehrlich.
Er war dann weggelaufen und nahm reiß aus,
floh die Pfade lang
und verlies sein Elternhaus.
Suchte Speis und
Trank bei ander'n Leuten,
als bei denen, die
ihn nicht wollten.
Er wusste nicht
einmal, wie alt er war,
taugte zu fast
nichts, außer, als er sah,
wie ein Weber, der
einst im Stalle saß,
webte, was die
Wolle gab.
Von dort an war der
Kokon aufgerissen,
gebrochen und nicht
mehr erforderlich.
Was er vernahm, war
mehr als Wissen.
Die Erinnerung nun
webte sich,
leicht und
vorzüglich, ein ganz neues Kleid.
Fein bestickt und
ohne Leid,
so fühlte er seine
Gedanken nun,
Webertum, oh
Webertum.
Ein neuer Weber
ward geboren,
geschaffen aus
einer spontanen Situation.
Obgleich seiner
blassen Erinnerung,
war nun doch etwas
aus ihm geworden.
Fleiß und Eifer
seiner Tugend,
halfen ihm nun, zu
erproben,
was nie da war, in
der Jugend.
Nun dankte er dem
Weber - lobend!
Endlich war er
jemand und spürte Linderung
seiner Selbst und
des Wesens,
welches der Weber
nie zuvor gewesen.
Jetzt war er doch
voll Tatendrang, mit Hang
zum Garn, die Wolle
zu verweben,
auf dass sie hülfe,
ihm zu leben.
Webertum, oh
Webertum, so hilf mir
und zeige mir die
Wege,
die zu gehen ich
vermöge.
Ein Kokon aus
Erinnerung.
Eingepackt und
undurchblicklich scheint die Wahrnehmung.
Brich heraus und
sieh die Welt mit ander'n Augen,
als mit denen, die
nur nach hinten schauen.
Webe Dir dein
eign'es Band,
lasse den Kokon
hinter Dir.
Nimm das Handwerk
in die Hand,
denn das wünsch'
ich mir.
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