Freiheit ist ein großes Thema.
Subjektiv. Sobald man sich für etwas in Freiheit
entscheidet, entfällt die Freiheit für Alternativen. Trotzdem
empfindet man es nicht als negativ.
Das Leben entwickelt sich
fortan mit der Entscheidung. Und das kann so oder so sein. Später
reflektiert man dann, und das Ergebnis...?
Frei ist, wer sich
die Entscheidungsfreiheit bewahrt. Sich ihr bewusst ist. Und den Mut
zur freien Entscheidung erhält. Trotz Widrigkeiten.
Kein
Lexikon-Artikel, kein Gedicht - einfach meine Geschichte zum Thema
(vielleicht erkennt sich manch einer darin wieder):
Nach dem
Abitur entschied ich mich in Freiheit für einen Berufsweg und eine
Partnerschaft, die zur Ehe führte.
Jahrelang war es alles "mein
Ding"...
Es war normal, dass ich rund um die Uhr arbeitete,
gefühlt nie fertig wurde, meine Frau mit ihren Belastungen zu Hause
aufwartete. Alles war fest verbacken. So war es eben.
Nach außen
hin: Toller Job, tolle Wohnung, Pool und Garten, kein Rumgeeiere à
la GZSZ mit Partnergedöns - geschafft, was man sich früher
erträumte... Nach außen eben. Ein goldener Käfig.
Innerlich
verlor ich mich. Also Arschbacken zusammen kneifen, funktionieren...
bis es nicht mehr ging. Der Schlaf ausblieb. Der Körper streikte.
Ich die Augen nicht mehr öffnen konnte.
Burnout.
Depression...
Ich ließ alles hinter mir, fing in einer neuen
Stadt neu an. Ein zweites Leben begann. Ohne Pflichten, finanzielle
Sorgen (selbst solche hätten mich nicht mehr abhalten können) - nur
Ich.
Die Wohnung brauchte keine "goldenen Wasserhähne",
keinen Garten, den ich aus Zeitmangel eh nicht genießen konnte.
Und die Welt wurde wieder groß, unbekannt, spannend!
Mit
neuen Freunden, für die ich früher nie Zeit gehabt hätte, neuen
Lieben, die mich wie mit 16 fühlen ließen
-> Ein neuer
Sommer nach vorher endlosem Winter!
Man braucht nicht viel:
Liebe Menschen und Zeit. Das ist das wichtigste. Raum für Freiheit.
Denn ohne ist kein Glück möglich.
Wir leben alle zum ersten
Mal. Und manchmal wird "der Frosch langsam gekocht". Sei
der Frosch der sich nicht ergibt, sondern rechtzeitig in die Freiheit
springt, falls das Wasser zu kochen beginnt!
So viele ergeben sich
leider.
Sehr sehr schöne Entwicklung, man spürt förmlich deinen Ausbruch!
AntwortenLöschenSchön geschrieben, man kann den Weg den gegangen bist gut nachempfinden.
AntwortenLöschenNachdenkliche, nachvollziehbare, sehr schöne, persönliche Heldenreise. Hat mir gut gefallen. 😊
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